Vergiftete Wahrheit

USA, 1998: Robert Bilott ist Anwalt in einer Kanzlei, die sich auf die Vertretung grosser Unternehmen spezialisiert hat. Eines dieser Unternehmen ist der Chemiekonzern DuPont. Eines Tages wird Bilott vom Bauern Wilbur kontaktiert, einem Nachbarn seiner Mutter. Wilbur will dem Anwalt unbedingt zeigen, was seit einigen Jahren mit seinen Tieren geschieht: Die Kühe scheinen allesamt an einer sonderbaren Krankheit zu leiden, etliche sind schon gestorben. Dies, seit die Firma DuPont neben seinem Grundstück eine Mülldeponie angelegt hat. Billot möchte mit der Sache zunächst nichts zu tun haben, doch Wilbur bleibt stur und taucht in Billots Kanzlei auf. Schliesslich macht Billot, im Grunde ein gutherziger Mann, dem Bauern den Gefallen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Was scheinbar klein beginnt, wird bald zu einem waschechten Skandal. Wilburs Kühe sind nicht die einzigen Leidtragenden von DuPonts Mülldeponie. Offenbar lässt sich in dieser, und in der Folge auch im Abwasser unzähliger Gemeinden der Gegend die hochgiftige Chemikalie Perfluoroctansäure nachweisen. Womit Billot zwar einen Beweis gegen DuPont in der Hand hat, aber noch keine Klage gewonnen hat. Ein langwieriger Kampf gegen einen mächtigen Gegner beginnt.

Als «Erin Brockovich» wurde der amerikanische Anwalt Robert Billot auch schon betitelt, denn ähnlich wie die bekannte Rechtsanwaltsgehilfin, die massgeblich daran beteiligt war, den Skandal um die Trinkwasserverschmutzung durch Pacific Gas and Eletric in den USA aufzudecken, steckt Billot hinter der Aufdeckung des Skandals um den Chemiekonzern DuPont. Dabei ging es bei DuPont nicht einmal nur um Trinkwasserverseuchung, Billot deckte zusätzlich auf, dass die giftige Chemikalie PFOA für die Herstellung von Teflon verwendet wird.

Wie Erin Brockovichs, so wurde auch Robert Billots Geschichte verfilmt, zunächst als Dokumentarfilm unter dem Titel «The Devil We Know», ein Jahr später als Spielfilm «Dark Waters». Regie führte Todd Haynes, bekannt als Regisseur von «Carol», «I’m Not There» oder «Far From Heaven». In der Hauptrolle als Robert Billot gibt Mark Ruffalo alles, an seiner Seite spielen Anne Hathaway, Bill Camp, Bill Pullman und Tim Robbins. (Text: SRF)

Ursprünglich war der deutsche Kinostart für den 16.04.2020 vorgesehen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde er auf „demnächst“ verschoben. Später wurde dies mit dem 08.10.2020 konkretisiert. (Text: JN)