‚Aktenzeichen XY‘ zeigte falsches Fahndungsfoto

Defekte Wahlmaschinen, Irakkrieg, Immobilienkrise – aus Übersee ist man ja einiges an Pannen gewohnt. Und so ist es eigentlich nicht wirklich überraschend, wenn die US-amerikanische Bundespolizei FBI in der deutschen Traditionssendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ ein Fahndungsfoto veröffentlicht, das ein völlig unschuldiges deutsches Paar im Urlaub zeigt.

Es handelt sich um ein Standbild aus einem Video, mit dem man es eigentlich auf James J. Bulger abgesehen hatte, der seit 1999 zu den zehn meist gesuchten Männern der Welt gehört. Bulger, der in Begleitung seiner Lebensgefährtin Catherine Greig unterwegs ist, werden unter anderem alle Delikte des Organisierten Verbrechens wie Drogenhandel, Erpressung sowie 21-facher Mord vorgeworfen (fernsehserien.de berichtete). Die beiden sind seit Jahren auf der Flucht und werden derzeit in Europa vermutet. Daher schickte das FBI extra Beamte aus Boston zum ZDF, die sich nach intensiven, einjährigen Vorermittlungen relativ sicher waren, in Rudi Cernes Sendung die richtigen Verdächtigen an den öffentlichen Fernsehpranger zu stellen.

Wie das ZDF jetzt meldete, habe sich nach der Sendung am Mittwoch ein völlig verunsichertes Paar gemeldet, dem die Mainzer versicherten, dass das Video mit den beiden nicht weiter zur weltweiten Fahndung verwendet werde.

Bulger ist inzwischen 78 Jahre alt. Die letzten FBI-Fotos von ihm stammen aus dem Jahre 1994. Er gilt als extrem gefährlich, und auf Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, hat das FBI eine Belohnung von einer Million US-Dollar ausgesetzt.