Tintenherz

Mortimer , genannt Mo, ist eine «Silberzunge», er besitzt eine Fähigkeit, um die ihn viele Leseratten beneiden würden: Wenn er aus einem Buch vorliest, werden die Romanfiguren lebendig. Doch er vermeidet es seit Jahren vorzulesen, denn seine magische Gabe hat ihm viel Leid bereitet. Denn im Austausch mit einer Romanfigur, die real wird, verschwindet dafür eine reale Person in die Märchenwelt. Als er im Roman «Tintenherz» den Oberschurken Capricorn zum Leben erweckte und der Figur Staubfinger aus der Klemme half, wurde dafür seine geliebte Frau zwischen die Buchdeckel verbannt. Seine Tochter Meggie wuchs seither als Halbwaise auf.

Capricorn, der seit jeher die anderen Märchenfiguren tyrannisiert, will nun auch seinen Gaunerkumpanen den Zutritt in die Wirklichkeit ermöglichen. Um Mo zu zwingen, weiter aus dem Buch vorzulesen, kidnappt er kurzerhand Meggie. Gemeinsam mit Staubfinger dringt Mo daraufhin in die Märchenwelt vor, um seine Tochter zu retten. Doch Staubfinger verfolgt seine ganz eigenen Interessen, denn er will schon lange in die Fantasiewelt zurückkehren, um seine liebste Roxanne wiederzusehen. In der Märchenwelt müssen Vater und Tochter nun alles daran setzen, um weitere böse Taten Capricorns zu verhindern, die Mutter zurückzuholen und gleichzeitig Staubfinger die Rückkehr in seine Welt zu ermöglichen.

Die Kinderbuchautorin Cornelia Funke wurde vom Time-Magazin als «einflussreichste Deutsche der Welt» betitelt. Sie ist das deutsche Pendant zu «Harry Potter»-Autorin J.K. Rowling und macht dabei die etwas geringeren Verkaufszahlen ihrer Werke durch Produktivität wett: Sie hat über 40 Bücher geschrieben, von Bilderbüchern über die «Die wilden Hühner»-Serie, die bereits jetzt als Mädchenbuch-Klassiker gilt, bis zur Fantasytrilogie «Tintenherz», «Tintenblut» und «Tintentod». Darin huldigt Funke der Macht des Erzählens und der Fantasie, thematisiert aber auch das Erwachsenwerden und den Wert von Familie und Freundschaft.

Der Engländer Iain Softley hat den ersten Teil in enger Zusammenarbeit mit der Autorin verfilmt. Dabei hat er nicht nur Wert auf genretypische Special Effects und Actionsequenzen gelegt, sondern vor allem auch auf Figurenzeichnung, Ausstattung und die Wahl der Schauplätze – die traumhaften Bilder der Märchenwelt entstanden grösstenteils in Ligurien. (Text: SRF)