„Der Dunkle Turm“: Begleitserie für Film hat grünes Licht erhalten

Stephen-King-Verfilmung erhält Serien-Prequel

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 22.09.2016, 11:06 Uhr

Dark Tower – Bild: Sony Pictures Home Entertainment
Dark Tower

Wird, was lange währt, auch „endlich gut“? Eine ambitionierte filmische Umsetzung von The Dark Tower“/​“Der Dunkle Turm“ von Stephen King ist schon lange in Arbeit. Anfangs waren drei Filme in Planung, die von zwei Mini-Serien verbunden werden sollten. Doch das Projekt erwies sich für viele Produktionsstudios als zu große finanzielle Blanko-Zusage, so dass aktuell „nur“ ein Film gedreht wurde, bei dem Idris Elba den Titelhelden spielt. Die Produktionsstudios Sony Pictures und MRC haben jedoch den gestrigen 69. Geburtstag von Altmeister King genutzt, um die Produktion einer Fernsehserie anzukündigen.

Laut EW wird die Serie zwischen zehn und 13 Folgen umfassen und sich im Wesentlichen um die Origin-Story von Hauptfigur Roland drehen. Dabei haben die Macher das Quell-Material für die Serie schon im Auge, jetzt müssen aber erstmal Drehbücher geschrieben werden und erörtert werden, wie viele Folgen diese ergeben. Geplant ist ein Drehstart im kommenden Jahr, so dass die Serie zur zum TV-Start des am 17. Februar 2017 in den USA (23. Februar in Deutschland) erscheinenden Films verfügbar wäre.

Ungewöhnlich allerdings: MRC und Sony finanzieren das Projekt einstweilen alleine, ohne einen Sender oder Distributor an der Hand zu haben. Das bedeutet ein höheres finanzielles Risiko für die Produzenten, falls etwa der Film an den Kinokassen floppen sollte. Andererseits würde ein erfolgreicher Kinostart den Gewinn der Firmen steigern.

Der Stoff in „The Dark Tower“ ist eher düster, so dass eine Heimat im Kabelfernsehen oder einem Video-on-Demand-Dienstleister sinnvoll erscheint – MRC stellt für Netflix „House of Cards“ her, für Starz „Blunt Talk“.

THE DARK TOWER
Die Reihe um „The Dark Tower“ ist das Magnum Opus von Stephen King, das im Wesentlichen zwischen 1982 und 2004 von King in sieben Romanen geschaffen wurde. Allerdings gibt es zahlreiche Nebenhandlungslinien, die teils mit Kings Beteiligung entstanden. Das Epos handelt von Roland, dem letzten Überlebenden einer Art Ritterorden von Revolverhelden. In einer Welt, die teils postapokalyptisch ist und teils den Spaghetti-Western von Sergio Leone entsprungen zu sein scheint, muss Roland den dunklen Turm finden, um die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Die Handlung beschäftigt sich weitestgehend mit seinem Weg und den Erlebnissen dabei.

PREQUEL-SERIE
Die nun bestellte Serie wird sich auf Handlungen in Rolands Jugend konzentrieren (so war es schon frühzeitig für angedachte Brückenserien geplant), genauer gesagt am Roman „Wizard and Glass“ (der vierte Band aus dem Jahr 1997). Entsprechend wird nicht Elba, sondern ein anderer Schauspieler Roland (im Teenageralter) porträtieren – Gastauftritte von Elba sind aber vertraglich gesichert, um einen erzählerischen Rahmen zu geben. Auch mit dabei ist der 15-jährige Tom Taylor, der im Film Jake Chambers spielt: Der Junge aus dem New York unserer Gegenwart verbirgt ein Geheimnis und verfügt über psychische Fähigkeiten. Er wird von Visionen über den dunklen Turm und die Menschen („und andere Wesen“) geplagt, die versuchen, ihn zu erreichen.

Der ältere Roland und Chambers bilden die Rahmenhandlung für die TV-Serie, die in einer Zeit spielt, bevor die Welt Mid-World in Chaos und Blut versank: In „Wizard and Glass“ erzählt Roland einer Gruppe von Verbündeten von seinen Jugend-Erlebnissen, als er erstmalig einer Gefahr begegnete, der sich seine Gruppe nun erneut gegenüber sieht.

Filmregisseur Nikolaj Arcel und Ko-Autor Anders Thomas Jensen arbeiten nun an den Drehbüchern. Als Executive Producer fungieren Akiva Goldsman Jeff Pinkner, Ron Howard und Brian Grazer – die vier Produzenten, die das Projekt schon lange auf die Beine stellen wollen.

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