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  • Internationaler Frauentag

    30 Min.
    Internationaler Frauentag am 8. März:
    Kampf für Geschlechtergerechtigkeit: das neue Buch von Jutta Allmendinger
    Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ist das große Thema von Jutta Allmendinger. Sie ist die national und international hoch angesehene Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Seit über drei Jahrzehnten untersucht sie, wie Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen erreicht werden kann. Ihr aktuelles Buch „Es geht nur gemeinsam! Wie wir endlich Geschlechtergerechtigkeit erreichen“ (Ullstein Verlag) ist vielleicht so etwas wie ein Fazit ihrer Arbeit. Sie kommt zu dem ernüchternden Schluss, dass wir uns rückwärts in die Zukunft bewegen. Durch Corona hat sich gezeigt, dass die Frauen noch immer benachteiligt sind. Denn sie arbeiten und versorgen zusätzlich die Kinder. Sie werden immer noch schlechter bezahlt und Teilzeit und Elternzeit sind weitgehend Frauensache. Führungspositionen und hohe Gehälter dagegen Männersache. Das „Kulturjournal“ stellt die Wissenschaftlerin und ihr Buch vor.
    Frauen stören: katholische Kirche und Gleichberechtigung
    Alles andere als Gleichberechtigung: Über die Hälfte der katholischen Glaubensgemeinschaft sind Frauen, aber Entscheidungen werden nur von Männern getroffen. Frauen sind noch immer von den wichtigsten Bereichen der katholischen Kirche ausgeschlossen. Sie dürfen keine Priesterinnen werden, geschweige denn höhere Positionen erreichen. Dagegen wächst der Widerstand, viele Frauen sind wütend auf ihre Kirche. Die Initiative Maria 2.0 fordert Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern, die Aufhebung des Zölibats und außerdem die umfassende Aufklärung von Missbrauchsfällen. Im Februar haben Vertreterinnen in verschiedenen Städten Plakate mit sieben Thesen an Kirchentüren aufgehängt.
    Eine der Mitinitiatorinnen von Maria 2.0 ist die Künstlerin Lisa Kötter. Sie hat jetzt ein Buch zu dem Thema veröffentlicht: „Schweigen war gestern“ (Bene Verlag). Auch die Theologin Katharina Ganz engagiert sich in der Diskussion um die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche. Die Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen hat das Buch geschrieben: „Frauen stören. Und ohne sie hat Kirche keine Zukunft“ (Echter Verlag), das im März veröffentlicht wird. Das „Kulturjournal“ spricht mit beiden Autorinnen über den Kampf der Frauen für Gleichberechtigung in der katholischen Kirche.
    Weibliche Wut: ein
    unerwünschtes Gefühl
    Wut und Weiblichkeit passen nicht zusammen, sind gesellschaftlich nicht erwünscht. Wenn Frauen wütend sind, gelten sie als hysterisch, als überemotional. Schon kleine Mädchen lernen: Sie sollen artig sein, Jungen dagegen durchsetzungsfähig. Hilflosigkeit, Verletzlichkeit, das schickt sich für Mädchen und Frauen immer noch mehr als Wut und Zorn. Dabei haben Frauen in der Gesellschaft allen Grund, wütend zu sein: schlechtere Bezahlung, sexistische Sprüche, mehr Pflegearbeit etc. Die Amerikanerin Soraya Chemaly hat darüber ein ganzes Buch geschrieben: „Speak out! Die Kraft weiblicher Wut“ (Suhrkamp). Das „Kulturjournal“ spricht mit der Autorin, die sich schon lange für die Rechte von Frauen engagiert. Das „Kulturjournal“ spricht außerdem mit der Hamburger Rapperin Mariybu, die ihre Wut in ihrer Musik rauslässt, und mit der Unternehmerin Henrike von Platen, die über Wut im Job erzählt.
    Eine Frau ganz oben: Biografie über Vizepräsidentin Kamala Harris
    Sie verkörpert die Hoffnung von Millionen Menschen, insbesondere auch von den Frauen, die zutiefst frustriert waren aufgrund der Präsidentschaft von Donald Trump. Mit Kamala Harris, so hoffen sie, soll alles besser werden. Die Politikerin ist die erste Frau im Amt einer Vizepräsidentin in den USA. Selbstbewusst, stark, intelligent, so beschreibt ihr Biograf Dan Morain sie. Wie hat Kamala Harris ihren erstaunlichen Aufstieg geschafft? Als Tochter einer Inderin und eines Jamaikaners war ihr Weg auch gezeichnet von Niederlagen, Ablehnung und erbitterten Gegnern. Der Journalist Dan Morain, der viele Jahre lang Redakteur bei der „Los Angeles Times“ war, hat jetzt eine Biografie über diese ungewöhnliche Frau veröffentlicht: „Kamala Harris“ (Heyne Verlag).
    Schmerz, Kraft, Witz: Bernardine Evaristo kämpft mit Literatur für Schwarze Frauen
    Sie ist ganz oben im Literaturolymp angekommen. Bernardine Evaristo ist die erste Schwarze, die den Booker Prize gewonnen hat. 1959 in London geboren, Vater Nigerianer, Mutter weiße Engländerin. Ihr neuer Roman holt die ins Licht, die zu lange im Schatten standen. Schwarze Menschen, schwarze Frauen: Evaristo gibt ihnen eine Stimme. „Mädchen, Frau, etc.“ (Klett-Cotta) erzählt von zwölf Frauen zwischen 19 bis 93 Jahren, von der Künstlerin, der Lehrerin, der Putzfrau, der Bankerin. Ein großartiges Gesellschaftskaleidoskop. Bernardine Evaristos Mittel im Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung: Hartnäckigkeit und Texte voller Witz, Scharfsinn und Menschlichkeit. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.03.2021 NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Mo. 08.03.2021
23:35–00:05
23:35–
Mo. 08.03.2021
22:45–23:15
22:45–
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