„Countdown“: Gute Quoten, verhaltene Pressestimmen

In der RTL-Serie gibt es offenbar den neuen Til Schweiger zu entdecken

Michael Brandes – 16.01.2010

"Countdown": Gute Quoten, verhaltene Pressestimmen – In der RTL-Serie gibt es offenbar den neuen Til Schweiger zu entdecken – Bild: RTL/Guido Engels

Die Zutaten der neuen RTL-Krimiserie „Countdown – Die Jagd beginnt“ beschrieb Hauptdarsteller Sebastian Ströbel in einem dpa-Interview wie folgt: „Liebe, Spaß, Action, coole Sprüche, schöne Frauen, Hass, Mord und Totschlag, und am Ende kriegen wir den Mörder.“ Beim Publikum fand diese Mischung Anklang: Die Pilotfolge am Donnerstag (14.1.) sahen 2,49 Millionen Zuschauer in der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen, was einem Marktanteil von 19,6% entspricht. Beim Gesamtpublikum erreichte die Serie 4,49 Millionen Zuschauer (14,1%).

Die Kritik reagiert dagegen verhalten. „Spiegel Online“ sah einen Allerweltspiloten, der aber auch nicht schlechter sei als die „Krimiflut von ARD und ZDF“. Da „mit dem Auslaufen der ZDF-Serie ‚KDD‘ das bescheidene Innovationsniveau des deutschen Fernsehkrimis ohnehin weiter absinkt, bewegt ‚Countdown‘ sich auf der niedrigen Höhe der Zeit“. Der Erfolg werde von der Frage abhängen, „ob die weibliche Zielgruppe dem sexy Kommissar seine Schweiger-Haftigkeit abkauft. Das würde erstaunen. Aber Til Schweigers Publikumserfolge erstaunen ja auch immer wieder.“

Die „Süddeutsche Zeitung“ zieht einen Vergleich zum Dilettantismus der sendereigenen „Scripted Reality“-Soaps: „Zumindest legen das die Leistungen einiger Schauspieler nahe, die derart stümperhaft agieren, dass es der Handlung dienlicher wäre, würde man ihren Text einblenden.“ Dieser erste Eindruck ändere sich aber „ein bisschen, wenn die beiden gut aussehenden Hauptdarsteller ins Bild kommen“. Auch hier wird Ströbel mit Til Schweiger verglichen: „Passenderweise verfügt er auch über dessen Ausdrucksspektrum. Er kann gut Pistole halten, ballern, Bösewichte festnehmen und in der Gegend herum hechten“. Das Fazit fällt dennoch negativ aus: „Die meisten Dialoge geraten hölzern, und die ewige Zurückspulerei an den bedrohlichen Anfang nervt. Sie soll Dramatik erzeugen, aber ebenso gut könnte man einer Brausetablette beim Auflösen zuschauen.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich fand die Pilotfolge eigentlich sehr gut, wenngleich auch starke Paralellen zu "Flashpoint" (das, dass es erst Mitte der Folge losgeht und dann einige Stunden zurückgespult wird) und "The Mentalist" (seine geniales Augenmerk) spürbar waren

    Aber dennoch...werde auf jedenfall mal dranbleiben.

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