Geld als Zahlungsmittel ist vermutlich mit dem Handel entstanden. Jedoch war es seit jeher mehr als bloß ein Zahlungsmittel. Es hat das menschliche Zusammenleben in jeder Epoche stark beeinflusst. Am Beginn der Zivilisation steht der Warentausch. Muscheln, Salz, Perlen oder auch Pfeilspitzen dienten als Zahlungsmittel, deren Tauschwert verhandelt wurde. Als um 600 vor Christus in Griechenland die ersten Münzen auftauchten, verloren die bisherigen Zahlungsmittel ihre ursprüngliche Funktion. Erste Formen von Papiergeld kommen im siebten Jahrhundert in
China auf. Zusammen mit dem Papiergeld entwickelt sich im Europa des 16. Jahrhunderts das öffentliche Bankwesen. Damit wird Geld zu einem symbolischen Wert, zu einem „Versprechen“. Gleichzeitig setzt Geld Maßstäbe weit über den Handel hinaus. Reichtum wird in Geld gemessen, Geld haben wird zum Selbstzweck. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts machen bargeldlose Kassensysteme das Geld gänzlich unsichtbar und zu einem Synonym von anonymer und undurchsichtiger Herrschaft, deren Macht zu hinterfragen ist. (Text: SWR)