Seit bald 50 Jahren schneidet Georg Klostermann das Schilf am See – früher mit Kollegen, inzwischen ist er der letzte Schilfschneider am Dümmer. Am Westufer soll eine Stelle ausgedünnt werden, dazu muss Klostermann weit ins Schilf reingehen – früher kein Problem, doch inzwischen ist der „Seehausmeister“ fast 80 Jahre alt, da wird diese Aktion zum Hochleistungssport. Zur Entspannung nimmt er abends bei Martin in der Strandbar einen kleinen „Sundowner“ – schließlich soll es hier den schönsten Sonnenuntergang Niedersachsens geben. Die Schulferien sind beendet, und der größte Gästeansturm ist geschafft. Der Segler-Club Dümmer hat noch hohen Besuch: Der Weltmeister im Modellbootsegeln ist aus England angereist. Am Wochenende stehen die „Offenen Deutschen Meisterschaften“ auf dem
Programm – eine prestigeträchtige Wettfahrt unter den stolzen Modellkapitänen. Die 20 Teilnehmer sind Vollprofis, nichts wird hier dem Zufall überlassen, mit Klebestreifen und Büroklammern bekommen die Mini-Rennyachten den letzten Schliff. Während der Regatten geht es hoch her auf dem Steg. Jeder beharrt auf seinem „Wegerecht“ – zum Glück stehen gleich zwei Schiedsrichter am Dümmer bereit. Herrmann Dannhus kümmert sich um große Boote. In fünfter Generation betreibt er am See in der Diepholzer Moorniederung eine Bootswerft. Seine Spezialität sind Klassiker aus Holz, am Saisonende ist er rund um den Dümmer als Pannenhelfer unterwegs. So langsam wollen die Freizeitkapitäne ihre Kähne winterfest machen. Die letzte Folge der Reihe „Menschen am Dümmer“ lässt den Sommer am großen flachen Wasser ausklingen. (Text: NDR)