„Absolute Mehrheit“: Raab wird von Medienhütern gelobt

CDU-Politiker Fuchs will kein zweites Mal mitmachen

Michael Brandes – 13.11.2012, 11:42 Uhr

Stefan Raab – Bild: ProSieben/Willi Weber
Stefan Raab

Die Mehrheit der TV-Kritiker reagierte auf die erste Ausgabe von „Absolute Mehrheit“ mit negativen Kommentaren. Unterstützung erhält Stefan Raab dagegen unverhofft von den Medienhütern. Vom Programmbeauftragten der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) ist die Sendung positiv bewertet worden.

Der Grund für das Lob ist allerdings eher prinzipieller Natur: „Wir haben private Fernsehsender oft wegen ihres zurück gehenden Informationsanteils in ihren Sendungen kritisiert. Es ist deshalb grundsätzlich zu begrüßen, wenn ProSieben mit Stefan Raab 70 Minuten mehr Sendezeit für gesellschaftlich relevante Inhalte bietet“, so Thomas Langheinrich. Mit dem neuen Polittalk könne ProSieben zeigen, dass es seinem Status als Vollprogramm gemäß nicht allein auf Unterhaltung setze. Der ZAK-Beauftragte ermuntert die Konkurrenz zur Nachahmung: „Ich würde mich freuen, wenn diese Talksendung nicht die einzige Programminitiative zur Erhöhung des Informationsanteils bei den privaten Vollprogrammen bleibt.“

Weniger zufrieden war dagegen einer der Teilnehmer: Der CDU-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs will kein weiteres Mal in der Sendung mitmischen. „Wir mussten mit fünf Leuten drei großen Themen in jeweils 15 Minuten diskutieren. Fünf Minuten davon hat Herr Raab selbst geredet. Man konnte doch kein einziges Argument mal ordentlich ausdiskutieren. Und dann macht jemand wie Jan van Aken falsche Aussagen zur Energiewende, und Herr Raab hakt nicht einmal nach“, beschwerte sich Fuchs in einem Interview mit der Rhein-Zeitung.

Der CDU-Politiker belegte am Sonntag beim Zuschauervoting nach der ersten Diskussionsrunde den letzten Platz und war damit frühzeitig aus dem Rennen um die Gewinnsumme von 100.000 Euro ausgeschieden. Seine Niederlage versucht Fuchs mit Fassung zu tragen: „Ich wusste, worauf ich mich einlasse. Im Publikum saßen ganz junge Leute, viele eher aus dem linken Spektrum. Wie sonst würde die Linke auf 36 Prozent kommen? Das war nicht das Klientel, das ich gut überzeugen kann.“ Letztlich, so prophezeit Fuchs, würden mit diesem Showkonzept „am Ende wahrscheinlich immer die Populisten“ gewinnen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Dennoch scheint er mir nicht unrecht damit zu haben, dass die Zeit für solche Themen doch etwas sehr begrenzt ist. Und auf falsche Aussagen sollte man schon reagieren können, zu leicht werden falsche Aussagen als Wahr weitergegeben und dann wird es schwierig diese "Mythen" wieder aus der breiten Masse raus zu bekommen.
    • (geb. 1978) am

      Dat Füchlein hat dafür letztens bei "Maybritt Illner" niemanden auch nur einen ganzen Satz gegönnt. Beim Raab war er wohl eher bissl angepi**t!

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