Die 28-jährige Lisa Eckhart begeistert ihr Publikum bereits mit ihrem zweiten Bühnenprogramm und bleibt ihrem unverwechselbaren Stil mit grosser Nonchalance treu. Die Germanistin, im Poetryslam vor Jahren fulminant gestartet, gibt auf der Kabarett-Bühne jene Figur, welche gleichermassen verstört und betört: ein Dekadenzwesen mit süsslich vergifteten Pointen-Pfeilen. Niemand ist davor gefeit, von der begabten Sprachkünstlerin aufs Korn genommen zu werden. Die Kabarettistin legt an und zielt treffsicher ins Schwarze. Nicht selten spielt sie mit den Urängsten des Publikums und sie hat die Gesetze der Kleinkunst umgedreht: Während sich fast alle Komiker mit ihrem Publikum gemein machen, klafft zwischen ihr und ihren Zuschauern eine Lücke. «Ich bin keine von euch»,
scheint das Gesamtkunstwerk Eckhart seinen Bewunderern zuzurufen und dieses verehren sie dafür umso mehr. Auch als Veranstalter eines Literaturfestivals die Österreicherin wegen vermeintlich antisemitischer Äusserungen ausluden, parierte die Künstlerin gleichermassen gelassen und scharfzüngig. Mit «Omama» liegt nun der Erstlingsroman der mephistophelischen Erscheinung Eckhart vor – eine üppig-komische Hommage an die eigene Grossmutter. Die Autorin nennt diesen in ihrer unnachahmlich unbescheidenen Art: «das Beste, was es zurzeit im deutschen Buchmarkt gibt». Bei «Gredig direkt» erzählt die Frau mit den vielen Talenten, wer sie zum Lachen bringt, warum sie sich von niemandem das Wort verbieten lässt und was es mit ihren langen Fingernägeln auf sich hat. (Text: SRF)