Hausgemacht
ARD setzt 2006 auf eigenproduzierte Serien
Jutta Zniva – 18.08.2005

„Nicht irgendwelche Adaptionen ausländischer Formate“ will Verena Kulenkampff, ARD-Unterhaltungs-Koordinatorin, den öffentlich-rechtlichen Zusehern am Vorabend vorsetzen. Statt dessen setzte man bis Ende 2006 auf Serien mit „eigenständiger Handschrift“.
Neu ist beispielsweise die Retro-Doku-Serie „Bräuteschule 1950“, in der mehreren jungen Frauen in einer Hauswirtschaftsschule das Handwerk für den Ehealltag beigebracht wird. Auch die nostalgische Urlaubsdoku „Sommerfrische 1927“ wird gezeigt.
Freuen darf man sich auch auf „Das Beste aus meinem Leben“, eine Spiel-Serie, die auf Axel Hackes Kolumne in der Süddeutschen Zeitung basiert und den Alltag von Paola, Luis und dem Kühlschrank auf ironische Art betrachtet. Geplant sind acht Folgen. Die Bücher werden gerade geschrieben, Schauspieler stehen noch keine fest.
Das Telenovela-Zugpferd der ARD ist Yvonne Catterfeld, die ab Herbst als „Braut wider Willen“ in historischem Gewand (19. Jahrhundert) für Quoten sorgen soll. Neu sind 2006 auch die Serien „Türkisch für Anfänger“ und „Liebe, Liebe“. Letztere tritt die in die Fußstapfen von „Berlin, Berlin“ und spielt in der Generation der Mitzwanziger.
Da die Schleichwerbungsaffäre um die Bavaria die Produktion von Serien nicht einfacher gemacht, wie Koordinatorin Kulenkampff sagt, habe man eine Screeningstelle eingerichtet, die alle Serienfolgen auf Details überprüfe. Viel wichtiger sei aber, „dass alle – die Sender und die Produzenten – wieder einen gemeinsamen Anfang finden, um vertrauensvoll miteinander zu arbeiten.“
Die ARD hat an Marienhof und Tatort gelernt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser …
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Bertine am via tvforen.de
Was denn für Märchen, ich blicke nicht ganz durch?thomas_n unlogged am via tvforen.de
Die ARD hat schon bessere Serien als diesen Märchenquatsch produziert.Bertine am via tvforen.de
Finde ich gut, daß sie mit unseren GEZ Geldern im eigenen Land produzieren läßt, Arbeitsplätze schafft und eventuell (wer weiß es?) auf deutsche Probleme eingeht, sich an Sachen herantraut, die uns bewegen, statt irg einzukaufen und zu verbreiten.
Daß man eine Screeningstelle einrichtet - klasse! Es läuft was schief und es gibt nicht nur Konsequenzen ("du bist schuld"), sondern man nimmt die Gelegenheit, lernt draus und versucht es ab sofort besser zu mache. Respekt.
Ein eigenes Gesicht statt eingekaufte Massenware. Ich bin gespannt....experte am via tvforen.de
Bertine schrieb:
>
> Finde ich gut, daß sie mit unseren GEZ Geldern im eigenen
> Land produzieren läßt,
Aber was? Das ist doch die Frage.
"Bräuteschule 1950" Arbeitsplätze schafft und eventuell
> (wer weiß es?) auf deutsche Probleme eingeht, sich an Sachen
> herantraut, die uns bewegen, statt irg einzukaufen und zu
> verbreiten.
Einkaufen und Koproduzieren ist genauso wichtig, auch andere Länder haben Perlen zu bieten.
> Daß man eine Screeningstelle einrichtet - klasse!
Eher lächerlich, eine Art Beschäftigungsteraphie für Leute die sonst nichts zu tun hätten.
> Ein eigenes Gesicht statt eingekaufte Massenware. Ich bin
> gespannt....
Das eigene Geschicht scheint Beliebigkeit zu heissen od. wir machen alles was die Privaten auch machen würden.splash51.de.hm am via tvforen.de
ja, oder wenn sie sich die rechte für spielfilme sichern.
erste einmal keine werbung,
dann setzt man den film auf 23h an,
und dann wundert man sich, warum die quoten schwach sind.experte am via tvforen.de
splash51.de.hm schrieb:
>
> ja, oder wenn sie sich die rechte für spielfilme sichern.
>
> erste einmal keine werbung,
> dann setzt man den film auf 23h an,
> und dann wundert man sich, warum die quoten schwach sind.
Eben da werden teilweise gute Spielfilme auf unmögliche Sendeplätze verfrachtet, überhaupt ARD, ZDF und ORF sollten beim Einkaufen sehr eng zusammenarbeiten. Qualität zu finden dürfte nicht das Problem sein, es muss nicht immer US-Ware sein auch andere Länder haben gute Produktionen.
Was die Produktion angeht, von Seifenopern doch eher die Finger lassen, das machen die Privaten ganz freiwillig. Sat.1 droht inzwischen schon mit "Verliebt in Hamburg" demnächst dann wohl noch "Verliebt in Köln" , "Verliebt in München" usw. Das ZDF musste den Müll aber unbedingt anfangen und ist nicht weniger kreativ was Ersatz angeht.
percystuart am via tvforen.de
wunschliste.de schrieb:
>
> "Nicht irgendwelche Adaptionen ausländischer Formate" will
> Verena Kulenkampff, ARD-Unterhaltungs-Koordinatorin, den
> öffentlich-rechtlichen Zusehern am Vorabend vorsetzen.
> Statt dessen setzte man bis Ende 2006 auf Serien mit
> "eigenständiger Handschrift".
>
Da stellt sich mir die Frage: Warum um alles in der Welt holt sich die ARD nicht, wie früher auch, selbst ausländische Serien? Das, was jetzt geboten wird, ist doch nichts anderes als vorher auch. Gut, es ist (meistens) niveauvoller als die privaten, aber irgendwie fehlt da die Abwechslung.
Serien wie CSI, Crossing Jordan usw. würden wahrscheinlich noch besser ohne Werbung laufen, vorrausgesetzt man verspielt es nicht so, wie das ZDF "die Sopranos".
Desweiteren könnte man ja auch mal wieder in die Nachbarländer sehen, was die für Serien haben.
Wenn ich mir die ÖR-Sendeanstalten der Nachbarländer betrachte, laufen da mehr ausländische Serien (US-Serien, hauptsächlich) als hier. Warum nur?
mfgUrlauber am via tvforen.de
gähn so ein langweil programm....Brooklyn am via tvforen.de
> Serien wie CSI, Crossing Jordan usw. würden wahrscheinlich
> noch besser ohne Werbung laufen, vorrausgesetzt man verspielt
> es nicht so, wie das ZDF "die Sopranos".
Kann man unterschreiben.
So wie es aussieht hat sich das ZDF übrigens 'Veronica Mars' gesichert. Mal sehen, was sie damit anstellen.
mfg
Broolyn