Karpfen, Hechte, Rotaugen und andere – heute müssen sie alle raus: Tobias Dworak und seine Helfer lassen das Wasser der Kelzer Teiche ab und fischen sie leer. Sorgfältig sammelt der Züchter noch einige Muttertiere aus den letzten Rinnsalen. Sie sind kostbar, er bringt sie in die Wasserbecken neben seinem Wohnhaus. Tobias Dworak lebt mit seiner Familie in Wülmersen im Reinhardswald. Der Großvater, ein Fischzüchter aus Ostpreußen, hat nach dem Krieg hier in Nordhessen eine neue Heimat gefunden. Seitdem führt die Familie den Betrieb auf einem großen Gelände. Der „Hessenreporter“ begleitet die Arbeit des Züchters übers Jahr. Vor Weihnachten werden tagelang Forellen geräuchert, an Heilig Abend steht der Hofladen bei Ehefrau Claudia Dworak voll. Viele Kunden holen
jetzt auch ihre Weihnachtskarpfen, etwa die ehemalige Hauswirtschaftlehrerin. Der Fisch von Dworaks gehört bei der Schlesierin seit fünfzig Jahren zur Tradition. In Winter ist Zeit zum Schilfmähen, Netzeanschlagen und Reparieren. Das lernt jeder Fischer in seiner Ausbildung, erzählt Tobias Dworak. Aber es ist mühsam und erfordert viel Geduld. Im Frühjahr gilt es, den Anglern neue Besatzfische zu bringen. Dann kommt einer der schönsten Einsätze im Jahr: Der Züchter holt über 10.000 Kois aus einem der großen Teiche im Wald. Die meisten der bunten Mini-Karpfen werden später in kleinen Gartenteichen weiter schwimmen und ihre Besitzer erfreuen. Die Reinhardswaldkois sollen robuster sein als ihre edlen japanischen Brüder. Preiswerter sind sie sowieso. (Text: hr-fernsehen)