Geht Unity Media an die Börse?
Gerüchte über Eigentümerwechsel beim Kabelnetzbetreiber
Michael Brandes – 13.07.2008
In der Kabelbranche verdichten sich seit einigen Wochen die Hinweise auf einen geplanten Börsengang von Unity Media. In diesem Zusammenhang denkt der zweitgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber offenbar auch über einen Verkauf an einen strategischen Investor nach. Dies berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Wochenende.
Laut „FAZ“ hat das Unternehmen in Bankerkreisen signalisiert, der Börsengang sei ein Thema. Bereits im Frühjahr hatte Unity Media-Chef Parm Sandhu erklärt, Unity Media sei prinzipiell reif für die Börse. Aufgrund der aktuellen Finanzkrise ist ein Börsengang nach Ansicht von Analysten aber erst mittelfristig anzustreben. Marcus Sander, Analyst beim Bankhaus Sal. Oppenheim, prognostizierte gegenüber der „FAZ“: „2009 könnte sich für die deutschen Kabelbetreiber ein Fenster für die Börsengänge öffnen.“ Der hohe Umsatzwachstum, der für das laufende Geschäftsjahr zu erwarten sei, erleichtert die Suche nach potentiellen Anlegern. Sal. Oppenheim rechnet bei Unity Media mit einem Umsatzplus von 11 Prozent. Der Unternehmenswert von Unity Media einschließlich Schulden wird auf 2,7 Milliarden Euro taxiert. Unity-Chef Sandhu wollte sich gegenüber der „FAZ“ zum Thema Börsengang nicht äußern.
In der Branche wird vermutet, dass die Vorbereitungen auf die Börse auch mögliche Kaufinteressenten locken sollen. Denn nach einem Börsengang wäre ein Kauf des Kölner Unternehmens komplizierter als zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Im Gespräch ist auch eine Allianz mit dem baden-württembergischen Betreiber Kabel BW.