Ab Juni: Disney+ geht gegen Account-Sharing vor

Maßnahmen gegen Weitergabe von Passwörtern außerhalb des eigenen Haushalts

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 05.04.2024, 17:41 Uhr

Ab Juni: Disney+ geht gegen Account-Sharing vor – Maßnahmen gegen Weitergabe von Passwörtern außerhalb des eigenen Haushalts – Bild: Walt Disney Company

Schon im vergangenen Herbst sorgte Disney+ mit der Ankündigung für Furore, künftig gegen Account-Sharing beim Streamingdienst vorzugehen – so wie dies auch schon Netflix erfolgreich in die Tat umgesetzt hat. Nachdem nun einige Monate ins Land gezogen sind, hat Konzernchef Bob Iger die Pläne konkretisiert. Beginnend im Juni soll in den ersten Ländern gegen die Weitergabe von Passwörtern für Accounts des Streamingdienstes vorgegangen werden. Ab September soll dies dann flächendeckend in allen Disney+-Märkten folgen.

Konkret geht es darum, dass unterbunden werden soll, dass Disney+-Konten über den eigenen Haushalt hinaus mit anderen Personen geteilt werden. Ab diesem Sommer werden Disney+-Konten, bei denen der Verdacht einer missbräuchlichen Weitergabe besteht, neue Funktionen zur Verfügung gestellt, die es den Nutznießern ermöglichen, ihre eigenen Abonnements abzuschließen, teilte CFO Hugh Johnston, Senior Executive Vice President Finanzchef der Walt Disney Company mit. Im weiteren Jahresverlauf werden Kontoinhaber, die Personen außerhalb ihres Haushalts Zugriff gewähren möchten, diese gegen eine zusätzliche Gebühr zu ihren Konten hinzufügen können.

Hintergrund der Maßnahme ist, dass das Streaminggeschäft von Disney nach Investitionen und Verlusten in Milliardenhöhe endlich schwarze Zahlen schreiben muss, zumal auch das Geschäft im linearen Fernsehen und Kino zuletzt eingebrochen ist. Für Konkurrent Netflix hat sich das rigorose Vorgehen gegen Account-Sharing bereits ausgezahlt, denn seitdem konnte die Zahl der neu abgeschlossenen Abos in einem Quartal nach eigenen Angaben vervierfacht werden.

In den im vergangenen Herbst veränderten Nutzungsbedingungen von Disney+ wurde bereits vertraglich festgelegt, dass die (zahlenden) Nutzer ihren Account nicht mit Personen außerhalb ihres „Haushalts“ teilen dürfen: „Haushalt bezeichnet die Gesamtheit der Endgeräte, die (1) für die Nutzung Ihres Disney+ Accounts an Ihrem privaten Hauptwohnsitz verwendet werden oder wurden und (2) von Personen verwendet werden, die dort wohnen.“

Disney+ ist berechtigt, die Konten der User zu analysieren, um sicherzustellen, dass die Regeln für die Nutzung eingehalten werden. Weiter heißt es: „Wenn wir ein unzulässiges Account-Sharing feststellen, können wir angemessene Maßnahmen ergreifen, um die Nutzung des Disney+-Accounts außerhalb Ihres Haushalts zu unterbinden (sofern nicht durch Ihre Abo-Optionen erlaubt).“

Wann genau die Maßnahmen gegen Account-Sharing auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz in die Tat umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Erfahrungsgemäß werden solche Neuerungen – wie etwa auch Preiserhöhungen – innerhalb weniger Monate von Nordamerika über den großen Teich auch in Europa ankommen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Netflix bringt immer mehr Filme und Serien mit Untertitel.
    Wer will sowas?Wenn ich lesen will,dann kaufe ich mir ein Buch.
    • (geb. 1978) am

      Was hat Netflix mit Disney PW Sharing zu tun? Und lieber ne gute Serie mit UT, als ne schlechte mit Synchronisation.
  • (geb. 1996) am

    Ich finde ja die sollten sich lieber um wichtigere Dinge kümmern, nämlich um ein gescheites Angebot an Serien und Filmen. Ich geb zu ich hab noch den Tarif mit Werbung laufen, aber was hab ich zuletzt gesehen? Moon Knight als es beendet wurde oder so.

    Anstatt immer Leuten zu bestrafen, die es mit ihrer Familie teilen (auch wenn sie 1 Ort weiter wohnen) sollten sie sich mal lieber um ein gescheites Angebot an Serien und Filmen kümmern.
    • (geb. 1967) am

      Zum Glück hatte ich noch nie Bedürfnis, das Ding zu abonieren! Zudem lebe icvh alleine, ich brauche also auch kein Teilen mit anderen Personen.
      • am

        Rechtlich kann ich schauen wo ICH will. Und wenns heute in New York, morgen Peking, übermorgen Moskau wäre.
        • am

          "Davon halten dich weder die Maßnahmen von Netflix noch vermutlich die von Disney ab. Es geht darum zu verhindern, dass der Account mit Personen geteilt wird, die nicht in deinem Haushalt wohnen. Du kannst jederzeit anschauen, wo du möchtest.
        • (geb. 1996) am

          Das ist schon korrekt. Aber wie will Disney beweisen, dass ich nicht bei meinem Kumpel war als er sich mit meinem Passwort angemeldet hat?
        • am

          Naja, es bekommt ja niemand den Account gesperrt, wenn er ein- oder zweimal innerhalb von ein paar Monaten sich von woanders einloggt, aber wenn "du" dich ständig an zwei oder drei Orten gleichzeitig anmeldest, ist das schon verdächtig.
        • (geb. 1984) am

          Natürlich darfst du bei deinem Kumpel Disney+ auf seinem Gerät nutzen. Es zählt ja ob von unterschiedlichen WLANs/ISPs der Dienst genutzt wird und dagegen wird vorgegangen.
      • am

        Ungünstig ist es nur, wenn man (wie ich) teilweise in Hotels übernachtet und dann auf dem Tablet Disney+ nutzen möchte.

        Ich konnte übrigens auch im WLAN im Hotel in Ulm an Ostern kein waipu.tv nutzen.

        Das war unerfreulich.
        • am

          stimmt.... Waipu TV hat für sowas extra eine zusätzliche Mobil-Option die man gegen Aufpreis dazubuchen kann. Allerdings hab ich bisher nur gehört, dass nur einige Sender dann nicht funktionieren sollen, wenn man Waipu außerhalb nutzt. Aber das es komplett nicht funktionieren soll, wäre mir neu. Aber wer weiß....vielleicht haben die das inzwischen auch schon geändert.
        • am

          Waipu.tv: "Mit der Mobil-Option können Sie alle Sender außerhalb Ihres Heimnetzwerks, im Mobilfunknetz und auf allen Ihren Reisen innerhalb der EU* genießen." Das funktioniert dann auch in einem anderen WLAN. Kosten: 3 Euro pro Monat, monatlich kündbar.
          Probier mal aus, ob Du Waipu.tv (nach Login) unterwegs im Browser in der Desktop-Ansicht (!) empfangen kannst
        • am

          @Dotwin
          Ist natürlich möglich, dass ich nur Aufzeichnungen nutzen wollte, deren Sender außerhalb der Homezone nicht funktionieren. U.a. habe ich Undercover (Craction) aufgezeichnet und das konnte ich in Ulm nicht anschauen.

          Die Mobiloption wollte ich für die paar Ostertage nicht extra buchen. Netflix, Prime, Disney und Wow hatten funktioniert, da hatte ich noch ausreichend Auswahl.

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