Wenn die Gondeln Trauer tragen

GB / I 1973 (Don’t Look Now, 105 Min.)
  • Mystery
  • Thriller
 – Bild: Zone Europa

Der Kirchenrestaurator John und seine Frau Laura versuchen, den Unfalltod ihrer kleinen Tochter zu verarbeiten. Während John in Venedig mit der Restaurierung einer Kathedrale beschäftigt ist, trifft das Paar zwei mysteriöse Schwestern, von denen eine offenbar hellseherische Fähigkeiten hat. Diese teilt ihnen mit, der Geist ihres toten Kindes sei zurückgekehrt, um sie vor einem Unheil zu warnen. Worin diese Gefahr besteht, muss John bald am eigenen Leib spüren. Nach dem tragischen Tod ihrer kleinen Tochter, die beim Spielen im Teich ihres englischen Landsitzes ertrank, reisen Laura Baxter und ihr Mann John beruflich nach Venedig.

Während John in der winterlichen Lagunenstadt eine marode Kirche restauriert, versucht das Paar über den schmerzlichen Verlust hinwegzukommen. Die Begegnung mit zwei älteren Schwestern reißt die Wunde jedoch erneut auf. Die erblindete Heather verfügt angeblich über die Gabe des Zweiten Gesichts und teilt Laura mit, ihre verstorbene Tochter wolle die Eltern vor einer tödlichen Gefahr warnen. Obwohl ein mysteriöser Mörder die Lagunenstadt in Atem hält, nimmt John den Hinweis nicht ernst. Eine Schreckensnachricht aus England, ihr Sohn Johnny sei bei einem Brand verletzt worden, versetzt das Paar in Panik.

Während Laura die nächste Maschine nach London besteigt, hat John eine Vision: In einem Boot auf dem Canal Grande erkennt er seine ganz in Schwarz gekleidete Frau neben den beiden Schwestern. Am Abend sieht John in den Gassen Venedigs eine zwergenhafte Gestalt, die das gleiche rote Mäntelchen wie seine ertrunkene Tochter trägt. Es kommt zur schicksalhaften Begegnung. Nach einer Kurzgeschichte von Daphne du Maurier, die u. a. auch die Vorlage für Hitchcocks „Die Vögel“ geliefert hatte, schuf der britische Regisseur Nicolas Roeg mit „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ einen unvergesslichen Klassiker, der für immer das Bild Venedigs im Kino prägen sollte.

Abseits der Pfade des Massentourismus irren Donald Sutherland und Julie Christie durch ein morbides Venedig und verlieren sich in einem Labyrinth aus beunruhigenden Andeutungen und Todesahnungen. Die formale Brillanz von Roegs mystischem Thriller-Meisterwerk, dessen vexierbildartige Visionen und die assoziative Montage bis zuletzt fesseln, hat auch nach mehr als 40 Jahren nichts von ihrem verstörenden Charakter verloren. Mit dem zärtlichen Liebesakt zwischen Donald Sutherland und Julie Christie inszenierte Roeg eine der berühmtesten Liebesszenen der Filmgeschichte.

„Don’t Look Now“ – „Schau jetzt nicht!“ lautet der Originaltitel – doch da würden die Zuschauer einiges verpassen. „Ein Höhepunkt des europäischen Kinos …, einer der schönsten, traurigsten und verwirrendsten Filme der ohnehin glorreichen siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Roeg schuf einen Traum aus Blutrot, aus Scherben der Erinnerung und aus Splittern von Glas, eine Mischung von Psychotrip und verfilmtem Existenzialismus.“ (Dominik Graf, Süddeutsche Zeitung) (Text: BR Fernsehen)

Hintergrund: Nach einer Erzählung der britischen Autorin Daphne Du Maurier aus dem Jahr 1971 (bekannt wurde sie u. a. durch ihre Romane „Riff-Piraten“ und „Rebecca“ sowie die Kurzgeschichte „Die Vögel“, die von Alfred Hitchcock verfilmt wurden). Der Darsteller Renato Scarpa, der Inspektor Longhi spielt, konnte kein Wort Englisch, er las einfach die Worte ab, die man ihm vorgab, ohne ihre Bedeutung zu kennen; das verstärkte die finstere Ausstrahlung seines Charakters. Hauptdarsteller Donald Sutherland benannte übrigens seinen Sohn Roeg nach dem Regisseur Nicolas Roeg, den er sehr schätzte. Lange ging das Gerücht, die berühmte Sexszene zwischen Sutherland und seiner Kollegin Julie Christie sei echt gewesen. 2011 widersprachen Sutherland und der Produzent Peter Katz diese Annahmen. Die Idee für die Szene hatte Roeg erst kurz vor Drehbeginn, das dargestellte Paar sollte in seinen Augen nicht nur diskutieren. Christie und Sutherland sahen sich am ersten Drehtag zum ersten Mal, als Roeg ihnen eröffnete, dass sie genau diese Einstellungen gleich als erstes zu spielen hätten, damit sie aus dem Weg seien und sie zum Rest der Handlung übergehen könnten. Christie war entsetzt. Der legendäre Part wurde von den beiden improvisiert. In Irland wurde er komplett von der Zensur herausgeschnitten. Sutherland trug bei den Dreharbeiten immer eine Lockenperücke. Die Autorin Du Maurier gratulierte dem Regisseur per Brief, dass er aus ihrer Geschichte einen solch einen starken Film gemacht habe. Auf der Liste der 100 besten britischen Filme des 20. Jahrhunderts des British Film Instituts rangiert er auf Platz 8. Kritk: „Oft kopiert, nie erreicht – Sehen Sie lieber das Original: Wenn die Gondeln Trauer tragen ist ein atmosphärisch dichter Klassiker des Mystery-Thriller-Genres, der den morbiden Charme der Lagunenstadt Venedig ungemein wirkungsvoll auf die Leinwand bannt.“ (filmtipps.at) „Regisseur Nicolas Roeg zeigt Venedig als magischen Ort, wo sich die Zeit auflöst und Verborgenes, Übersinnliches zu Tage tritt. Mit seinen berückenden visuellen Einfällen – berühmt wurde die genial montierte Liebesszene des Ehepaares – avancierte der Film zum Meisterwerk. Fazit: Ausnahme-Thriller: verstörend, hypnotisch.“ (cinema.de) „WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN, ist ein Meisterwerk, aber keines, das man bedenkenlos jedem empfehlen kann. Kann man sich auf den Film einlassen, wird man ihm viele Geheimnisse entlocken, oberflächliches Schauen bereitet aber nur bedingt Freude.“ (thrillandkill.com) (Text: Tele 5)

Deutscher Kinostart29.08.1974Internationaler Kinostart1973

Originalsprache: Italienisch

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