Teheran Tabu
- D / A 2017 (96 Min.)
- Drama

Um den Lebensunterhalt für sich und ihren fünfjährigen Sohn Elias zu verdienen, arbeitet Pari als Prostituierte und verkauft ihren Körper an einen einflussreichen Richter, der ihr vermeintlich zu einem besseren Leben verhilft. Paris drogenabhängiger Ehemann sitzt im Gefängnis und weigert sich, sich von ihr scheiden zu lassen.
Von einem schöneren Leben träumt auch Paris Nachbarin Sara, die ein gehorsames Hausfrauendasein unter ihrem Mann und seinen strenggläubigen Eltern fristet, aber viel lieber wieder als Lehrerin arbeiten würde. Ohne Genehmigung ihres Ehemanns ist dies nicht denkbar.
Der jungen Donya steht ein ähnliches Leben wie Sara bevor. In wenigen Tagen wird sie heiraten. Trotzdem lässt sie sich auf eine Nacht mit dem jungen Musiker Babak ein. Doch wie soll sie ihrem Zukünftigen nun ihre Jungfräulichkeit vorgaukeln? Sie verlangt von Babak, dass er ihr die Operation bezahlt, die das Jungfernhäutchen wiederherstellt, doch der mittellose Student weiss nicht, woher er das Geld nehmen soll.
«Teheran Tabu» ist ein Film von Ali Soozandeh. Der gebürtige Iraner, der ihn Deutschland lebt, zeichnet auch für das Drehbuch verantwortlich. Er erzählt in seinem Debüt von vier Schicksalen, die eng miteinander verwoben sind; von vier Menschen in Teheran, die alle auf ihre Weise unter den streng religiösen Gesetzen des Gottesstaats Iran zu leiden haben und in Gefahr geraten, weil sie Tabus brechen.
Für die Umsetzung seines Filmes griff Soozandeh zu einem Trick, denn bei den Themen, die sein Film behandelt, wäre an eine Realverfilmung mit Schauplatz Teheran nicht denkbar gewesen. Er liess zwar echte Schauspielerinnen und Schauspieler die Szenen spielen, gedreht wurde aber in Wien. Mithilfe des Rotoskopieverfahrens machte er aus den Szenen einen Animationsfilm, mit dem er weitergehen konnte, als es die Realverfilmung ermöglicht hätte. Kompromisslos erzählt Soozandeh von Unterdrückung, Korruption, Prostitution und der grossen Sehnsucht nach Freiheit.
«Teheran Tabu» feierte seine Premiere an den Filmfestspielen in Cannes und lief danach an mehrere internationalen Festivals. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet. (Text: SRF)
Ali Soozandeh, 1970 geboren in Schiras, Iran, emigrierte nach seinem Kunststudium 1995 nach Deutschland und studierte Mediendesign an der Rheinischen Fachhochschule Köln. Er zeichnete als Animator verantwortlich für die Dokumentation „The Green Wave“, die 2011 im Wettbewerb des Sundance Film Festivals zu sehen war. „Teheran Tabu“ machte international Furore und wurde unter anderem 2017 beim Internationalen Filmfestival in Cannes für den Hauptpreis der Sektion Semaine de la Critique und die Camera d’Or nominiert. (Text: arte)
Originalsprache: Persisch
- gezeigt bei Das kleine Fernsehspiel
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