Er ist ein freundlicher Mann, wirkt bescheiden und zurückhaltend, und doch dreht Stephan Koziol – salopp ausgedrückt – ein ganz großes Rad: Mit den auffällig bunten Design-Produkten aus seinem Unternehmen im Odenwald ist er auf der ganzen Welt im Geschäft, in Japan und den USA, in Australien und Südamerika. Von Koziol kommen Salzstreuer oder Gießkannen, Spülbürsten oder Plastikblumen, fast alles, was im Haushalt gebraucht wird oder die Umgebung schmückt. Der „Hessenreporter“ hat den erfolgreichen Unternehmer in seinem Alltag begleitet. Kein Gegenstand geht in Serie, an dem der Chef nicht persönlich mitgearbeitet hätte. Mit seinem Gespür für den Trend liegt Stephan Koziol immer wieder richtig. Das ist kein Zufall, sagt er. Auch in Kasimir, dem kleinen Plastik-Igel, der bald als Käsereibe in der teuren,
computergesteuerten Maschine gefertigt werden soll, steckt mehr als ein Jahr harte Entwicklungsarbeit. Seit über achtzig Jahren gibt es die Firma im südhessischen Erbach. Heute beschäftigt sie 170 Menschen aus der Region. Stephan Koziols Vater Bernhard kam 1927 aus Schlesien und machte sich als Elfenbeinschnitzer selbstständig. Auf einer Autofahrt durch den winterlichen Odenwald hatte er später die Idee für ein ganz besonderes Spielzeug: ein Rehlein vor Bäumen in einer wassergefüllten Kunststoffkugel. Wenn man sie schüttelte, schneite es eine kleine Weile auf das zarte Bambi. Die berühmte Traumkugel war geboren und wurde inzwischen millionenfach kopiert. Bei Koziol sieht sie heute etwas anders aus: größer und schicker. Eine bekannte Modefirma hat gerade ein paar Tausend davon als Werbegeschenk in Auftrag gegeben. (Text: hr-fernsehen)