Vertraute Fremde
- B / L / F / D 2010 (Quartier lointain, 100 Min.)
- Familienfilm
- Drama

Auf der Comic-Messe nimmt kaum noch jemand Notiz von den neuen Büchern des einst erfolgreichen Autors Thomas (Pascal Greggory). Mit der ernüchternden Erkenntnis, dass ihm die Inspiration abhanden gekommen ist, steigt er auf dem Heimweg geistesabwesend in den falschen Zug und landet unerwartet im Dorf seiner Kindheit. Der erzwungene Aufenthalt in der vertrauten Fremde weckt schmerzliche Erinnerungen: Seine Mutter starb aus Kummer, weil der Vater die Familie eines Tages ohne Vorwarnung verlassen hatte. Warum – das hat Thomas bis heute nicht verstanden. Doch nun erhält er die Chance, dieses Rätsel zu lösen.
Eine Zeitschleife wirft ihn zurück in die Vergangenheit, er ist wieder ein 14-jähriger Teenager (Léo Legrand), und alles um ihn herum ist genau wie damals im Jahr 1963: Thomas hilft seinem Vater (Jonathan Zaccaï) in der Schneiderei, erledigt Besorgungen für die Mutter (Alexandra Maria Lara) und geht zur Schule. Nur etwas ist anders: Mit den Erfahrungen des Erwachsenen erobert er nun das Herz der unnahbaren Dorfschönheit Sylvie (Laura Martin), die ihn damals keines Blickes würdigte. Durch diesen Erfolg erkennt er plötzlich seine Mission: Es bleiben ihm nur noch wenige Tage, um herauszufinden, warum sein Vater damals die Familie verließ.
Lässt sich die Vergangenheit ändern? Angeregt von einem grafischen Roman des japanischen Manga-Künstlers Jiro Taniguchi, der am Ende persönlich auftritt, schickt der Ex-Werbefilmer Sam Garbarski seinen Helden zurück in die Zukunft. Mit Science-Fiction hat die liebevoll ausgestattete Zeitreise in die 1960er Jahre aber nichts zu tun. „Vertraute Fremde“ erzählt die berührende Geschichte eines Mannes, der seine Jugend noch einmal durchlebt, um in der Gegenwart anzukommen.
Charakterkopf Pascal Greggory als Erwachsener und Nachwuchsstar Léo Legrand als jungendlicher Thomas erwecken diese gebrochene Figur zum Leben. Jonathan Zaccaï als Vater und Alexandra Maria Lara in der Rolle von Thomas’ Mutter machen das wortkarge Familienleben in der 1960er Jahren nachvollziehbar. Dank großartiger Naturaufnahmen, unterlegt mit stimmungsvollen Sphärenklängen der französischen Elektronikformation „Air“, erreicht die Suche nach der verlorenen Zeit hypnotische Intensität. Auf der Heimfahrt von einem Geschäftstermin verirrt sich der Comiczeichner Thomas in das Dorf seiner Kindheit.
Von Erinnerungen überwältigt, fällt er in Ohnmacht und erwacht als 14-Jähriger im Sommer 1963. Für Thomas ist dieses Jahr mit einem schrecklichen Erlebnis verbunden: Völlig unerwartet verließ sein Vater damals seine Mutter, die diesen Verlust nie verwand. Nun bietet sich plötzlich die einmalige Chance, den Vater umzustimmen. Mit der gefühlvollen Verfilmung eines japanischen Comicromans gelingt Sam Garbarski ein berührendes Drama über den Versuch, das eigene Leben zu verstehen. (Text: One)
Originalsprache: Französisch
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