Harald Schmidt ist gern im Club der Unbeliebten
Entertainer als Schirmherr der Deutschen Depressionshilfe
Michael Brandes – 19.09.2008
Harald Schmidt stört sich nicht an schlechten Umfrageergebnissen. Nach einer Imas-Umfrage finden nur 35 Prozent der Deutschen den Entertainer sympathisch, Günther Jauch kam dagegen auf 69 Prozent. Schmidt fühlt sich aber im Promi-Club der Unbeliebten gar nicht so unwohl: „Ich bin seit Jahren bei diesen Werten solide zwischen Wolfgang Lippert und Gregor Gysi. Wir sind ganz hinten: Um unsere Ergebnisse zu sehen, müssen Sie immer umblättern. Ganz vorne ist immer Jauch, dann kommt lange nichts, und dann drängen sich Pilawa, Kerner, Gottschalk. Aber mir gefällt die Gesellschaft auf den hinteren Plätzen eigentlich. Ich habe schon mal überlegt, ob man nicht mal ein Essen organisieren sollte mit den Unbeliebten. Gysi finde ich ja wirklich witzig.“
Im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ hält er allerdings den Aussagewert solcher Umfragen für zweifelhaft: „Uns alle in eine Umfrage zu packen, ist doch so, als fragte man jemanden, der einen Ferrari kaufen will, was er von der neuen integrierten Kindersitzstruktur vom Ford Galaxy hält.“
Seit neuestem engagiert sich der bekennende Hypochonder als ehrenamtlicher Schirmherr der Deutschen Depressionshilfe, um „mediale Anschubhilfe zu leisten“: „Es gibt ja eine Art Hierarchie der Krankheiten in der Medienaufmerksamkeit. Mich hat das schon immer gestört, dass Krankheiten einen Imagefaktor haben. Unsere Krankheit Nummer Eins ist sicher Krebs, gefolgt vom guten alten ‚Herzkaschper‘“, so Schmidt. „Bei Depressionen ist das eben nicht so einfach. Und obwohl die Krankheit sehr weit verbreitet ist, wagen sich die Betroffenen nicht, offen darüber zu sprechen.“
Schmidt, der Ende November zum dritten Mal die „Bambi“-Gala moderiert, träumt von einem Spenden-Ball für die Depressiven: „Schlaganfall, Aids, Kinderkrebs – eine Gala jagt die nächste. Aber Depressionen? Da ist noch nix. Ich freue mich schon auf die zuständigen TV-Gremien und Intendanten, wenn wir sie ansprechen: Wir machen eine Depressions-Gala, wollt ihr das nicht übertragen?“
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Migge am via tvforen.de
In seinem Fall ist es meiner Meinung nach eine Auszeichnung,
wenn man nicht mit auf den vorderen Plätzen steht.
Für mich ist er immer noch der beste Unterhalter mit Niveau !Horst-Guenter am via tvforen.de
Cool, jetzt setzt dieser Erfolgstyp sich plötzlich für psychisch Kranke ein.
Vor nicht allzu langer Zeit hat er einen von der Sorte verklagt und Recht bekommen. Also auch Geld. Obwohl er selbst genug hat.
Jetzt plagt ihn doch nicht etwa sein schlechtes Gewissen ...?
Setzt es deswegen ne Runde Mitleid für Schmidt? Nö!
Aber es macht ihm ja nach eigenen Angaben eh nix aus, dass er der Arsch der Nation ist. Hätte er bei seinen Voraussetzungen immerhin auch locker anders haben können.Horst-Guenter am via tvforen.de
>Vor nicht allzu langer Zeit hat er einen von der Sorte verklagt und Recht
>bekommen.
Der hatte wahrscheinlich nur versucht, Schmidts zynische Attitüde zu kopieren und auf ihn selbst zurückzuwerfen, weil er sich über ihn geärgert hatte. Vielleicht fühlte er sich sogar auf ungewisse Weise von ihm angegriffen (Was zugegebenerweise nicht allzu schwierig ist, wenn Herr Schmidt ohne erkennbaren Zusammenhang in seiner Sendung Bemerkungen wie "kleines Arschloch" in den Raum wirft.) Aber nein, da wurde Herr Schmidt gleich böse und hat geklagt.
Und jetzt will er plötzlich Geld spenden?
Klar, die Depressiven-Verbände können das Schmidt-Geld mehr als gut gebrauchen. Ich befürchte allerdings, die werden das Schmidt-Geld dankend annehmen und den Typen postwendend in den Himmel heben. Schließlich hat er dafür bezahlt.
Ich kenne diese verleumderische Schrift nicht, habe nur hier davon gelesen und von dem Prozess. Gut möglich, dass das geschmacklos war. Aber jemand wie Schmidt hätte das zweifellos auch anders regeln können als durch eine Klage.
Ich vermute mal, dass diese Sache mit dem "Es ist geil, ein A*** zu sein" nichts als eine Attitüde ist und dass er jetzt doch irgendwas retten will. Und sei es ein Stück Selbstwertgefühl.
Beverly Boyer am via tvforen.de
Für mich ist und bleibt er ein Gott.
Gerade WEIL er so ist wie er ist!