Darf ein TV-Kommissar Kommunist sein?

Italiens Regierung rügt Staatssender RAI

Jutta Zniva – 27.09.2005

Er ist derzeit Italiens berühmtester Polizist: „Commissario Montalbano“ sorgt in Italien auf RAI TV mit neuen Folgen für Rekord-Einschaltquoten. Nun wirft die Regierung Berlusconi dem Sender vor, mit der Serie werde Kommunismus „versprüht“.

Der schrullige Kommissar mit den hohen moralischen Ansprüchen und der Vorliebe für üppiges Essen stammt aus der Feder Andrea Camilleris. Die Krimis des Sizilianers waren in Buchform bald über die Grenzen Italiens hinweg ungeheuer beliebt, und das ZDF sendete die vier ersten Folgen der Serie. „Inmitten einer Krise der Institutionen war die Sehnsucht nach integren Figuren offenbar besonders groß“, erklärte die Neue Zürcher Zeitung den Erfolg des unbeirrbaren Staatsdieners.

Der italienische Telekommunikationsminister Mario Landolfi kritisierte nun, dass der Staatssender RAI eine Serie ausstrahle, deren Kommissar ein „Kommunist“ sei. Autor Camilleri: „Montalbano ist ein vernünftiger Mann, kein Kommunist. Wenn Montalbanos Treue den Gesetzen und den Institutionen gegenüber aber kommunistisch ist, bin ich stolz, einen kommunistischen Kommissar entworfen zu haben“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    sorry leute
    aber hier gehts nicht um den kommunismus sondern schlicht und ergreifend um wahlkampf.
    mario landolfi ist ein lakai von berlusconi und dieser hat ja alle fernsehmacher die irgendwie nicht auf der forza italia linie waren gnadenlos abgesägt.
    der auslöser dieser disskusion, war die bemerkung von romano prodi(oppositons chef olivo). er warf ( zurecht) berlusconi vor das RAI keine unparteiische polit- berichtersattung mehr betreibe .
    RAI war eigentlich immer leicht links orientiert , dies hat sich aber tatsächlich seid der machtübernahme berlusconi verändert, gute fernseh jornalisten sind vom bildschirm verschwunden und ihnen wird auch kaum in den printmedien die möglichkeit gegeben sich zu wort melden.
    kein wunder greift lanni diesen vorwurf auf um mal wieder so schön gegen die linken zu wettern .
    nun man sollte vielleicht auch erwähnen das commissario montalbano seid jahren eine traumquote einfährt und bis zu 8 millionen italienener die serie regelmässig verfolgen .
    klar hat da AN und forza italia angst wählerstimmen zu verlieren! (????)
    ich sag nur es ist eine schande was in italien zur zeit abgeht.
    ciao ari
    • am via tvforen.de

      Natürlich sind einige unserer Beiträge nicht dem Thema entsprechend gewesen. Uns ist schließlich allen von Anfang an klar gewesen das Berlusconi und seine Machtstruktur auf die Wiederwahl und die einzelen "Machtfelder" abzielen. Jeder der Italiens Politik und Presse stetig verfolgt, weiß das Berlusconi seine Macht dazu nutzt sich selbst oder seine Politische Richtung durchzusetzen. Europa leidet schließlich letzendlich darunter und den meisten Staatschefs ist dies auch bekannt.
      Denn in Italien kann man nicht mehr wirklich von einer objektiven Berichtserstattung seitens staatlicher und fast aller privaten Medien sprechen.
      Dieses Problem zeichnete sich schon vor Jahren ab.
      Die Quittung wird unsere Zeit schon früh genug austeilen, das bedeutet nicht das die Herren damit nicht durchkommen, vielmehr das vor allem die Italiener positive und auch negative folgen dieser Strategien zu spüren bekommen werden.
  • am via tvforen.de

    Ahja, die Berlusconi Regierung wirft vor.... schon komisch wenn ein Geschäftsmann mit stark zweifelhaften Ruf der auch noch Politiker ist, sich über etwas beschwert was ihm nicht gefällt.

    Oder wie war das doch gleich mit den Gesetzen, die er hat ändern lassen?
    • am via tvforen.de

      Was ist so schlimm an einem Kommunisten?
      Wenn wir mal ehrlich sind dann ist es doch so das der Kapitalismus und der Kommunismus (der niemals existierte sondern blos eine Bezeichnung für ein existierendes Authoritäres System war) zwei konkurierende Systeme waren, dessen Konkurenz aber nicht durch die Stärken der jeweiligen Systeme entschieden wurde sondern nur durch den Zusammenbruch des "Kummunistischen" Systemes aufgrund der zu hohen Kosten (die zum größten Teil auf das Militär zurückztuführen waren) die im Normalzustand (friedlices Zusammenleben) niemals aufgetreten wären.

      Nachdem zusammenbruch des kommunistisch genanten autoritären Systems wurde von der Ubrüggebliebene Seite einfach behauptet der Kapitalismus sei das bessere System, da es 1. niemals eine wirkliche Komunistische Seite gegeben hat 2. zu diesem Zeitpunkt auch niemand in der Lage war ein Gegenargument so zu erzeugen das es auch gehört finden konnte (ohne Staatliche Institution ging das nunmal nicht) hat sich mit der Zeit der glaube durchgesetzt das dies auch der Wahrheit entspäche. Denn kaum jemand der heutigen Kritiker wird sich ernsthaft mit der Thematik des Kummunismus außeinander gesetzt haben bzw. würde seinen Guten Stand im Kapiutalismus aufgeben zugunsten besserer Lebensbedingungen für alle.

      Nur ein kleines Beispiel von dem was in einer Nicht-Markwirtschaftlich Organisierten Gesellschaft möglich wäre:
      - die Ernährung der ganzen Menscheit (da nicht mehr die kosten zählen sonder nur noch die Ressourcen) das gleiche gilt für nahezu jedes Menschenrecht (Wohnung, Kleidung, Luxus)
      • am via tvforen.de

        Träum' mal schön weiter! Immer wenn den Menschen das Paradies versprochen wird, ist es am Ende die Hölle auf Erden.
      • am via tvforen.de

        PMAD schrieb:
        >
        > Träum' mal schön weiter! Immer wenn den Menschen das Paradies
        > versprochen wird, ist es am Ende die Hölle auf Erden.

        ... deswegen auf das Jenseits warten oder wie?
      • am via tvforen.de

        Nein, aber der Kommunismus mag für einige ein erstrebenswertes Ziel sein, paraktikabel ist er die nächsten 100 Jahre nicht, zumindest wenn man nicht auf die Freiheit verzichten will.
      • am via tvforen.de

        Ich möchte gar nicht groß eine Disskusion zu diesem Thema starten, da diese Disskusionen nicht sehr Produktiv sind, aber ich möchte nochmal betonen das das was in der Sovjetunion geherscht hat nicht ein Kommunismus war sondern ein Sklavenstaat.

        Was ich mit Kommunismus meine ist in erster Linie das niemad wegen einer irrationalen (weil nicht von Natur aus gegeben und daher nicht für alle Menschen erreichbaren) Sache wie dem vorhandensein oder dem nichtvorhanden sein von Kapital abhängig ist, d.h. es zählen nicht mehr die Kosten sondern das was gut ist für die Menschheit und für die Welt.
        In der jetzigen Form von Gesellschaft wird der Regenwald abgeholzt weil es Firmen gibt dehnen der Gewinn wichtiger ist als der Erhalt der Menschheit.
        Es müssen Menschen verhungern weil es billiger ist die Nahrungsüberschüsse zu vernichten als sie diesen Menschen zukommen zu lassen, schlaue Menschen können sich nicht Bilden bzw. keine Qualifikationen erreichen wenn sie kein Geld haben dafür zu zahlen usw. das kann man Tausendfach fortsetzen.
        Wie genau spielt erstmal keine Rolle und unserer Gesellschaftsform gibt es auch Probleme die durch Staatlichen Einschritt reguliert werden müssen, z.b. werden die Menschen welche aus Geldmangel (oder Geldgier oder Besitzgier) versuchen sich dieses auf "direkte" Weise zu besorgen (durch Nehmen) verurteilt und kommen in den Knast.
        Und das obwohl es durchaus natürlich ist das eine Lebewesen sich das nimmt was es will selbst von einem schwächeren Artgenossen, das Argument das dies bei Menschen nicht so ist wie bei den Tieren ist nur dahingehend richtig das es seit dem existieren von Gemeinschaften gewissen Regeln benötigte um die Gemeinschaft zu erhalten so auch das Verbot von Diebstahl. Daher wurde das den Menschen temporär abgewöhnt aber eben nicht Überall und auch nur solange wie die Gesetze bestehen und dehren Enhaltung überwacht wird

        Daher kann man auch gut eine Gesellschaft erhalten in der die Menschen alles bekommen was die technologie zulässt und was für die Menschheit sinnvoll ist wie z.b. der Erhalt der Umwelt oder die Besiedelung des Mars, und die Probleme die in einer solchen Gesellschaft auftreten werden auf die gleiche oder ähnliche Weise reguliert wie auch in der Jetzigen, nämlich durch Gesetze und Polizei.
        Wie gesagt nichts mit Einschränkung von Menschenrechten oder solchen irrationlen Dingen, wir wollen ja keine Diktatur wie damals in der Sovjetunion die brauchten sowas bzw. Stalin brauchte sowas und zwar weil die technolgische Entwicklung noch nicht weit genug war um alle Aufgaben von Maschinen erledigen zu lassen zu können also mussten die Menschen gezwungen werden quasi freiwillig dafür zu arbeiten.
      • am via tvforen.de

        who cares about fuckin berlusconi? lol
      • am via tvforen.de

        Ansätze dieser Meinung kann ich nur Unterstützen. Ein funktionierender Kommunismus wäre eine sinnvolle Art und Weise für eine Zukunftsorientierte Gesellschaft. Freiheit ist nicht das gegenteil von Kommunismus, sondern von dem Sozialismus welcher eine getarnte Diktatur darstellte (DDR. Russland usw). Jedoch wurden bisher keine wirklichen Erfahrungen mit diesem Regierungsystem gemacht, daher kann man nicht abschätzen wie gut oder schlecht dieses wäre. Um ein Regierungssystem in dieser Art und Weise durchzuziehen müssten wir vieles ändern, neben den Kapitalmärkten und unserem eigenen Ego. Ich würde jedoch jederzeit eine unsichere Zukunft mit neuen Experimenten wie dem Kommunismus einer Zukunft vorziehen welche auf der Ausbeutung vieler für den Reichtum weniger basiert. Freiheit ist ein weitegedehnter begriff er fängt damit an was wir an Kleidung tragen oder die Art und weise wie wir aufstehen, über unser Reden, Handeln und Denken. Auch die Gestaltung der Zukunft ist in gewisser Weise eine Art Freiheit. Selbst in einer Demokratie und dem damit verbundenen Kapitalistischen Märkten wird Freiheit beschnitten, oder gar durch eine Kapitalistische Sklaverei (Afrike, teile Südamerikas) gar ausgehebelt. Freiheit beruht also nicht auf einem Staatsystem, sondern in der Art und Weise wie Gesellschaften und Menschen zusammenleben.
      • am via tvforen.de

        Genau meine Meinung, die Umsetzung ist sicher mehr als schwierig und wenn diese gerecht ablaufen soll müssen auch alle Menschen dafür sein (was es mit Sicherheit sehr unwarscheinlich macht das wir einen solchen Wechsel in der nächsten Zukunft erfahren werden), aber davon auszugehen das so eine Gesellschaftsform nur schlecht sein kann oder Automatisch schlechter als die jetzige halte ich für etwas zu Einseitig beurteilt.

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