„Brisant“ kehrt bald auf angestammten Sendeplatz zurück

ARD beendet Programmexperiment am Nachmittag noch in diesem Jahr

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 29.10.2025, 17:22 Uhr

Die „Brisant“-Moderatorinnen Kamilla Senjo (l.), Susanne Klehn und Marwa Eldessouky – Bild: MDR/Hagen Wolf
Die „Brisant“-Moderatorinnen Kamilla Senjo (l.), Susanne Klehn und Marwa Eldessouky

Seit vielen Jahren hat die ARD ein chronisches Quoten-Problem in seinem Nachmittagsprogramm. Insbesondere der 16.10-Uhr-Sendeplatz seit dem Ende der Zoo-Dokus zur berüchtigten „Todeszone“ entwickelt. Seit Mitte Oktober versucht Das Erste mit einem neuen Experiment dagegenzusteuern: Das Boulevardmagazin „Brisant“ wurde um eine Stunde nach vorne verlegt und läuft nun um 16:10 Uhr. Im Gegenzug sind derzeit um 17:10 Uhr weitere neue Folgen der Quizshow „Gefragt – Gejagt“ zu sehen, die seit dem Start der neuen „Wer weiß denn sowas?“-Staffel ebenfalls knapp eine Stunde früher gezeigt werden. Dieses Line-Up war von vornherein zeitlich begrenzt geplant – und nun steht fest: Noch in diesem Jahr wird es wieder beendet.

Konkret wird die vorerst letzte neue Folge von „Gefragt – Gejagt“ am 11. Dezember laufen. Ab der darauffolgenden Woche, genauer gesagt ab dem 15. Dezember, kehrt „Brisant“ wieder zurück auf seinen angestammten Sendeplatz um 17:15 Uhr. Die dann wieder freigewordene Schiene zwischen 16:15 Uhr bestückt die ARD zumindest in jener Woche mit royalen Dokumentationen: Vom 15. bis 17. Dezember wird die sechsteilige Reihe „Die Queen – Schicksalsjahre einer Königin“ aus dem Jahr 2022 in Doppelfolgen wiederholt. Am 18. und 19. Dezember folgen die Dokus „Charles – Schicksalsjahre eines Königs“ und „Harry – Schicksalsjahre eines Prinzen“. Um 18 Uhr bleibt weiterhin „Wer weiß denn sowas?“ im Programm.

Das Zwischenfazit des temporären Programmexperiments am ARD-Nachmittag fällt ziemlich durchmischt aus. Während „Gefragt – Gejagt“ auf dem regulären Platz um 18 Uhr stets deutlich über zwei Millionen Zuschauer erreichte, waren es um 17:10 Uhr zuletzt nur 1,6 Millionen. Andererseits sind das leicht bessere Werte, als „Brisant“ üblicherweise um diese Zeit erzielt hat. Am meisten leidet jedoch das Boulevardmagazin unter der Vorverlegung. Die Reichweiten lagen bisher im Schnitt bei nur 660.000 Zuschauern – was rund halb so viel ist wie zuvor auf dem angestammten 17.15-Uhr-Platz. Auf der anderen Seite gelang es „Brisant“, deutlich mehr Zuschauer zu gewinnen als die diversen Serien-Wiederholungen, die zuletzt auf diesem Sendeplatz liefen. Zudem ist von Woche zu Woche ein leichter Aufwärtstrend zu beobachten, was dafür spricht, dass sich die Zuschauer erst langsam an den neuen Ablauf gewöhnen müssen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Gut. Dank dem Quizduell wissen wir, dass es gut gehen kann, wenn man zwei Quiz-Formate hintereinander im Doppelpack anbietet.

    Das "Sado-Maso"-Format mit den Jaegern hat es mit aber immer erleichtert, waehrend der Sommerpause von WWDS auch ein wenig zu "Quiz--detoxen." Ich werde es nicht vermissen.

    Dass ich allerdings den doch gelegentlich sehr larmoyanten Elton vermissen wuerde, das hatte ich nicht erwartet. Eigentlich bin ich Team Bernhard, auch wenn ich finde, dass er seine geniale Art zu verlieren beginnt (oder er braucht das alles fuer "Kaum zu glauben.") Insbesondere seine erzkonservative Setz-Poltik beim Finale finde ich nicht nachvollziebar.

    Und im Grunde kann ich dem Wotan auch nichts wirklich schlechtes vorwerfen. Vielleicht finde ich ihn einfach nur "zu normal" im Vergleich zum restlichen Team. DIe haetten doch einfach mal mich fragen sollen ... ich glaub', ich haett's gemacht.
    • am via tvforen.de

      Meine Güte! Dann zeigt doch mal spannende Hollywoodfilme aus den 60ger Jahren oder ähnliches. Dann klappt es auch wieder mit den Einschaltquoten.....
      • am

        Brisant sollte man eh besser streamen. Dann kann man die ganze unsägliche royale Berichterstattung (muss das wirklich jeden Tag sein?) und die vielen Berichte über Neppobabies, die in die Fußstapfen ihrer Eltern treten, überspringen.
        • am

          Das war Absehbar. Aber mal ehrlich,, dieses "Experiment" hat die ARD schonmal gemacht, Brisant um 16.10 Uhr zu bringen und schon damals hat es nicht geklappt. Also wie dumm muss man man sein, es dann nochmal zu versuchen. Dachte man bei der ARD das die Zuschauer sich zwingen lassen dann einzuschalten. Das ist echt Frech. Gut, dass man es nun wieder ändert und das Magazin seinen Stammplatz wieder erhält!
          • am

            Gute Frage: In dieser Zeitscheibe "zwischen vier und fuenf" - wer ist denn da schon zu Hause und kann ein wenig Unterhaltung "so nebenbei" konsumieren?

            Wir sind immer schnell dabei, von der "Nur-Hausfrau" zu reden. Aber selbst diese aussterbende Art (und das maennliche Pendant, was ja wohl noch rarer ist) hat ja nicht den ganzen Nachmittag nichts zu tun. Es ist also kein Wunder, dass diese Zeitscheibe, sagen wir mal, "schlecht besucht" ist, egal, was man sendet.
        • am

          Zitat: Das Boulevardmagazin „Brisant“ wurde um eine Stunde nach vorne verlegt und läuft nun um 16:10 Uhr. 
          Tja, wer etwas "mitdenkt kann sich ausrechnen, dass normale Leute um diese Zeit noch arbeiten inkl. gleich anschließend so lästigen Tätigkeiten nachgehen müssen wie Einkaufen gehen, Kinder von der Kita/Nachmittagsbetreuung abholen, kochen od. mit dem Hund rausgehen etc. Die "Work-Life-Balance" ist eben bei den meisten Jobs nicht drin. Weder als VerkäuferIN, noch in Firmen (wo's noch läuft), wo der Arbeitgeber KLAR vorgibt, wann & wie lange gearbeitet wird... alles andere ist Schönmalerei!!! Aber das ist wohl noch nicht bis in die Führungsetagen des ARD vorgedrungen. Gibt eben Leute, die nicht "in die Hände klatschen" & Gratis-Internetsurfen als Hauptfach in der Schule hatten...

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