Sex sells – dieses einfache Unternehmensmotto machte Beate Uhse zu einer der einflussreichsten Frauen der Bundesrepublik. Man kann sie getrost als Wegbereiterin einer freieren und offeneren Gesellschaft bezeichnen. Sie kämpfte für Erotik und Lust – und bezahlte ihren Preis. Der Film erzählt die Geschichte der Beate Uhse von 1945 bis 1972. In den letzten Kriegstagen landet eine junge Frau mit ihrem zweijährigen Sohn Klaus auf dem englisch besetzten Flughafen Leck in Schleswig-Holstein. Die deutsche Pilotin wird in britische Kriegsgefangenschaft genommen. Heimat- und wohnungslos trifft sie auf Ewe Rotermund. Ewe nimmt Mutter und Sohn mit in seine Flüchtlingsunterkunft. Ausgerechnet hier im Pastorat
berät Beate die anderen Frauen in Sachen Verhütung. Schon 1946 beginnen sie und Ewe, die legendäre „Schrift X“ über die Knaus-Ogino-Verhütungsmethode zu vertreiben. Die „Schrift X“ wird ein Renner und sichert damit das Startkapital für eine eigene Firma. Der Aufklärungsbedarf im prüden Nachkriegsdeutschland ist enorm. Und zu den Ratgebern, Katalogen und Schriften kommen bald Kondome und andere Artikel. Privat und beruflich sind die Rotermunds ein Dreamteam. Mit steigendem Umsatz wird der Beate-Uhse-Versand mehr und mehr zum gesellschaftlichen, moralischen Problem. Beate Rotermund wird immer wieder vor Gericht zitiert. All das wächst Ewe Rotermund über den Kopf. (Text: ZDFkultur)