4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1 (15 Min.)
    Pfarrer Krystian Burczek ist im Stress. Noch ein Tag, dann besucht ihn der Bischof von Görlitz in seiner kleinen Gemeinde im Grenzland: Die Kirche in Rothenburg ist nach monatelanger Renovierung nun fertig. Zur ersten Messe im schicken Ambiente bringt der Pfarrer auch eine verschollen geglaubte Marienfigur in die Kirche zurück. Die Figur hat er beim Ausmisten auf dem Dachboden entdeckt und beim Restaurator festgestellt, dass dessen Großvater sie 1953 geschnitzt hat. Aber nicht nur der hohe Besuch hält den Pfarrer auf Trab. Zwei Eheleute aus Baden-Württemberg haben sich angekündigt, um ihre diamantene Hochzeit in jener Kirche zu feiern, in der sie sich einst das Jawort gaben.
    Damals, vor dem Mauerbau. Auch Krystian Burczek ist grenzerfahren: Der Sohn deutscher Eltern wuchs in Polen auf und kam nach der Wende nach Sachsen. Hier im Grenzland ist er der einzige Pfarrer mit polnischen Wurzeln. Seine Gemeinde erstreckt sich über viele Dörfer. Kein Wunder, dass der Pfarrer mehr Zeit im Auto als hinterm Altar verbringt. Aber einer muss sich ja um die verstreuten Gläubigen kümmern! Grenzerfahrungen an der Seite von Krystian Burczek, eine Geschichte zwischen Deutschland und Polen, aus dem sächsischen Hinterland und doch im Herzen von Europa. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.05.2018MDR
  • Folge 2 (15 Min.)
    Olaf Schusters Geschäft ist der Tod. Der besonders günstige. 1.399 Euro kostet sein Komplettpaket inklusive Einäscherung, Urne und Beisetzung. Allerdings nicht auf einem deutschen Friedhof. Schusters Preise funktionieren nur, weil sie tschechische Preise sind. Seine deutschen Klienten berät er in einer Außenstelle in Chemnitz. Das Krematorium, die Grabstelle, all das liegt hinter der Grenze – so wie auch Schusters Büro. Nach Tschechien zog er einst wegen seiner späteren Frau und gründete dort ein Bestattungsinstitut, um günstigere Preise anbieten zu können. Seit 17 Jahren pendelt er täglich nach Sachsen. Sein Discount-Angebot ist gefragt. Meist sind es ältere Damen, die mit kleiner Rente keine andere Chance sehen, eine Beerdigung zu bezahlen.
    Und Nichten und Neffen, die seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu dem Onkel haben, dessen Begräbnis sie nun in kürzester Zeit organisieren müssen. Wenn es besonders eilig ist, bietet Schuster auch den Komplett-Service. Alles an einem einzigen Tag. Eine Provokation, finden die Bestatter-Kollegen in Sachsen und klagen, er mache den Markt kaputt mit seinen pietätlosen Angeboten. Olaf Schuster sieht das ganz anders: Seine Angebote sind für ihn eine soziale Notwendigkeit – für die, die sich die deutschen Preise nicht leisten können. Und die werden immer mehr. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.05.2018MDR
  • Folge 3 (15 Min.)
    Jan Malinský ist das, wonach der lehrerarme Freistaat Sachsen dringend sucht: Jung, engagiert, europäisch, Lehrer. Als der Sportlehrer vor acht Jahren aus Tschechien nach Deutschland kam, wollte er eigentlich nur ein halbes Jahr bleiben. Daraus sind acht Jahre geworden. Inzwischen lebt er mit seiner deutschen Freundin in einem kleinen Haus in der Oberlausitz. Aber nicht nur die Liebe zu seiner Freundin hält ihn hier fest: Vor allem ist es die Liebe zur Reformschule Schkola. Im kleinen Ebersbach-Neugersdorf erlebt er jeden Tag, wie im Dreiländereck die Grenzen in den Köpfen der Schüler verschwinden: Hier lernen deutsche und tschechische Schüler ganz selbstverständlich zusammen.
    Lehrer heißen Lernbegleiter und werden geduzt. Respekt verschafft sich Jan Malinský, indem er sich auf Augenhöhe mit seinen Schülern befindet – und immer wieder mit verrückten Sportangeboten lockt. Doch die europäische Lage in ländlicher Idylle bringt nicht nur Vorteile. Die Region zählt zu den wirtschaftsschwächsten in Deutschland. Jan Malinský muss 300.000 Euro für einen neuen Sportplatz organisieren. Denn Schule ohne Sport, das käme für den jungen Lehrer nicht in Frage. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.06.2018MDR
  • Folge 4 (15 Min.)
    Andy Paul hat ein Projekt: Seine Heimat voranbringen. Heimat – das ist für ihn die Region rund um das Zittauer Gebirge. Eine Region, die aus seiner Sicht noch mehr bieten könnte. Dafür setzt er sich ein. Beruflich organisiert er als Projektmanager Begegnungen zwischen deutschen und tschechischen Kindern. Die geographischen Grenzen sollen erst gar nicht in den Köpfen der Kleinen entstehen. Welche Projekte er betreut, kann er sich mittlerweile aussuchen. Sein wichtigstes Kriterium: Was bringt das Projekt für die Heimat? Ehrenamtlich engagiert sich Andy Paul für den Naturschutz, damit das Gesicht der Region gewahrt bleibt.
    Als Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Zittauer Gebirge pflanzt er mit seinen Mitstreitern Bäume, Hecken und Wiesen. Im Moment baut er an einem Märchenpfad, um den Touristen in der Oberlausitz noch mehr zu bieten. Und zuhause wartet noch ein ganz anderes Projekt: die grenzüberschreitende Familie. Seine Frau Martina ist gebürtige Tschechin und leistet als Ärztin auch ihren Beitrag für die Region. Und seine beiden Kinder Eva und Helena wachsen zwar zweisprachig auf, doch sie lernen auch, dass beide Sprachen das Gleiche sagen: Heimat ist schön. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.06.2018MDR

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