„Desperate Housewives“-Star Felicity Huffman wegen Bestechung festgenommen

Auch Lori Loughlin („Fuller House“) im Fadenkreuz der Staatsanwaltschaft

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 13.03.2019, 11:28 Uhr

Felicity Huffman (l.) und Lori Loughlin (r.) sehen sich einer Anklage wegen Bestechung ausgesetzt – Bild: ABC/Hallmark
Felicity Huffman (l.) und Lori Loughlin (r.) sehen sich einer Anklage wegen Bestechung ausgesetzt

In den USA sorgt ein Bestechungsskandal für Aufsehen, in den auch „Desperate Housewives“-Star Felicity Huffman und Lori Loughlin („Fuller House“) verwickelt sind. Loughlin findet sich unter den Angeklagten, während Huffman am Dienstag von den Strafverfolgungsbehörden festgenommen wurde – die Folge dessen, was die Staatsanwaltschaft des US-Bundesstaats Massachussetts „den größten College-Aufnahmebetrug in der Geschichte des Justizministeriums“ nennt.

Felicity Huffman und Lori Loughlin gehören demnach zu einer Gruppe von 33 Eltern, denen vom FBI vorgeworfen wird, Teil eines ausgeklügelten Betrugs- und Bestechungssystems zu sein. Im Rahmen dessen zahlten die Eltern Millionen von Dollar an Sporttrainer von Elite-Colleges wie UCLA, Yale oder Georgetown, damit diese ihre Kinder als Athleten rekrutieren und ihnen so zu den entsprechenden Stipendien und Studienplätzen verhelfen. Auch einige dieser Trainer und eine Verwaltungsangestellte eines betroffenen College wurden angeklagt.

Gefiltert wurde das Bestechungsgeld laut Staatsanwaltschaft durch eine Stiftung mit einem Gesamtbudget von rund 25 Millionen Dollar, wobei das Geld als Spenden der Eltern getarnt gewesen sein soll. Diese Zahlungen wurden demnach auch eingesetzt, um Beamte zu bestechen, welche die Ergebnisse von College-Aufnahmetests zu Gunsten der jeweiligen Kinder nachbessern sollten. Auch sollen mit dem Geld Komplizen angeheuert worden sein, welche die Aufnahmetests anstelle von betroffenen Schülern und Schülerinnen absolvierten.

Felicity Huffman soll laut Anklage 15.000 Dollar Schmiergeld an die Stiftung gezahlt haben, damit das Ergebnis ihrer Tochter beim landesweiten College-Einstufungstest SAT verbessert wird. Auch ihr Ehemann William H. Macy findet sich unter den Angeklagten, wurde allerdings nicht festgenommen. Inzwischen hat Huffmann eine Kaution hinterlegt und kam danach zunächst wieder auf freien Fuß. Bei Verurteilung drohen Huffman, Loughlin und anderen Angeklagten bis zu fünf Jahre Haft.

„Heute haben wir 33 Eltern im ganzen Land angeklagt“, so Staatsanwalt Andrew Lelling in einem Statement. „Diese Eltern entstammen einem Bilderbuch aus Reichtum und Privilegien. Zu ihnen gehören beispielsweise Vorstandsvorsitzende von Börsenunternehmen, erfolgreiche Immobilien-Investoren, zwei bekannte Schauspielerinnen, ein berühmter Modedesigner und der geschäftsführende Partner einer weltweit aktiven Anwaltskanzlei.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1983) am

    Tja scheiße gelaufen! Was soll man da sonst sagen! Aber auch wenn, die Beschuldigten allesamt reich und berühmt sind. Sollten sich die Anschuldigungen als wahr erweisen, gehören alle samt und sonders in den Knast.

    Man kann ja über das amerikanische Bildungswesen, sicherlich das eine oder andere Wort verlieren, aber was da offensichtlich abgelaufen ist, spottet echt jeder Beschreibung! Da wurden ganze Lebensläufe gefällscht und das zum Teil so plump, dass man kotzen möchte.

    Da wurden junge Menschen, in Sportgruppen und Manschaften aufgenommen, welche den besagten Sport, nie ausgeübt haben. Selbst wenn, man den Angeklagten, zu Gute halten will, dass sie nur das beste für Ihre Kinder wollten!? :( Das geht ja mal gar nicht.

    Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass diese (Um)Zustände, nicht wirklich neu sind bzw. niemanden überraschen sollten. Das war oder besser ist in den USA "ganz normal".

    Auch das Schul- und Studiensystem in den USA war schon öfter Gegenstand von kritischer oder negativer Berichterstattung. Und insbesondere, das dort praktizierte Test-System. Ich will nicht lügen, auch bei meiner Abschlussprüfung als Bkm, gab es die eine oder andere Multiple Choice Frage. Aber! Das waren nur die Hälfte der Aufgaben. Anderes, musste aus dem Kopf oder praktisch gelöst werden. Aber offensichtlich, ist die Mehrzahl der amerikanischen Schüler, so etwas nicht in der Lage.

    Da lobe ich mir doch unser deutsches Abitur. Auch wenn, dass bis heute nicht einheitlich ist. Bei uns in Bayern, wird ja immer gemault, dass das Abi oder Fachabi zu "Schwer" wäre. Allerdings frage ich mich, wie man ohne vorherige gute Vorbereitung, erfolgreich studieren will.

    Hoffentlich, wird das anderen eine Lehre sein. Bin mal gespannt, ob irgendjemand dafür tatsächlich in den Bau wandert, oder ob das wie üblich läuft und die meisten wenn, nicht alle Beteiligten, sich mal wieder rauskaufen können! X( Leid, tun mir nur die besagten Kinder! Oder besser gesagt, jungen Erwachsenen! Ich kann mir kaum vorstellen, dass alle diese Nackommen, ihre Eltern um diese Art der "Unterstützung" gebeten haben? Besonders, für die ehrlichen Studenten, wird das beschissene Folgen haben! Wer wird den mit so einer Vorgeschichte, überhaupt noch an irgendeiner Uni angenommen?! Selbst wenn, die betroffenen Bewerber nichts für den Betrugsversuch ihrer Eltern können, jede Uni wird es sich zweimal überlegen so jemanden aufzunehmen.
    • am via tvforen.de

      "Felicity Huffman soll laut Anklage 15.000 Dollar Schmiergeld an die Stiftung gezahlt haben, damit das Ergebnis ihrer Tochter beim landesweiten College-Einstufungstest SAT verbessert wird."

      Immer noch besser als wenn die armen kleinen reichen Kinder in verwahrlosten Schulen von Mexikanern und Negern gemobt werden... das geht ja gar nicht.
      Und wenn man den Sprößlingen dann auch noch den Abschluß gekauft hat werden sie Investment-Bänker. Kann ja nix passieren.
      • am via tvforen.de

        "ein berühmter Moderdesigner..." - was es für Berufe gibt
        • am via tvforen.de

          Danke für den Hinweis, der Tippfehler wurde korrigiert.
      • am

        Nicht überraschend. Reiche Leute erkaufen sich eine bessere Bildung für ihre Kinder.
        • (geb. 1967) am

          Das ist mal krass.

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