An der „Kronenhalle“ kommt man in der Zürcher Gastroszene nicht vorbei – und das seit 100 Jahren. Im legendären Restaurant treffen sich Prominente aus aller Welt. Bisweilen rümpft der Nachwuchs der gutbetuchten Klientel die Nase – und die Austernplatte kommt quasi unberührt zurück in die Küche. „It’s home – die Kronenhalle ist Heimat für mich“: Wenn Michel Comte von „seinem“ Restaurant spricht, gerät er ins Schwärmen. Sämtliche Familienfeste hätten sie dort gefeiert, erzählt der 1954 in Zürich geborene Starfotograf, der einen großen Teil seines Lebens in den USA verbracht hat. Wie er schätzen viele der zahlreichen Stammgäste die Konstanz des Traditionsbetriebs,
das Ambiente und die Kunst. „Man kommt nicht in erster Linie wegen des Essens hierher“, weiß auch Küchenchef Peter Schärer. Das habe am Anfang der Karriere bisweilen geschmerzt, heute steht für Schärer anderes im Fokus. Wenn aber fünf von sechs Austern wieder zurückkommen, weil sie dem siebenjährigen Kind nicht schmecken, schüttelt auch er den Kopf. Mit Souschef Robert Zeller arbeitet heute noch ein letzter Verwandter der Gründerin Hulda Zumsteg in der „Kronenhalle“. Ihrem Vermächtnis und dem ihres Sohns Gustav fühlen sich alle verpflichtet. „Gustav fehlt bis heute“, findet Robert Zeller. „Ich habe ihm versprochen, die Küche in seinem Sinn weiterzuführen“, ergänzt Peter Schärer. (Text: 3sat)
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