Folge 3

  • Freiheit für die Liebe

    Folge 3 (45 Min.)
    Ende der 60er Jahre kommt auch der erste nackte Mann auf die Kino-Leinwand. Es ist Jochen Busse in dem Film „Ellenbogenspiele“. Das Medienecho ist gewaltig. Nach der Kinoleinwand erobert der Sex auch die Bühnen. Nackte Darsteller füllen die Theatersäle von München über London bis New York. „O Kalkutta“, „The Beard“ oder „The Geese“ werden internationale Klassiker. Künstler gehen Anfang der 70er Jahre noch einen Schritt weiter. Die amerikanische Malerin Betty Dodson sorgt mit ihren Zeichnungen des Sexualaktes für Aufsehen.
    Als Modelle halten echte Paare her. Das Ehepaar Phyllis und Eberhard Kronhausen, zwei international anerkannte Sexualforscher, zeigen in Stockholm ihre private Sammlung erotischer Kunst der Öffentlichkeit. Ihr erster in Farbe gedrehter Film „Freiheit für die Liebe“ ist so gewagt, dass er von der FSK, der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, nur in schwarz-weiß freigegeben wird. Aber die Gesetzeslage hat sich verändert, man kann auch Kämpfe gegen die Zensur gewinnen. Acht Tage nach Start der schwarz-weiß Fassung in den Kinos wird der Film von der FSK in Farbe freigegeben und wird zum Kassenschlager.
    Was vor wenigen Jahren noch undenkbar war, der Koitus kommt auf die saubere Leinwand. Ein echter Akt vor der Kamera. In Amsterdam wird eine echte Gruppensexparty dokumentiert. Was da
    gezeigt wird, war nach den damals herrschenden Gesetzen noch verboten. Aber diese Szenen beflügeln die Fantasie der Kinobesucher – und das nicht nur in Deutschland. Auch die gleichgeschlechtliche Liebe und Partnerschaft wird thematisiert. In der Gesellschaft ist die Meinung über Homosexualität nach wie vor geteilt.
    Anfang der 70er Jahre verändert sich der deutsche Film grundlegend. Die nackten Sternchen in den Sexfilmen verdrängen den Heimatfilm mit seinen Stars von der Leinwand. Der deutsche Film der 70er lockt mit Busen und Po und auch bekannte Schauspieler ziehen sich aus. In den Kinosälen der 70er läuft ein Sexfilmchen nach dem anderen. Die damaligen Produzenten erkennen den Zeitgeist und legen mit großem Erfolg Aufklärungsfilme, Sexkomödien und Erotikfilme nach.
    In den Filmstudios wird ein Streifen nach dem anderen gedreht. Kaum ein Film kommt mehr um das Thema Sex herum. Die Sexfilmwelle nimmt Fahrt auf. Die Aufklärungsfilme sind überholt. Keine vermeintlich wissenschaftliche Erklärung mehr als Feigenblatt – Hauptsache, es geht um Sex. Noch verbietet das Gesetz in Deutschland die Pornografie. Aber Sexunternehmer denken schon an die Zukunft und geben einen unfreiwillig komischen Einblick in ihr Geschäft. Eine neue Generation wächst heran. Tabus fallen. Es wird offen über Sexualität geredet. Es beginnt „Die Freiheit für die Liebe“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.10.2016SWR Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

Mi 06.07.2022
00:15–01:00
00:15–
Fr 12.10.2018
00:45–01:30
00:45–
Do 27.10.2016
01:30–02:15
01:30–
Sa 22.10.2016
23:20–00:05
23:20–
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