ARD nach dem Schleichwerbeskandal
SPD-Medienkommission fordert externe Kontrolle
Jutta Zniva – 13.10.2006
Nach dem neuen „Becel“-Schleichwerbungsskandal (fernsehserien.de berichtete) fordert die SPD-Medienkommission nun eine Kontrollinstanz über das ARD-Programm und über die Programmdirektion sowie die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle.
Es sei „mehr als deutlich“ geworden, sagte Kommissions-Vorsitzender Marc Jan Eumann, dass die interne Kontrolle der ARD bei Schleichwerbung und den Verträgen mit Rad-Profi Jan Ullrich versagt habe. Als Modell für eine Kontrolle der ARD und ihrer Programme schlug er das Trust-Modell der BBC vor, das ab 2007 in Großbritannien die Aufsichtsfunktion übernimmt und die Interessen der Gebührenzahler wahrnehmen soll. Weiters forderte Eulmann ein Beschwerdemanagement, das – ebenfalls nach BBC-Vorbild – die Zuschauer einbinde und für hohe Transparenz sorge.
Gestern hatte auch Reinhold Albert, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der für den Privatfunk zuständigen Landesmedienanstalten, eine externe Medienkontrolle bei den öffentlich-rechtlichen Sender gefordert.