Geschäftsbilanz: ZDF erwirtschaftet finanzielle Reserven
Mainzer stellen offizielle Programmziele für 2011 und 2012 vor
Michael Brandes – 16.10.2010

Die Einnahmen durch Werbung und Sponsoring fielen im vergangenen Jahr aufgrund der Wirtschaftslage geringer aus als erwartet, zudem ist der bundesweite Bestand an Fernsehgeräten (und somit die Anzahl an Menschen, die dafür Gebühren zahlen) gesunken. Dennoch konnte das ZDF das Geschäftsjahr 2009 mit einem Gesamtergebnis von 29,3 Millionen Euro abschließen. Gegenüber dem Haushaltsplan hat der Sender ein um 13,1 Millionen Euro besseres Ergebnis erzielt. Die mit zahlreichen Einsparungen erwirtschaftete finanzielle Reserve soll zu einem ausgeglichenen Abschluss der Gebührenperiode bis 2012 beitragen.
Intendant Markus Schächter präsentierte auf der Sitzung des ZDF-Fernsehrats nicht nur diese positive Wirtschaftsbilanz, sondern auch eine neue Selbstverpflichtungserklärung des Senders für die Jahre 2011 und 2012. Diese im Rundfunkstaatsvertrag vorgesehenen Erklärungen, in denen zentrale Programmziele formuliert werden, geben die öffentlich-rechtlichen Sender alle zwei Jahre ab (fernsehserien.de berichtete).
Ziel der Bemühungen in den beiden kommenden Jahren soll es sein, die besonderen Stärken des Mediums Fernsehens in den einzelnen Programmen herauszustellen. Dazu sollen aktuelle Sondersendungen und Live-Angebote ebenso beitragen wie „bildstarke Ausdrucksformen“, eine „hintergründige Einordnung von Fragestellungen und Themen“ und die Zunahme von HD-Produktionen. Ausgebaut werden sollen „crossmediale Programmformen“ sowie die Kommunikation und Interaktion mit den Zuschauern, außerdem sollen jüngere Altersgruppen verstärkt angesprochen und die digitalen Spartenkanäle weiterentwickelt werden. Erste Resultate sind die Programmneuerungen bei zdf_neo (fernsehserien.de berichtete) und der heute vorgestellte Digitalkanal ZDFkultur, der im April 2011 starten soll (fernsehserien.de berichtete).
Kommentare zu dieser Newsmeldung
bronsky am via tvforen.de
Ich finde es gut. Ich bin auch für noch mehr Krimi-Wiederholungen, von mir aus auch die Hitparade und Disco. Neuproduktionen sollten weitgehend unterbleiben.
Ich gucke eh keine ZDF-Krimis.Pete Morgan am via tvforen.de
Wundert ja nicht - wenn man immer nur Zeug wiederholt, das sowieso nix kostet, kein Geld für etwas aufwändigere und anspruchsvollere produktionen ausgibt und neue Filme so billig wie möglich produziert, kann man natürlich mit den gebühren der Zuschauer ordentlich wirtschaften und eine Rücklage erzielen.
Und im nächsten jahr muss die Rücklage natürlich wachsen, das bedeutet ein noch beschisseneres prohramm mit noch mehr Wiederholungen und noch billigeren Produktionen, damit auch ordentlich geld reingespült wird. Und weil sich der Zuschauer bis dahin dran gewöhnt hat und ohnehin nicht protestiert, setzt sich dieser Trend dann hübsch die nächsten jahre fort. Ist irgendwie ähnlich wie bei den Krankenkassen. Die jammern immer, sie hätten keinen Gewinn erwirtschaftet, und am Ende steht dann da statt "keinen gewinn" ein "nicht genug" Gewinn...
Wir werden einfach nur immer vereimert, egal wo... Mal sehen, wann das ein Ende hat...
Der Lonewolf Peteandreas_n am via tvforen.de
Und wieso habe ich gerade beim ZDF das Gefühl, dass die so viel produzieren, dass man mit dem Gucken schon gar nicht mehr nachkommt? Allein, die vielen Krimiserien und -reihen. Da bin ich froh, wenn da mal was wiederholt wird. Man kann ja schlecht 24 Stunden am Tag ZDF gucken.Pete Morgan am via tvforen.de
Die krimireihen gehen doch meist nach Schema F und kosten nicht so viel wie aufwändig gedrehte TV-Spektakel und wahrscheinlich bei weitem nicht so viel wie Lizenzen für ausländische Serien oder Kinofilme. Außerdem kommt nach jeder Staffel krimiserien gefühlte zwei Staffeln Wiederholungen derselben, und zwar nicht etwa alte Folgen, sondern solche, die schon letztes und vorletztes Jahr wiederholt wurden - die sind am Billigsten. Warum also die Zuschauer mit solchen Wiederholungen langweilen? Na, damit ein gewinn erwirtschaftet werden kann. Und mit den andauernden Fußballspielen in der prime Time ist dann auch gewiss noch ordentlich verdient, sonst würd's das Zweite nicht machen.
Na ja, warten wir mal ab, vielleicht haben die ZDF-Leute irgendwann ja doch noch ein Einsehen und wiederholen wenigstens mal was Altes statt immer den Gleichen Mist, dann könnte man wenigstens mit Wiederholungen leben... aber so? Leidtragend ist letztlich der Zuschauer, der den eisernen Sparkurs bzw. die Profitgier des Senders hinnehmen muss...
Der Lonewolf Pete
(den das besonders ärgert, da er seit jahren erklärter Fan des Zweiten ist und in den übrigen Programmen noch viel weniger Attraktives zu finden vermag als im Zweiten...)