Zuhurs Töchter

D 2021 (93 Min.)
  • Dokumentation
  • LGBTIQ
Die beiden jungen Transfrauen Lohan (links) und Samar (rechts) blicken auf die bewegte Zeit ihrer Transition zurück. – Bild: ZDF und Robin Humboldt.
Die beiden jungen Transfrauen Lohan (links) und Samar (rechts) blicken auf die bewegte Zeit ihrer Transition zurück.

Auf der Schwelle zum Erwachsenwerden und trans: Zwei syrische Schwestern suchen ihren Weg in der neuen Heimat Deutschland. In den wenigen Quadratmetern ihrer Geflüchteten-Unterkunft und in den Clubs der Stadt nehmen sich Lohan und Samar eine neue Freiheit. Die syrischen Geschwister können in Deutschland das sein, was sie sind: Frauen. Lohan und Samar sind in einer gläubigen muslimischen Familie aufgewachsen. Für ihre Eltern war es am Anfang schwer, die Trans-Identität ihrer Töchter zu akzeptieren. Mutter Zuhur ist das Aussehen und Auftreten ihrer beiden Söhne, die jetzt ihre Töchter sind, unangenehm.

Sie denkt an die Tradition und den Ruf der Familie. Vater Talib erzählt, er hätte seine beiden Kinder in Syrien eigentlich umbringen müssen, da in ihrem dortigen Lebensumfeld Trans-Identitäten nicht akzeptiert werden. Auch deshalb haben die Eltern entschieden, mit der Familie von Syrien nach Deutschland zu fliehen. In Deutschland halten die Eltern an gewohnten Strukturen aus Syrien und an einem Leben nach dem Koran fest. Lohan und Samar dagegen sind hin- und hergerissen zwischen ihrer muslimischen Gemeinschaft und dem westlichen Umfeld, das es ihnen ermöglicht, ihr wahres Selbst auszudrücken.

Anfänglich nur im Geheimen, wagen die beiden mehr und mehr, ihre weibliche Identität auszuleben. Doch der Weg zur vollständigen Transition ist lang und schmerzhaft. Über drei Jahre lang begleiten die beiden Filmemacher Laurentia Genske und Robin Humboldt Lohan und Samar auf ihren Streifzügen durch Szeneclubs, bei Gesprächen mit Ärztinnen und Ärzten, mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie der Auseinandersetzungen mit den Eltern und Geschwistern.

Dabei kommen sie einer besonderen Familie nahe, die trotz unzähliger Konflikte und Nöte zusammenhält. Laurentia Genske, geboren 1989, und Robin Humboldt, geboren 1986, haben an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert. Ihr gemeinsamer Abschlussfilm „Am Kölnberg“ (2014) wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. „Zuhurs Töchter“ ist ihr zweiter gemeinsamer langer Dokumentarfilm, der ebenfalls auf vielen Filmfestivals gezeigt wurde und auf dem „DOK.fest München“ 2021 mit dem „VIKTOR DOK.deutsch“ ausgezeichnet wurde.

Redaktionshinweis: Von Montag, 7., bis Dienstag, 15. November, zeigt 3sat im Rahmen seiner Medienpartnerschaft mit der „Duisburger Filmwoche“, dem Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms, vier Filme aus dem Festivalprogramm des Vorjahres in seinem Programm. Die „46. Duisburger Filmwoche“ findet vom 7. bis zum 13. November statt. Zum 27. Mal vergibt 3sat dort den 3sat-Dokumentarfilmpreis. 3sat ist seit 1996 Medienpartner der „Duisburger Filmwoche“. Mit dem Dokumentarfilm „Zuhurs Töchter“, der 2021 auf der „Duisburger Filmwoche“ gezeigt wurde, eröffnet 3sat sein Begleitprogramm zur „46. Duisburger Filmwoche“.

Im Anschluss, um 23:55 Uhr, folgt mit „Lydia“ ein Kurzfilm, der auf der „Duisburger Filmwoche 2021“ mit dem Preis der Stadt Duisburg ausgezeichnet wurde. Mit „Köy“ von Serpil Turhan (Dienstag, 8. November, 22:55 Uhr), sowie dem Dokumentarfilm „Uncomfortably Comfortable“ (Dienstag, 15. November, 23:10 Uhr), der auf der Duisburger Filmwoche 2021 mit dem ARTE-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet wurde, zeigt 3sat zwei weitere Beiträge aus dem Wettbewerb von 2021. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere07.11.20223satDeutscher Kinostart04.11.2021

Originalsprache: Arabisch

Streaming & Mediatheken

Sendetermine

Mo 07.11.2022
22:26–23:55
22:26–

Cast & Crew

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