Im April ging die erste Folge des neuen Reportagemagazins „Klar“ auf Sendung. In der Koproduktion des NDR und BR geht es gezielt um Themen, die in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden. Die erste Folge setzte sich mit den Problemen in Zusammenhang mit der Migration auseinander, in der zweiten Folge befasste sich Journalistin Julia Ruhs mit der Stimmungslage in der Landwirtschaft ein Jahr nach den bundesweiten Bauernprotesten. Die dritte Folge erscheint am morgigen Mittwoch, den 30. Juli auf dem YouTube-Kanal der „Tagesschau“ sowie in der ARD Mediathek und wird abends um 22 Uhr im NDR Fernsehen linear ausgestrahlt. In dieser versucht „Klar“ Antworten auf die brisante Frage zu finden: „Hat Corona uns zerrissen?“
Die Reportage befasst sich mit den gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Wie kam es dazu, dass sich die öffentliche Debatte nach einer Phase großer Solidarität zu Beginn der Pandemie in eine scharfe gesellschaftliche Auseinandersetzung wandelte – mit Folgen, die bis heute nachwirken? In Interviews kommen Betroffene und Akteure der Coronazeit zu Wort, darunter der damalige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die damalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats Alena Buyx, der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit. Außerdem erläutern prominente Kritiker wie WELT-Herausgeber Ulf Poschardt und der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, wie sie heute, fünf Jahre danach, auf diesen Konflikt zurückblicken.
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Die Reportage thematisiert auch, wie das Land Schweden, das damals einen anderen Weg einschlug, heute im Vergleich dasteht. In einem Interview kommt der damalige schwedische Chefepidemiologe Anders Tegnell zu Wort. „Klar“ weist auch auf Wunden der Coronazeit hin, die bis heute nicht verheilt sind. So fühlt sich eine Familie, die sich gegen das Impfen entschieden hat, noch heute von der Gesellschaft ausgegrenzt. Junge Menschen beklagen zudem den Verlust an Teilhabe und beschreiben den schwierigen Weg zurück in die Normalität.
Die junge Journalistin Julia Ruhs fungiert als Gesicht der „Klar“-Reihe und führt als Moderatorin durch die Sendung. Im Vorfeld erläuterte sie das erklärte Ziel: In den vergangenen Jahren wurde viel von Diversität gesprochen, doch das ging auch einher mit dem Ausblenden unliebsamer Themen und Meinungen. Viele Menschen haben das so gesehen. Ihnen möchten wir mit unserem neuen Format ein Angebot machen.
Insbesondere die erste Folge über Migration sorgte für teils heftige Kritik, vor allem von politisch linker Seite, die sich an der konservativen Ausrichtung des Formats störte. Auch ARD-intern gab es Gegenstimmen und ZDF-Satiriker Jan Böhmermann bezeichnete die Sendung indirekt gar als rechtspopulistischen Quatsch. Vorerst wurde „Klar“ als Pilotprojekt mit drei Folgen konzipiert. Nach der nun bevorstehenden Veröffentlichung der dritten Folge soll eine Evaluierung des Projekts beginnen. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, wird über die weitere Entwicklung entschieden – also ob es weitergeht oder nicht.
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