Zwei Nächte mit Cleopatra

Man schreibt das Jahr 31 v. Chr. Julius Cäsar ist tot und Marcus Antonius (Ettore Manni) hat Frau und Kinder verlassen und sich mit der faszinierenden Königin von Ägypten, Cleopatra (Sophie Loren), vermählt. Jetzt rüstet er für einen Krieg gegen Griechenland und lagert mit seinem Heer bereits vor den Toren Alexandrias. Cleopatra aber hält nicht viel von ehelicher Treue, sind doch nur Hunde treu, niemals aber eine Frau. Ihrem Ratgeber Tortul (Paul Müller) obliegt es, seiner Herrin schöne Offiziere als Nachtwache und Liebhaber zuzuführen. Am Morgen danach hat er sie diskret mittels eines Gifttrunks ins Jenseits zu befördern.

So kann keiner von ihnen behaupten, der Liebhaber der Königin gewesen zu sein. Als Marcus Antonius Cleopatra die Botschaft schickt, dass sein Feldzug beginnt, möchte sie noch einmal das Lager mit ihrem Gatten teilen. Doch es ist der Tag, der der Göttin Isis geweiht ist und niemand darf deshalb die Stadt verlassen. Der Zufall will es, dass Tortul bei seinen Spitzelgängen in einer Schänke auf das Bauernmädchen Nisca (Sophia Loren) trifft, das der Königin verblüffend ähnlich sieht. Die Lösung des Problems liegt auf der Hand: Nisca wird für eine Nacht Cleopatra! Just in dieser Nacht übernimmt der frisch gebackene Offizier und glühende Cleopatra-Verehrer Cesarino (Alberto Sordi) freiwillig die Nachtwache.

Der etwas einfältige Neuling hat keine Ahnung vom grausamen Schicksal seiner Vorgänger. Seine Kameraden glauben deshalb ihren Augen und Ohren nicht zu trauen, als Cesarino am Morgen wohlbehalten zurückkehrt und verzückt von Cleopatra erzählt (zu deren Gemächern er sich mit einer List Eintritt verschafft hatte), von ihrem Liebreiz und von den gewährten Vertraulichkeiten. Lediglich ihr blondes Haar habe ihn verwundert. Zu dieser Zeit schmachtet die blonde Doppelgängerin bereits im Palastverlies.

Von den Begebenheiten der Nacht ahnen weder Königin noch Ratgeber etwas. Als sich Cleopatra von ihrem Volk huldigen lässt, glaubt sich der verliebte Cesarino auch ihrer öffentlichen Zuneigung sicher und hält seinen Fall bis hinunter in den Kerker für einen fürchterlichen Irrtum. Und tatsächlich folgt seiner ersten Nacht mit Cleopatra eine zweite. Doch die beiden Nächte unterscheiden sich wie Tag und Nacht. Dass sich aber dennoch für Cesarino, Nisca und auch für Cleopatra alles zum Guten wendet, ist eine andere Geschichte und hat mit einem Skarabäus-Ring zu tun. (Text: MDR)