ARD-Programmbeirat will mehr TV-Angebote für junge Erwachsene
Lob für den KiKA, sanfte Kritik an fehlendem Jugendprogramm
Michael Brandes – 05.04.2012, 14:40 Uhr

Der ARD-Programmbeirat hat die Chefetage des Senders dazu aufgerufen, mehr Programme für Jugendliche und junge Erwachsene zu schaffen. Besser aufgestellt sieht das Gremium den Sender im Kinderbereich: Es gibt Lob für den öffentlich-rechtlichen Kinderkanal.
Der Verlust jüngerer Zuschauer an die Privatsender wird senderintern zunehmend beklagt. Erst vor wenigen Tagen forderte beispielsweise der BR-Rundfunkrat einen eigenen TV-Kanal für junge Zuschauer und erinnerte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk an den Programmauftrag, „möglichst alle Altersgruppen der Bevölkerung mit seinen Angeboten zu erreichen und den gesellschaftlichen und politischen Diskurs generationsübergreifend zu fördern“ (fernsehserien.de berichtete).
Die Kritik des ARD-Programmbeirats an der Senderspitze bleibt allerdings vergleichsweise vage und wirkt eher wie eine lästige Pflichtübung. Die Programmverantwortlichen werden aufgefordert, „alle Kräfte zu bündeln und zusätzliche Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene zur Verfügung zu stellen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Wie sich der Programmbeirat im Detail die Umsetzung seiner Bitte vorstellt, wird nicht übermittelt.
Wesentlich umfangreicher fällt dafür das Lob für den KiKA aus, mit dessen Programm sich der Beirat auf seiner aktuellen Sitzung ausführlich beschäftigt hat. „Mit seinem breiten Spektrum an Themen bietet der KiKA Kindern in beispielhafter Weise eine Vielzahl an Identifikationsmöglichkeiten und leiste damit einen wichtigen Beitrag zur medienpädagogischen Bildung von Kindern“, so die Vorsitzende Petra Zellhuber-Vogel. Im Vergleich zu den privaten Kindersendern biete der KiKA gerade im Blick auf die jüngste Altersgruppe „Vielfalt statt Einfalt“.
Das Programm des KiKA zeichne sich laut Beirat durch die Einhaltung kindgerechter methodisch-didaktischer Regeln aus, zum Beispiel einen „Schutz vor Reizüberflutung, ein angemessenes Maß an Informationsvermittlung und die Berücksichtigung unterschiedlicher Verarbeitungsgeschwindigkeiten“. Hervorzuheben sei, dass nicht nur Animationen gezeigt werden, sondern auch Nachrichten-, Reportagen- und Doku-Formate. Empfohlen wird den ARD-Intendanten und Programmdirektor Volker Herres, „das ausgezeichnete Programm des KiKA uneingeschränkt fortzuführen“.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
chefboss am
483083 - dir geb ich ohne Einwand recht. Das Thema lässt die ARD einfach nicht los. Die demographische Entwicklung geht in Richtung Alter, und das Fernsehen baut um auf Jugend und Kinder. Dass die älteren Zuschauer die treuesten sind, das kommt diesen Leuten nicht in den Sinn. Wie kannman so verbohrt sein. Aber die verscheuchen ja mit dem Programm die Jugend zu Hauf, aber auch die Alten. Ich denke nur an die letzten Freitags-Filme. Mitterrutzner und Konsorten. Wenn wir Alten da´von schon die Schnauze voll haben, was sollen denn die Jungen davon halten. Das ARD-Programm ist ohnehin meist eine Katastrophe. Ein Glück, dass es noch des ZDF gibt.
Und für die Jugend sind sowieso die Privaten maßgebend.Mike (1) am via tvforen.de
Wie wärs dann mal mit dem Einkauf der neuen Dallas Serie. :-)Stefan_G (geb. 1963) am
Wenn ich das schon wieder hör: "Jüngere Zielgruppe, jüngere Zielgruppe.
Jüngere Zielgruppe muß erreicht werden"! Bla bla bla bla bla bla bla...
Mein Gott nochmal, sind wir denn hier im Kindergarten - oder was!?
Na und!? Dann wandern die eben zum Privatfernsehen ab. W e n interessierts!? Wer digital empfängt, kann doch zu "zdf_neo" rüberwechseln.
Hier wird doch wieder mal so getan, als ob die ganze Welt aus Kindern und Jugendlichen besteht, die nicht älter als 25 Jahre alt werden.
Herrgott im Himmel, was regt man sich wieder nur auf!!
Solch ein Blädsinn...