ARD-Dokudrama: Ulrich Tukur als Serienmörder Horst David

„Der Mann, dem die Frauen vertrauten“

Jutta Zniva – 22.06.2008

Am 1. August, 21:45 Uhr, zeigt Das Erste das NDR-Dokudrama „Der Mann, dem die Frauen vertrauen“ (Regie: Walter Harrich), für das Ulrich Tukur in die Rolle des Serienmörders Horst David geschlüpft ist. David – der so genannte „Würger von Regensburg“ – hatte zwischen 1975 und 1993 sieben Frauen erdrosselt und war die Hauptperson eines der spektakulärsten Mordprozesse der deutschen Nachkriegszeit. Zu dem Dokudrama hat der mittlerweile 70-jährige Täter seine Zustimmung gegeben.

Für den Film, der auf jahrelangen Recherchen von Autorin Danuta Harrich-Zandberg basiert, konnte Ulrich Tukur mit Einverständnis des Täters Einblick in Vernehmungsakten, das psychiatrische Gutachten und die im Gefängnis verfasste Lebensbeichte nehmen. Des Weiteren standen Tukur mehr als 100 Briefe zur Verfügung, die Horst David aus der Haft an Danuta Harrich-Zandberg geschrieben und in denen er u.a. betont hatte, „zum Vernichten“ geboren worden zu sein. Die Motive des zweimal zu lebenslänglich verurteilten Mörders, der durch einen Zufall gefasst wurde, sind ihm selbst und auch Gerichtspsychologen nach wie vor unklar.

Tukur („Das Leben der Anderen“, „Stauffenberg“) der 2004 übrigens für seine Darstellung eines Serienkillers im HR-„Tatort“ „Das Böse“ mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, interessierte die Doppelexistenz des Täters. David sah sich selbst laut NDR nämlich als ruhigen, zufriedenen Menschen“ der Wert auf Ordnung und Sauberkeit legte, gern tanzte, am liebsten Volksmusik oder Schlager hörte, Heimatromane las und Briefmarken sammelte. Er war Mitglied im Schützenverein, außerdem im Fußballverein und Kegelclub aktiv und spielte Heimorgel und Akkordeon. Als Maler arbeitete er 21 Jahre lang im selben Betrieb zur vollen Zufriedenheit seines Chefs. Was der Chef allerdings nicht wusste: Manchmal hat er die Kundinnen nach gewissenhaft erledigter Arbeit erdrosselt …

In „Der Mann, dem die Frauen vertrauten“ ist neben Ulrich Tukur auch Josef Wilfling zu sehen, der als Leiter der Münchner Mordkommission Horst David 1994 festnahm und im Dokudrama sich selbst spielt. Ihm zufolge ist ein Anliegen des Films, auf die „mangelhafte Leichenschau“ in Deutschland aufmerksam zu machen. Nach Schätzungen von Rechtsmedizinern wird jedes zweite Tötungsdelikt in Deutschland nicht erkannt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Bin die Lebensgefährtin eines der Söhne von Horst David. wir sind alle auf diesen Film gespannt, denn diejenigen, die es eigentlich am meisten betrifft, wurden in keinster Weise gefragt. Tja die Spannung steigt
    • am via tvforen.de

      Vorab empfehle ich dieses Buch: "Der Biedermann" von Rudolf Schröck

      Und eine gewisse Ähnlichkeit mit Horst David ist dem Tukur "leider" nicht abzusprechen. Ich freu mich auf die Verfilmung.
      • am via tvforen.de

        Klingt interessant und Tukur wird ihn sicher gut rüberbringen.

        Ich frage mich was ist eigentlich der Stand bei dem Film Rothenburg mit Thomas Kretschmann (Kanibale von Rothenburg,Armin Meiwes) ?????
        Der durfte ja nicht veröffentlicht werden , hat jemand nochmal davon was gehört?
      • am via tvforen.de

        Hier ist die Info über den Film.

        [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Rohtenburg[/url]

        Bis dann,

        Sven
      • am via tvforen.de

        FSK18?
    • am via tvforen.de

      ruhigen, Menschen" der Wert auf Ordnung und Sauberkeit legte, am liebsten Volksmusik oder Schlager hörte,Mitglied im Schützenverein. spielte Akkordeon.

      Oha.....das trifft auch alles auf mich zu. Hoffentlich bricht aus mir nicht auch noch was hervor?!

      Aber Ulrich Tukur ist in jeder Rolle gut, und da er ja auch Akkordeon spielt, braucht die Filmcrew nicht mal ein Playback.

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