• Folge 8 (30 Min.)
    Tobias Lucht – Bild: NDR/​Gesa Berg
    Tobias Lucht
    Der Sozialpädagoge Tobias Lucht hat eine Mission: Er will Kinderarmut bekämpfen. Dafür gründete er 2006 die Arche Hamburg, wo Kindern und Jugendlichen jeden Tag eine warme Mahlzeit, Hausaufgabenbetreuung und Freizeitaktivitäten geboten werden. Über 1000 Kinder und Jugendliche betreuen Tobias Lucht und sein Team. Sie federn das ab, was die Politik nicht leistet. Der Bedarf ist riesig: Aktuellen Zahlen zufolge, lebt jedes dritte Kind in Deutschland von Sozialleistungen des Staates und damit am Existenzminimum. Durch gestiegene Energiekosten und Inflation bleibt bei vielen Familien am Ende des Monats der Kühlschrank buchstäblich leer. In diesem Film wird Tobias Lucht in einer besonders stressigen Phase seines Berufslebens begleitet, in der er sich und seine Rolle neu definieren muss.
    Neben den drei Archen in Hamburg baut er gerade noch ein neues Kinderhaus in Bremerhaven auf. Die Kinderarmut in Bremerhaven hat ein besonders schlimmes Ausmaß. Tobias Lucht sieht sich in der Pflicht, diese neue Aufgabe anzugehen. Es ist gelebte Nächstenliebe, die er voller Freude angeht. In Bremerhaven-Lehe warten große Herausforderungen auf ihn, das Haus muss renoviert und ein kompetentes Team gebildet werden. Diese Situation verlangt Tobias Lucht, der als Vater von vier Kindern auch zu Hause eingespannt ist, einiges ab. Früher war die Arche klein und gemütlich, durch die „Expansion“ muss auch Tobias Lucht sich verändern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.05.2024Das Erste
  • Folge 9 (30 Min.)
    Michèl mit seinem Café-Bus auf dem Jakobsweg.
    Michèls Café wiegt 16 Tonnen, hat 6 Räder und rollt den Jakobsweg entlang – von Deutschland bis nach Santiago de Compostela. Den blau-weißen Doppeldecker-Bus hat er selbst umgebaut und gibt damit seinem Leben eine ganz neue Richtung. Michèl will auf dem berühmten Pilgerweg nicht nur Cappuccino anbieten. Er möchte einen Ort schaffen für Begegnungen – wo Geschichten, Gedanken und Gefühle geteilt werden können. Auch seine eigenen. Michèl Malcin war früher evangelischer Pastor in Ibbenbüren bei Münster. Im Sommer 2018 merkt er jedoch, dass er die Leben seiner Gemeindemitglieder genauer kennt als sein eigenes. Nach 15 Jahren als Pfarrer erleidet er einen Burnout.
    Er will nicht mehr predigen, sondern lieber zuhören und Gastgeber sein. Er will weniger Kirchen-Rituale, mehr Abenteuer. Er möchte nicht den Weg weisen, sondern seinen eigenen suchen und finden. Schließlich kündigt Michèl seinen Kirchen-Job. Seine Frau sucht hingegen Sicherheit und plant, mit den drei Kindern wieder in die alte Heimat Thüringen zu ziehen. Schon länger haben beide das Gefühl, dass sie nicht mehr warten möchten, bis dass der Tod sie scheidet. Michèl zieht vom gemeinsamen Haus in seinen Café-Bus und baut sich darin eine vier Quadratmeter kleine Wohnung aus. Das, was er besitzt, lässt er zurück und macht sich schließlich auf die Reise.
    Seine Kinder werden ihn immer besuchen. „Das ist einfach jetzt die Chance, ein neues Leben mit diesem Bus zu starten“, sagt Michèl. „Wie lang das geht und ob das funktioniert, weiß ich nicht. Ich will offen sein für das, was kommt, und bin gespannt, was diese Reise mit mir macht.“ Die Reise wird ein Abenteuer. Schafft der alte Doppeldecker-Bus von 1959 die Berge und passt er durch die Brücken? Wird er ohne Genehmigungen an schönen Orten stehen können? Verdient Michèl mit den Spenden der Gäste genug Geld um sich, den Bus und seine Familie zu finanzieren? Filmemacherin Julia Horn hat Michèl auf seinen Etappen durch Deutschland, Frankreich und Spanien begleitet. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.05.2024Das Erste

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