Vermisst

Der US-Amerikaner Charles Horman (John Shea), Journalist und Zeichner, lebt mit seiner Frau Beth (Sissy Spacek) in der chilenischen Hauptstadt Santiago. Als der junge Linksliberale von Offizieren des US-Militärs zufällig Andeutungen über eine „heikle Mission“ aufschnappt, wird ihm klar, dass der Sturz des sozialistischen chilenischen Präsidenten Allende unmittelbar bevorsteht. Am 11. September 1973 stürmt ein Stosstrupp der Infanterieschule San Bernardo das Präsidentengebäude in Santiago. Allende stirbt im Kugelhagel.

Kurz darauf verschwindet Charles, der seine Rückreise in die USA bereits geplant hat, spurlos, seine Wohnung wird verwüstet. Beth nimmt Kontakt mit der amerikanischen Botschaft auf, um den Vermissten aufzuspüren. Gleichzeitig muss Ed Horman (Jack Lemmon), der Vater des Verschollenen, einsehen, dass er in Washington nichts erreichen kann, und macht sich widerwillig auf nach Chile. Der erzkonservative Geschäftsmann und Angehörige von Scientology hält nichts von der „Anti-Establishment-Paranoia“ seines Sohnes.

Er ist überzeugt, dass sich die Angelegenheit aufklären wird. Doch die US-Diplomaten und die Behörden legen ihm und Beth bei der Aufklärung der Geschehnisse immer wieder Steine in den Weg. Als Ed gar eines der berüchtigten Militär-Konzentrationslager kennenlernt, wird der Tod seines Sohnes für ihn schliesslich zur Gewissheit. Immer eindeutiger aber erkennt er auch, dass die USA mit dem Wirken des CIA tragische Mitschuld an den politischen Zuständen in Südamerika haben. (Text: SRF)