„Dexter: Origins“ und weitere Spin-Offs bei „Paramount+ with Showtime“

Letzte Woche gab es noch widersprüchliche Berichte, heute machte der Showtime-Chef Chris McCarthy Nägel mit Köpfen: Ein „Dexter“-Spin-Off namens „Dexter: Origins“ (Arbeitstitel) hat beim Sender eine direct-to-series-Bestellung erhalten. Daneben arbeitet der Sender an weiteren Spin-Offs, darunter an einer neu aufgestellten, zweiten Staffel von „Dexter: New Blood“ sowie einem Ableger um die Vorgeschichte des in der Serie berühmt-berüchtigten Trinity-Mörders und womöglich weitere Charaktere aus der Serie.

Nachdem beschlossen wurde, dass die Marke Showtime in den Streaming-Dienst Paramount+ integriert wird (fernsehserien.de berichtete), kann sich der Sender wohl richtig austoben, ohne darauf achten zu müssen, dass man für all die Formate auch (lineare) Sendeplätze haben muss – was bei Pay-TV-Sendern wie HBO, Showtime und Starz immer auch ein Problem ist, da diese in der Regel nur einen oder zwei Abende bespielen.

Hintergrund der jetzigen Strategie ist einerseits der Erfolg des „Yellowstone“-Franchises und die Tatsache, dass Showtime den „Dexter“-Schöpfer Clyde Phillips mit einem Rahmenvertrag an sich gebunden hatte. Der hatte „Dexter“ in den ersten Jahren geführt, dann aber das Ruder abgegeben (viele Fans kritisieren die Handlungen in der Zeit ohne ihn, inklusive das Serienfinale aus dem Jahr 2013) und war zuletzt für „Dexter: New Blood“ zurückgekehrt – nach dem kommerziellen Erfolg der Serie (meistgesehenes Format in der Geschichte von Showtime) hatten viele Branchenbeobachter eine Fortsetzung herbeigeredet.

Noch letzte Woche, als erste Berichte über mögliche „Dexter“-Spin-Offs aufkamen, hatte Showtime wohl abgewunken – das sonst gut informierte Deadline ließ sich aufs Glatteis führen und vermeldete, potentielle Spin-Offs seien bloße Gedankenspiele (also keinesfalls in einem Stadium, wo Produzenten unterschriftsreife Verträge zur Entwicklung neuer Serien hätten) und auch TVLine vermeldete, dass Pläne einer Fortsetzung von New Blood begraben worden seien.

Dexter: Origins

Clyde Phillips produziert die Serie, die nun bestellt wurde. Der Thriller soll an der Stelle einsetzen, wo Dexter Morgan das College abschließt, um sich der örtlichen Polizei anzuschließen – und ernsthaft beginnt, auf diejenigen Jagd zu machen, die einer gerechten Strafe durch das System entgangen sind. Zu der Zeit ist sein Vater Harry noch am Leben, und auch Dexters jüngere Schwester Deb ist im Mix.

Unklar ist, inwiefern Michael C. Hall (Dexter), James Remar (Harry Morgan) oder Jennifer Carpenter (Debra „Deb“ Morgan) beteiligt werden sollen, aber eine Einbindung über Voice-over hinweg scheint unwahrscheinlich – zumal zumindest Hall klar gemacht hatte, dass „New Blood“ das letzte Mal sei, dass er den Serienkiller vor der Kamera porträtieren werde.

Dexter: New Blood

Entwickelt wird eine zweite Staffel von „Dexter: New Blood“, die sich nun vollständig um Dexters erwachsenen Sohn Harrison (in der ersten Staffel von Jack Alcott dargestellt) drehen wird. Wohl analog zu der Handlung, die in „Dexter: Origins“ geschildert wird, muss Harrison nun seinen eigenen Weg finden, geplagt von den gleichen Trieben wie sein Vater in dessen Jugend.

Weitere Spin-Off-Ideen

Showtime hat zudem angekündigt, dass man untersuchen werde, inwiefern weitere Charaktere aus dem „Dexter“-Universum eigene Spin-Offs erhalten könnten – namentlich genannt wurde hierbei zunächst nur der Trinity-Killer, der in der vierten Staffel sowie in einem Gastauftritt in „New Blood“ von John Lithgow gespielt wurde.