Ein Beitrag aus der „heute-show“ sorgt derzeit für Wirbel. Vergangenen Freitag (8.11.) war in der ZDF-Sendung ein Gespräch des Ensemble-Mitglieds Martin Sonneborn mit einem Mitarbeiter der Deutschen Bank zu sehen. Dieses entpuppte sich als eine handgemachte PR-Blamage für das Unternehmen.
Moderator Oliver Welke kündigte den mehrminütigen Beitrag mit „Deutsche Bankrott“ an. Im Folgenden führte Martin Sonneborn, der ehemalige Chefredakteur des Satiremagazins Titanic, ein Interview mit einem Mitarbeiter der Deutschen Bank, das einen seltsamen Eindruck hinterlässt. Es wirkt so, als habe die Bank sowohl die Fragen, als auch die Antworten des kompletten Gesprächs bereits im Vorfeld vorgegeben.
Gegenüber der Tageszeitung FAZ erläuterte Sonneborn, dass der Bank nicht mitgeteilt wurde, wer das angekündigte Interview führen wird. Ursprünglich war ein seriöser, ernstgemeinter Beitrag über die Welt der Banken, die Finanzkrise und Millionengehälter für seine ZDFneo-Reihe „Sonneborn rettet die Welt“ geplant. Die Filmproduktionsgesellschaft Smac Film schickte zu diesem Zweck eine Anfrage an mehrere Banken. Die Deutsche Bank lehnte jedoch ab, da Fragen wie „Warum haben wir weltweit gerade so viele Probleme mit dem internationalen Finanzsystem?“ zu komplex seien, um sie in einer Sendung speziell für eine junge Zielgruppe verständlich zu beantworten. Daraufhin stimmte die Bank laut Sonneborn einem Interview nur unter der Voraussetzung zu, dass sie selbst alle Fragen und Antworten vorgibt.
Das Resultat des vorgeschriebenen Frage-Antwort-Gesprächs war nun in der „heute-show“ zu sehen. „Ich sollte für die Bank die Hauptrolle in einem gefakten Interview spielen“, erläutert Sonneborn in dem Einspielfilm. „Ein Kommunikationsexperte der Deutschen Bank sollte mir die Antworten geben, die ich bereits kannte.“ Um dies besonders hervozuheben, machte sich der Satiriker einen Spaß und vervollständigte die Antworten seines Gesprächspartners, noch bevor dieser seine Sätze beendet hatte.
Der Beitrag lief bereits Mitte Oktober im Rahmen der Sendung „Sonneborn rettet die Welt“ bei ZDFneo. Auf Grund der geringen Reichweite des Spartensenders fand die Ausstrahlung jedoch weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und die Empörung blieb aus. Im ZDF war nun mehr als eine Million Zuschauer dabei, als sich die Deutsche Bank mit diesem fragwürdigen Vorgehen blamierte.
Das war zum ersten Mal, dass ich mich über einen Beitrag in der heute-Show geärgert habe. Aber nur, weil hier eine Resteverwertung betrieben wurde, was ich von der Sendung nicht gewohnt bin. Zudem war der Beitrag in Martin Sonneborns eigener Sendung meiner Erinnerung nach noch ein ganzes Stück länger bzw. enthielt weitere Informationen.
Helmprobst schrieb: ------------------------------------------------------- > Das war zum ersten Mal, dass ich mich über einen > Beitrag in der heute-Show geärgert habe. Aber > nur, weil hier eine Resteverwertung betrieben > wurde, was ich von der Sendung nicht gewohnt bin. > Zudem war der Beitrag in Martin Sonneborns eigener > Sendung meiner Erinnerung nach noch ein ganzes > Stück länger bzw. enthielt weitere > Informationen.