Staffel 2, Folge 1–6

Staffel 2 von „Kunst hoch 2“ startete am 31.10.2020 auf 3sat.
Die zweite Staffel von "Kunst hoch 2" porträtiert folgende Kunstpaare: die Starmusikerinnen Patricia Kopatchinskaja und Sol Gabetta, die Designer-Brüder Daniel und Markus Freitag, das Künstlerpaar Pascale Wiedemann und Daniel Mettler, Pianist Andreas Haefliger mit Bruder und Intendant Michael Haefliger, Künstlerin Kazuyo Okushiba mit Ehemann und Maler Conrad Jon Godly sowie Regisseurin Meret Matter und Schauspielerin Grazia Pergoletti. (Text: 3sat)
  • Staffel 2, Folge 1
    „Kunst hoch 2“ porträtiert bekannte Künstler im Doppelpack und lässt den einen über den anderen reden. Diese Folge zeigt die Starmusikerinnen Patricia Kopatchinskaja und Sol Gabetta. Die beiden scheinen sehr unterschiedlich zu sein. Die moldauische Violinistin Patricia ist für ihre wilde und impulsive Wesensart bekannt. Die argentinische Cellistin Sol bezeichnen Kritiker gern als Elfe. Doch der Werdegang der Künstlerinnen ist nahezu identisch. Beide sind in eine Musikerfamilie hineingeboren und beginnen schon als Kinder zu musizieren. Beide hat das Studium in die Schweiz gebracht. Kopatchinskaja und Gabetta gewinnen die gleichen renommierten Preise der klassischen Musik, und beide touren als Solistinnen um die ganze Welt.
    Patricia Kopatchinskaja bewegt sich abseits der Normen. Immer versucht sie, die verkrustete Konzert-Situation aufzurütteln. Manche hassen es, manche kommen gerade deswegen. Ihr Herz schlägt für die zeitgenössische Musik. Sie sieht ihre Rolle und ihre Pflicht darin, mit ihren Interpretationen einzigartig zu sein. Sie will dem Publikum etwas geben, was es noch nicht kennt. „Kunst“, sagt sie, „ist nie endgültig, sondern immer ein Prozess.“ Sol Gabettas künstlerisches Profil zeichnet sich durch ihre große Stil- und Repertoireflexibilität aus.
    Sie will nicht durch Extravaganzen und Lautstärke auffallen, sondern ihr Ziel ist, mit feinen Nuancen ein Konzert unvergesslich werden zu lassen. Sie sagt: „Wenn nur ein Prozent des Publikums die Feinheiten meines Spiels hört, bin ich überglücklich.“ Auch wenn Musik ihr Leben darstellt und sie von Konzertsaal zu Konzertsaal und von Kontinent zu Kontinent reisen, viel wichtiger ist den Stars der klassischen Musik, gemeinsam ein Eis zu essen und dabei über alles Mögliche zu tratschen. Durch die Paarkonstellation von zweien, die sich sehr gut kennen, deckt die Serie hinter jedem Kunstschaffenden auch seine sonst verborgene, private Seite auf. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.10.20203sat
  • Staffel 2, Folge 2
    „Kunst hoch 2“ porträtiert bekannte Künstler im Doppelpack. Diese Folge erzählt die Geschichte der Brüder Markus und Daniel Freitag, Gründer des gleichnamigen Schweizer Taschenlabels. Markus und Daniel Freitag sind mit ihren recycelten Taschen im New Yorker Museum of Modern Art und damit im Olymp der internationalen Designerszene angekommen. Als Kinder durften sie den Eltern helfen, das alte Bauernhaus bewohnbar zu machen. Das Wiederverwerten von Materialien und in Kreisläufen zu denken und zu handeln haben sie so früh gelernt.
    Diese nachhaltige Lebenseinstellung, die Passion fürs Fahrradfahren und die damalige Wohnsituation brachte sie 1993 auf die Idee, aus alten Lkw-Planen, ausrangierten Fahrradschläuchen und Autosicherheitsgurten eine robuste, wetterbeständige Fahrradtasche zu kreieren.Wenn die beiden etwas planen, zeigt sich ihr brüderliches Zusammenspiel bis heute. „Wenn wir zu zweit Türmchen gebaut haben mit unserem Bauklotzkasten, war ich derjenige, der den Turm als Erster zum Einsturz gebracht hat, um den nächsten zu bauen.“ Worauf Daniel sich und seinen Bruder charakterisiert: „Markus braucht ein Gegenüber, braucht das Gespräch, und ich brauche meine Ruhe und die Recherche und Zeit.
    Da sind wir sehr, sehr unterschiedlich.“Die Freitag Brüder erhielten vom mudac-Museum in Lausanne eine Carte Blanche, um eine Ausstellung zu gestalten. Weil sie nicht nur ihre Produkte ausstellen wollten, taten sich Markus und Daniel mit den Konzeptkünstlern Frank und Patrik Riklin zusammen. Aus dieser gemeinsamen Arbeit entstand eine Ausstellung über die Einstellung von Freitag.
    Abgeleitet daraus entstand das Ad-Absurdum-Manifest, das FREITAG heute als Unternehmensphilosophie dient.26 Jahre nach der Gründung von FREITAG verspürt Markus Lust, noch einmal etwas Neues auszuprobieren, während Daniel sich darauf konzentriert, dem Unternehmen eine neue Form zu geben. Um herauszufinden, ob sie es wie damals als Kinder noch können, haben sie sich für ihr eigenes „Kunst hoch 2“-Porträt auf ein Experiment eingelassen. Das Resultat: NORMbert, ein neues FREITAG-Unikat, kreiert nach den Ad-Absurdum-Leitlinien. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.11.20203sat
  • Staffel 2, Folge 3
    „Kunst hoch 2“ porträtiert bekannte Künstler im Doppelpack. Diese Folge erzählt die Geschichte des Künstlerpaares Pascale Wiedemann und Daniel Mettler. Seit 20 Jahren sind die beiden ein Paar. Fast ebenso lange arbeiten sie als Künstlerkollektiv zusammen. „Wir sind ein Prä-Tinder-Paar“, sagt Pascale offen. Auf der Onlinedating-Plattform hätten sie sich nicht gefunden, zu unterschiedlich seien sie. „Sie hat immer gute Laune und ich immer schlechte, so zumindest wird es mir unterstellt“, ergänzt Daniel. Hemmungen, über ihr Privatleben zu sprechen, haben die zwei nicht. Den Grund dafür sehen sie in der Paartherapie, die sie seit zehn Jahren regelmäßig machen.
    Auslöser dieser Therapie war eine Lebens- und Schaffenskrise von Pascale. Bevor sie sich zum Künstlerkollektiv Wiedemann/​Mettler zusammengetan haben, arbeitet Pascale mehr als zehn Jahre allein. Als Künstlerin liebt sie das Spiel mit diversen Materialien und setzt dabei traditionell weibliche Techniken wie Stricken, Sticken und Häkeln ein. Der künstlerische Durchbruch gelingt ihr mit „Pornostoff“, inspiriert von einem Porno-Comic und den berühmten Mosaiken der Kirchen von Ravenna. Daniel Mettler studiert Architektur und doziert heute in einem Teilzeitpensum an der ETH Zürich. Nachdem er und Pascale sich kennenlernen, beginnt er, ihre Arbeiten zu fotografieren.
    Seither hat er seine Technik weiterentwickelt. In der Ausstellung „Lovers’ Lane“ (13.3.-30.5.2020) in der Zürcher Galerie Lullin + Ferrari thematisiert das Künstlerpaar seine 20-jährige Beziehung. Für diese Ausstellung versucht sich Pascale zum ersten Mal als Malerin. Diesen Bildern stellt Daniel raffiniert überlagerte Fotos ihrer gemeinsamen Reisen gegenüber. Als Höhepunkt der Ausstellung planten die beiden Künstler eine öffentliche Therapiesitzung in der Galerie. Doch die Corona-Pandemie hat diesen Plan umgeworfen. Kurzerhand entscheiden sie sich, die Therapiesitzung live zu streamen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.11.20203sat
  • Staffel 2, Folge 4
    Die Dokumentationsreihe „Kunst hoch 2“ porträtiert bekannte Künstler im Doppelpack. Diese Folge erzählt die Geschichte der Brüder Michael und Andreas Haefliger. Als Söhne des berühmten Schweizer Tenors Ernst Haefliger sind die Wege der beiden fast klar: Mit 16 Jahren gehen die talentierten Jungen nach New York an die Juilliard School of Music. Michael Haefliger spielt Geige, sein ein Jahr jüngerer Bruder Andreas Klavier. Während Andreas, der Künstler durch und durch, beinahe leichtfüßig seiner Berufung folgt und erfolgreicher Pianist wird, stellt sich für Michael der Weg zum Konzertgeiger als steinig heraus.
    Er hängt die Geige an den Nagel und wird Intendant. Heute ist er als Leiter des „Lucerne Festival“ einer der einflussreichsten Männer in der klassischen Musikbranche. Zum ersten Mal wohnen beide Brüder gleichzeitig in der Schweiz – am jeweils anderen Ende des Vierwaldstättersees. Andreas baut im Kanton Uri sein eigenes Haus auf 1700 Metern Höhe. Michael holt sich seine Inspiration in Davos, in der Heimat des Vaters. Auf den ersten Blick gibt es viele Parallelen im Leben der Haefligers. Auf den zweiten Blick wird deutlich, wie extrem anders und doch tief verbunden die beiden Brüder sind. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.11.20203sat
  • Staffel 2, Folge 5
    Die sechsteilige Dokumentationsreihe „Kunst hoch 2“ porträtiert bekannte Künstler im Doppelpack. Diese Folge erzählt die Geschichte von Kazuyo Okushiba und Conrad Jon Godly. Seit 2014 sind die beiden verheiratet. Kennengelernt haben sich die Japanerin und der Bündner in Kyoto, wo Conrad gerade eine Ausstellung präsentierte. Als Conrad die um zwei Köpfe kleinere Kazuyo sah, war es um ihn geschehen. Doch die japanischen Gepflogenheiten forderten ihn. Er musste einen Weg finden, sie standesgemäß anzusprechen. Bald darauf kam Kazuyo auf einen Blitzbesuch in die Schweiz, wo sie nach kurzer Zeit heirateten.
    Lachend sagt die zierliche Japanerin heute, sie hätte es am Anfang bereut, schließlich kannte sie Conrad überhaupt nicht. Nur zweimal hat sich das Paar in Kyoto gesehen. Kazuyo Okushiba liebt lange Spaziergänge in der freien Natur. Sie sagt, sie hätte erst in der Schweiz zu sich und zur Kunst gefunden. Während der Ausflüge pflückt sie Blumen und arrangiert diese in den japanischen Vasen, die Conrad sammelt. Diese Kreationen fotografiert sie vor einem schwarzen Hintergrund, ohne die Farben am Computer zu bearbeiten. Diese Fine-Art-Prints finden bald den Weg in verschiedene Galerien.
    Doch trotz des Erfolgs entscheidet sich Okushiba, mit dieser Kunstform aufzuhören. Sie will die Blumen, die sie mittlerweile als Lebewesen betrachtet, nicht länger in eine Vase zwängen. Seither schafft die Künstlerin Collagen aus Blei, Messing und Holz. Conrad Godly weiß seit er ein Kind ist, dass Zeichnen sein Ding ist. Sein Portfolio öffnete ihm die Tür zur Kunstschule Basel. Gleich im Anschluss der Ausbildung stellt er das erste Mal aus. Mit dem Erlös reist er nach New York, mit im Gepäck auch seine Fotoausrüstung. Seine Fotos gefallen und bescheren ihm zufälligerweise Jobs als Modefotograf.
    Diese Chance nutzt er. Während seiner Zeit als Fotograf reist er um die ganze Welt und fotografiert Persönlichkeiten, Filmstars und alle namhaften Models der 1990er-Jahre. Nach 17 Jahren hat er aber genug vom Reisen und den immer jünger werdenden Models. Er kehrt in die Schweiz zurück, verkauft seine Kamera und beginnt wieder zu malen. Seither hat sich Conrad einen Namen als Maler gemacht. Sein Thema sind die Berge, allerdings bezeichnet er sich nicht als Bergmaler. Ihn fasziniert die Energie der Berge, die immer aus seiner Fantasie entstehen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.12.20203sat
  • Staffel 2, Folge 6
    Die sechsteilige Dokumentationsreihe „Kunst hoch 2“ porträtiert bekannte Künstler im Doppelpack. Diese Folge erzählt die Geschichte von Grazia Pergoletti und Meret Matter. „Die musst du dir merken“, sagte ein Bekannter von Schauspielerin Grazia Pergoletti und deutete auf eine junge Frau, die sich im Tigerbikini in einer Berner Badeanstalt sonnte, „das ist Meret Matter“. Bald darauf realisierten die Frauen zusammen ein Theaterstück. Pergoletti hatte sich eine unglückliche Liebesgeschichte von der Seele geschrieben, Matter führte Regie. Zusammen mit einer Mitstreiterin gründeten sie daraufhin den „Club 111“, heute eine der ältesten freien Theatergruppen.
    Ihr nächstes gemeinsames Stück war eine Theaterserie, „Spaceship Galuga“, angelehnt an die Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ – und ein fulminanter Erfolg. Jeden Abend wurde eine neue Folge gespielt, jeden Abend standen die Menschen draußen Schlange, und aus Deutschland reisten Theatergrößen an, um sich das Phänomen anzusehen.Grazia Pergoletti ist Tochter einer Kioskverkäuferin und eines italienischen Einwanderers, eines Kommunisten, der mangels Alternativen in der Schweiz als Koch arbeitete. Meret Matter ist Tochter einer Politikerin und eines Anwalts, der nebenbei auch noch der bekannteste Liedermacher war, den die Schweiz je hatte: Mani Matter ist heute so etwas wie ein nationales Monument, seine Lieder kennt jedes Kind.
    Seit über 30 Jahren schreiben und inszenieren Grazia Pergoletti und Meret Matter mit dem „Club 111“ ihre eigenen Stücke. Die beiden ungleichen Frauen verbindet neben der Arbeit auch eine Freundschaft, die alle Hochs und Tiefs überstanden hat. 2020 realisieren sie ihr Jubiläumsstück: Es spielt in einem U-Boot. Doch Corona hat diesem Jahr seinen Stempel aufgedrückt: So zeigt der Film auch, wie Freundschaft über Existenzängste und Krisen hinweghilft. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.12.20203sat

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