Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (45 Min.)
    Der erste Teil der Flussreise führt in eine Urwaldsiedlung in Laos, zeigt das Leben in einem chinesischen Dorf und besucht eine kleine Gemeinde in Thailand, deren Einwohner ihr kärgliches Einkommen aufbessern, indem sie Touristen gezähmte Elefanten vorführen.
    Das Leben am Mekong verläuft für die Menschen in den tropischen Wäldern nach alten Ritualen. Khamsone ist Dorfvorsteher von Nahphakeo, einer kleinen laotischen Urwaldsiedlung mit 60 Bewohnern. Sie leben von der Jagd, vom Fischfang und den Früchten des Waldes. Für die Menschen hier bedeutet der Fluss Leben. Sie bitten die Götter, dass ihnen die Natur reiche Beute bietet, nicht ohne dafür ein kleines Geschenk zu geben. Mit großem Respekt vor den Mächten der Natur bleiben sie Teil eines reichhaltigen Ökosystems, das auch von unschätzbarem Wert für die Artenvielfalt der Erde ist. Etwas weiter nördlich, in China lebt Boguang Jiao. Sein Dorf musste einem Wildreservat für Elefanten und Tiger weichen.
    Jetzt lebt er am Waldrand von der Kautschukgewinnung. Ein besseres Leben sei das, sagt Boguang Jiao. Sie schmieden Pläne zum Kauf eines Lieferwagens. In Thailand erinnern sich nur noch die Älteren an die alte Tradition der Elefantenjagd. Schon vor 30 Jahren wurde sie von der Regierung zum Schutz der Dickhäuter abgeschafft. Doch der 78-jährige Long Mhiu kennt noch jeden Handgriff. Gemeinsam mit den Dorfbewohnern demonstriert er im Wald von Xishuangbanna, wie sie einst die Tiere fingen und dressierten. Heute locken die zahmen Elefanten Touristen ins Dorf und sorgen so für ein zusätzliches Einkommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.01.2010arte
  • Folge 2 (45 Min.)
    Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen die unterschiedlichen Methoden des Fischfangs.
    Rund 65 Millionen Menschen entlang des Mekongs leben von seinem artenreichen Fischbestand. Die Methoden des Fischfangs sind so unterschiedlich wie die Ethnien, die hier leben. In Kambodscha wohnt Nhim Khimley mit ihrer großen Familie auf einem Hausboot auf dem Tonle Sap See, dem größten See Südostasiens. Je nach Wasserstand verändern sie den Ankerplatz ihres schwimmenden Zuhauses. Nur wenn der Pegel stimmt, bleiben in den Netzen genügend Fische hängen und das Überleben der Großfamilie ist gesichert. Doch die Töchter der Familie träumen von einem besseren Leben auf dem Festland. In der chinesischen Region Guilin lebt ein Kormoranfischer mit seiner Familie am Ufer des Lijiang-Flusses.
    Seine sinkende Fangquote lässt sich teilweise auf die Wasserverschmutzung zurückführen, aber auch auf die neueren Fischfangmethoden seiner Konkurrenten mit Schleppnetzen und Dynamit. Die Kormorane sind ihm ans Herz gewachsen, hat er sie doch aufgezogen und abgerichtet. Aber ihre Fänge ernähren die Familie nicht mehr. So trifft Liuqui Huang eine schwere Entscheidung. Der junge Vietnamese Ah Yiong hat sein ganzes Vermögen in eine kleine Fischzucht investiert. Ein hoher Einsatz für ihn, denn er hat keinerlei Ausbildung im Umgang mit den Fischen. Hinzu kommt die schlechte Wasserqualität, so dass zunächst alle Versuche scheitern, die Fischzucht in einem gesunden Gleichgewicht zu halten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.01.2010arte
  • Folge 3 (45 Min.)
    Das Klima entlang des Mekong ist für den Reisanbau geradezu ideal. So existiert hier eine 3.000 Jahre alte Reiskultur. Vietnam und Thailand gelten weltweit als die größten Reisexporteure. Neben Reis prägen vor allem Gemüse und Blumen das Bild der zahlreichen Märkte, die im Mittelpunkt des dritten Teils der Reihe stehen.
    In vielen Regionen entlang des Mekongs dreht sich das Leben um den Reisanbau. Das besondere Klima lässt jährlich mehrere Ernten des Getreides zu, das eine gesunde Nahrungsgrundlage für die bevölkerungsreichen asiatischen Länder bildet. Über Jahrtausende haben sich viele Zubereitungsweisen entwickelt, so wird Reis in den unterschiedlichsten Formen angeboten und konserviert. Die Fruchtbarkeit des Mekong-Schwemmlandes lässt auch zahlreiche Obst- und Gemüsesorten gedeihen. Ein buntes Bild dieser frischen Vielfalt bieten die schwimmenden Märkte, auf denen Kleinhändler für ständigen Nachschub sorgen.
    So sind der Händler Dang van Dong und seine Familie bekannt für die ausgesuchte Qualität ihrer Melonen, die sie flussaufwärts direkt vom Erzeuger holen. Das Familienleben verbindet harmonisch Arbeit und Freizeit. Doch nicht nur Früchte, Gemüse und Reis gedeihen im günstigen Klima rund um den Mekong, sondern auch Blumen. Hua Minsheng ist Gärtner in Dounan nahe der Hauptstadt der chinesischen Provinz Yunnan. Hier hat der Blumen- den Tabakanbau weitgehend ersetzt. Die empfindliche Ware macht an der elektronischen Börse in Yunnan einen Umsatz von 500 Millionen Dollar im Jahr.
    In Thailand sind Orchideen ein Exportschlager. Die zarten Blüten garantieren zahlreiche Arbeitsplätze und werden vor allem nach Japan, in die USA und nach Europa ausgeführt. In Ho-Chi-Minh-Stadt, dem ehemaligen Saigon, arbeitet der 29-jährige Nguyen Kuangbao. Er ist Manager einer Investitionsgesellschaft, die weltweit Geschäfte mit Produkten aus der Region macht. Nach dem „Amerikanischen Krieg“, wie der Vietnamkrieg hier genannt wird, lief die Wirtschaft nur langsam an, doch schon bald wuchs sie außergewöhnlich schnell. Auch die gegenwärtige Wirtschaftskrise hat kaum etwas daran geändert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.01.2010arte
  • Folge 4 (45 Min.)
    Der vierte Teil der Reihe schildert die tiefe Spiritualität der Menschen am Mekong. Er stellt die Frage, wie sich eine traditionelle Gesellschaft, die auf den Prinzipien der Solidarität beruht, mit modernen Tendenzen vereinbaren lässt, die das Individuum an oberster Stelle sehen.
    Das Leben der Menschen am Mekong ist von großer Spiritualität geprägt. Der Fluss selbst gilt als göttlich. Jeder Tropfen seines Wassers trägt auf seinem weiten Weg die Göttlichkeit seines Ursprungs in den heiligen Bergen mit sich. Sie erlaubt den Tieren und Pflanzen zu leben, und den Menschen ist sie ein steter Beweis für die Liebe der Götter. Viele Rituale zeugen von diesem tiefen Glauben. Die Spannung zwischen den Werten der westlichen Welt und dem Verzicht auf materielle Dinge in der buddhistischen Philosophie – 90 Prozent der Bevölkerung am Mekong sind buddhistisch – könnte nicht größer sein.
    Der Drachen ist im Fluss zu Hause und so huldigen die Menschen ihm in vielen Wasserfesten und Drachentänzen. Nhuan ist Präsident der Drachenbootgesellschaft in Vientiane in Laos. Seine Drachenboote bewahrt er in einem Tempel auf, bis sie zu den Wettbewerben herausgeholt werden und sorgsam aufgearbeitet am jährlichen Rennen teilnehmen dürfen. Wer hier gewinnt, dem ist ein langes Leben versprochen. Auch im chinesischen Xialeng wird ein Drachenbootrennen vorbereitet. Liang Xiuting baut an den farbenfrohen Prachtstücken zu Ehren des Wesens, das über die kommende Ernte wachen wird.
    In Thailand wurde zur Ehrung der Götter die Blumendekoration zu einer Kunst entwickelt. Die bunten Blüten sind allgegenwärtig. Bei Festen und im Alltag sind sie Ausdruck des spirituellen Lebens. Steinerne Zeugen der tief verwurzelten Spiritualität der Menschen am Mekong sind die Tempel von Angkor in Kambodscha. Angkor war das Zentrum des Khmer-Reiches, das vom 9. bis ins 15. Jahrhundert seine Blütezeit hatte. Die Ruinen stehen in den Wäldern nördlich des Tonle Sap, einem See im Westen Kambodschas, und wurden von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgewiesen. Immer noch beeindruckt ihre ungeheure Monumentalität. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.01.2010arte
  • Folge 5 (45 Min.)
    Der letzte Teil der Reihe verdeutlicht, dass die Zukunft der Mekong-Region unmittelbar mit der des Flusses verbunden ist.
    Die Menschen entlang des Mekongs erinnern sich noch gut daran, dass vor nicht allzu langer Zeit einige Gebiete hier als „Killing Fields“ bezeichnet wurden. Noch immer muss in mühsamer Kleinarbeit und unter Lebensgefahr jede einzelne Mine aus der Erde gekratzt werden. Außerdem befindet sich noch heute das Pflanzenvernichtungsmittel Agent Orange in der Nahrungskette. Zu Kriegszeiten hatte die amerikanische Armee mehr als 72 Millionen Liter davon über dem Land versprüht. Die Bedeutung, die diese Umstände für die Komplexität des Ökosystems Mekong haben, rückt erst langsam ins Bewusstsein der dort lebenden Menschen.
    In Vietnam widmet sich Chen Fangcao den Aufräumarbeiten der Vergangenheit. Sie ist ausgebildete Minensucherin und holt täglich tödliche Relikte aus dem „Amerikanischen Krieg“ an die Oberfläche. In Thailand arbeitet Somsak gegen den Einsatz chemischer Pestizide im Obstanbau. Er hat einen organischen Dünger aus Ananas entwickelt und versucht, die Bauern der Umgebung von dessen Vorteilen zu überzeugen. Noch sind es kleine Ansätze, die die Menschen außerhalb der modernen Metropolen entlang des Mekong zu Akteuren für eine Zukunft machen, die sie selbst bestimmen können.
    Wie in der Vergangenheit spielt die Religion, vor allem der Buddhismus, auch für die Zukunft des Lebens am Mekong eine große Rolle. Immer waren die Tempel ein Ort der Bildung. Sie waren Schule, Theater und manchmal auch Krankenhaus. Wie es die Tradition will, tritt in Birma der zehnjährige Aung Phyao ins Kloster ein, um langsam, aber stetig die hierarchische Leiter der buddhistischen Mönchslaufbahn zu erklimmen. Währenddessen ist die 13-jährige Tang Zhengyue im chinesischen Longping froh, dass sie die neue Mädchenklasse besuchen kann, die vor kurzem eingerichtet wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.01.2010arte

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