Motiviert vor dem Relaunch 2012: Das junge EinsPlus-Moderatorenteam
Bild: EinsPlus
Es hat sich bereits abgezeichnet, nun ist das Ende offiziell: Neben ZDFkultur wird auch EinsPlus zugunsten des immer noch namenlosen „Jungen Angebots“ von ARD und ZDF am 30. September seinen Sendebetrieb einstellen. Nach wunschliste.de vorliegenden Informationen stellt der Sender seinen Betrieb exakt um 23.59:59 Uhr ein, damit am 1. Oktober das „Junge Angebot“ starten kann.
EinsPlus nahm unter seinem ursprünglichen Namen EinsMuXx am 29. August 1997 gemeinsam mit EinsExtra (heute tagesschau24) und Einsfestival auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin seinen Sendebetrieb auf. Viele Jahre fungierte er lediglich als zeitversetzte Abspielstation des ARD-Hauptprogramms. 2005 erfolgte die Umbenennung in EinsPlus und die neue Ausrichtung zu einem Service- und Ratgebersender. Gezeigt wurden nun hauptsächlich Dokumentationen, Reportagen und Servicesendungen des Ersten und der Dritten. Zu den wenigen Eigenproduktionen zählten der Ratgebertalk „leben! Was Menschen bewegt“ mit Jacqueline Stuhler und das Magazin „in.puncto“ mit Nicole Köster.
Für Aufsehen sorgte EinsPlus unter anderem mit speziellen Fernseh-Ausgaben des Radio-Talks „LateLine“, zunächst mit Jan Böhmermann und später mit Ingmar Stadelmann. Am erfolgreichsten war der ARD-Digitalkanal mit der Übertragung von Festivals wie Rock am Ring und des „Eurovision Song Contest“. Als letzte Eigenproduktion wurde im August 2015 das Gamingformat „1080NerdScope“ mit YouTube-Star LeFloid ins Programm genommen. Überwiegend setzte EinsPlus allerdings seit der endgültigen Entscheidung über das Aus im Jahr 2014 auf Wiederholungsschleifen.
An seinen letzten Sendetagen zeigt EinsPlus einige Spielfilme wie „Lost in Translation“, „Betty Anne Waters“, „Willkommen bei den Rileys“ oder auch „Apocalypse Now Redux“. Verabschieden wird sich der Sender am 30. September mit den Filmen „Dallas Buyers Club“ (20:15 Uhr) und „Das fünfte Element“ (22:00 Uhr).
Es war ein langsamer Tod auf Raten, denn die geplante Einstellung des zuschauerarmen Spartenkanals wurde von der Mainzer Rundfunkanstalt bereits 2013 aus Kostengründen beschlossen. Parallel planten ARD und ZDF die Einführung eines neuen Jugendkanals, der sowohl ZDFkultur als auch den ARD-Digitalsender EinsPlus ersetzen sollte. Doch bis zur endgültigen Genehmigung dieses Vorhabens und der Konzepterarbeitung mussten viele Hürden genommen werden. Mehr als drei Jahre zog sich diese Planung nun hin. Bis dahin mussten ARD und ZDF ihre ungeliebten Ableger auf Sendung lassen. Im Verlauf der Jahre kamen die Sender schließlich zu der Entscheidung, anstelle des ursprünglich linear geplanten Jugendkanals ein digitales „Junges Angebot“ im Internet auf die Beine zu stellen. Details zum Programm sind nach wie vor noch nicht bekannt.
linkin_park schrieb: ------------------------------------------------------- > Bleibt ja die Hoffnung, das durch die geringere > Zahl an Staatssendern die Rundfunksteuer sinkt... > > > > > > > http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRid6nw_7B > EYRx0XoZXAdtPxmeQhM9Dg2U9gTggAlHFmP7fMB3CLRQ9
Nö, eben nicht. Dafür gibt es ja leider dann den neuen "Jugend"-Kanal...
linkin_park schrieb: ------------------------------------------------------- > Es werden aber 2 Sender zugunsten eines neuen > geopfert. Auch du dürftest da mit deinem > Mathekenntnissen nicht überfordert sein ;)
Nicht, wenn der Betrieb des neuen Senders mindestens so viel kostet, wie beide Sender zusammen, was höchstwahrscheinlich nicht allzu schwer sein dürfte. Gerade bei ZDFkultur wurde in den letzten Jahren viel gespart.
Es geht mir um die Anzahel der Sendelizenzen...herrgottnochmal.
Stefan_G (geb. 1963) am
Bis auf einen Beitrag hab ich diesen Sender nie gesehn, darum ist es mir schnuppe, ob dieser Sender eingestellt wird - oder nicht. Hauptsache, "1festival" und "tagesschau24" werden nicht eingestellt...
EinsPlus, ZDFinfo, tagesschau24, zdf.kultur - alles Sender, die eigentlich keiner braucht. Weg damit. Ob das Jugend-Angebot funktioniert? Versuchen kann man es ja mal.
Ich habe den Sender wie auch ZDFkultur und einsfestival dafür geschätzt, dass sie alte Serien immer wieder ausgestrahlt haben. Leider ging dabei manches schief. So wurde eine Sendung angekündigt und dann doch nicht gezeigt oder die Ausstrahlung einer Serie fing nicht mit der ersten Folge, sondern irgendwo mittendrin an oder die Ausstrahlung wurde mittendrin abgebrochen, obwohl es nur noch wenige Folgen bis zum Ende gewesen wären.
Ich verstehe ja, dass jeder irgendwas Gutes auf diesen Sendern findet und es behalten will. Geht mir genauso. Nur irgendwo ist mal Schluss mit der öffentlich-rechtlichen Sendervielfalt: die Hauptprogramme, die dritten Programme, die "Nischen"-Sender wie 3Sat etc. und immer noch nicht genug?
ScheinAdler schrieb: ------------------------------------------------------- > Ich verstehe ja, dass jeder irgendwas Gutes auf > diesen Sendern findet und es behalten will. Geht > mir genauso. Nur irgendwo ist mal Schluss mit der > öffentlich-rechtlichen Sendervielfalt: die > Hauptprogramme, die dritten Programme, die > "Nischen"-Sender wie 3Sat etc. und immer noch > nicht genug?
Ich sehe hier niemanden, dem etwas nicht genug ist; sondern nur welche, die das, was sie haben, behalten wollen.
Geht mir nicht anders - ich schaue die ö.-r. Zusatzkanäle auch viel häufiger.
Allerdings macht es zumindest auf mich den Eindruck, dass es diesen Sendern in vielen Belangen an einem fest umrissenen Profil mangelt. Dass kann man aber auch für die diversen Ableger der Privaten manchmal sagen.
Im Prinzip sehe ich heute aber so wenig Fernsehen, und dann so selektiv, dass es für mich kein richtiges "Senderprofil" mehr gibt. So etwas wie "Lead-In" in andere Programme nach irgendwelchen Sendungen greift bei mir eigentlich kaum noch, und "Cross-Promo" für andere Sachen und Inhalte funktioniert auch nur noch bedingt. Aber ich denke, dass das bei der heutigen Fernsehlandschaft ohnehin alles schwierig geworden ist.
Eigentlich habe ich schon länger das Gefühl, dass wir gegenwärtig die "Endphase", oder das "Endstadium" des klassischen Fernsehens erleben. Man muss dafür ja kein Hellseher sein, um die Zeichen zu sehen. Das Internet in angemessener Geschwindigkeit, zu angemessenen Preisen, ist das so etwas wie der "Gamechanger", denke ich. Fernsehen als digitaler Datenstrom erscheint mir jedenfalls schon als Auslaufmodell, und es könnte sich ein Großteil in kommender Zeit komplett auf das Internet als Verbreitungsweg verlagern. Ausbau und Kosten verhindern das bisher, aber in absehbarer Zeit sind dann möglicherweise auch Antennen-, Sat- und Kabelempfang durch, und dann wird klassisches Fernsehen fast nur noch über Protektionismus haltbar sein, weil sonst das Geschäftsmodell Fernsehen zusammenbrechen würde. Gerade die Deutschen sind da doch eher konservativ bis knauserig, für Content zu bezahlen, und Werbemodelle werden auch nicht richtig angenommen, oder umgangen.
Deutschland ist anscheinend für jedes Bezahlmodell, außer für die Fernsehgebühren, ein schwieriges Pflaster. Pay-TV lief im Vergleich zu anderen Ländern nie so gut, "HD+Play-TV" scheint bis jetzt auch nicht so angenommen zu werden, und ich weiß nicht, ob sich das unbedingt bessern wird, wenn man die "SD"-Zugangswege stoppen wird.
Ich kann nur für mich sagen, dass ich für die privaten Sender nicht zahlen werde - egal was passiert. Das, was ich gerne sehe, ist sogar kostengünstiger als DVD zu besorgen - als physischer Datenträger wohl auch ein Auslaufmodell. Und falls das Fernsehen einmal komplett kostenpflichtig werden sollte, mangelt es mir auch nicht an Beschäftigungsmöglichkeiten.
Ich erinnere mich noch, als EinsPlus zum ersten Mal beerdigt wurde. Es war kurz vor Weihnachten 1993. Und dann kam VIVA. R.I.P.2, EinsPlus.
User_656862 (geb. 1990) am
Früher war EinsFestival das "junge Angebot" der ARD. Dann wurde plötzlich "EinsPlus" noch jünger. Fast als wollte es ein neues Viva werden. Über den ESC konnte man sich trotzdem nicht einigen. Der lief auch immer wieder im NDR und bei EinsFestival. In letzten Jahren nun bei Phoenix, was nun wirklich überhaupt keinen Sinn macht.
Tom_Cat am
WALULIS!!! Falsch schreiben....hm, aber dann noch falsch übernehmen, wobei es im Text von wunschliste.de doch richtig steht.