Tanz am Sonnabend – Mord?

DDR 1962 (Tanz am Sonnabend, 86 Min.)
  • Krimi
 – Bild: MDR/​Defa-Stiftung/​Rudolf Meister

Ein Sonnabend im Februar 1960. Der Tanz im Dorfkrug von Mühlbach wird jäh unterbrochen – Feueralarm! Lichterloh schlagen die Flammen aus der Scheune des Großbauern Paul Gäbler, der gerade erst der LPG beigetreten war, ihn selbst findet man erhängt. Doch schnell stellt sich heraus, dass es kein Selbstmord war. Ein Feueralarm unterbricht am Sonnabend, dem 20. Februar 1960, den abendlichen Tanz im Dorfkrug von Mühlbach. Lichterloh schlagen die Flammen aus der Scheune des Großbauern Paul Gäbler (Johannes Arpe). Der begeisterte Pyromane Günter Ferch (Jürgen Rothert), Landarbeiter auf Gäblers Hof, steht davor und staunt.

Paul Gäbler findet man erhängt an einem Scheunenbalken. Hat er Selbstmord begangen? Das Feuer jedenfalls kann er nicht gelegt haben – schnell ermitteln die Kriminalisten Schneider (Gerry Wolff) und Anders (Kurt Conradi), dass Gäbler zu diesem Zeitpunkt bereits tot war. Der einfältige Günter gilt als einer der Hauptverdächtigen, kann sich aber an nichts erinnern, da er sturzbetrunken war und Fritz Gäbler (Rudolf Ulrich), Pauls Bruder, ihn nach dem Dorftanz in seine Kammer gebracht hat.

Schon bald wird die LPG für den Tod Gäblers verantwortlich gemacht, wenige Stunden zuvor war er erst eingetreten – im Dorf munkelt man, er sei gezwungen worden. Doch Oberleutnant Schneider findet heraus, dass das Seil, an dem Paul hing, zu kurz war, als dass er sich selbst hätte strangulieren können. Schließlich wird die Pistole gefunden, die während der Löscharbeiten das Wasserrohr im Dorfteich verstopft hatte, und Sägewerksbesitzer Wilhelm Zühlich (Albert Garbe) gerät in Verdacht. Als einziger im Dorf hat er die Zeitung abonniert, mit der die Waffe eingepackt war.

Bei einer Hausdurchsuchung werden bei Zühlich noch zwei Maschinengewehre entdeckt. Hat er Gäbler auf dem Gewissen? Der spannende Krimi spielt vor dem Hintergrund der am 31. Mai 1960 abgeschlossenen Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR. 1952 hatte man mit der Gründung erster Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) begonnen, in den drei Monaten des „Sozialistischen Frühlings“ 1960 wurden die letzten 400.000 Landwirte, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, in LPGen gezwungen. So ist auch in „Tanz am Sonnabend – Mord?“ die Frage nach dem Täter eine kriminelle und zugleich politische – im Dorf gibt es Kämpfe für und gegen LPG und sozialistische Staatsmacht.

„Wenn sich die Geschichte nicht bald aufklärt, dann können die Genossen hier einpacken, und die LPG mit“, konstatieren die Bauern im Film. „Bestechend ist die Genauigkeit des Milieus, die geradezu liebevolle Versenkung in Details, die Behutsamkeit und Feinfühligkeit, mit der aus der äußeren Umgebung, dem Lebenskreis eines Menschen sein Charakter und seine Reaktionen aufgebaut werden“, lobt „Der Morgen“ 1962. Der einzige in sächsischem Dialekt gedrehte DEFA-Film war zugleich das Leinwanddebüt für den damals 25-jährigen Dietmar Richter-Reinick.

Oberleutnant Schneider: Gerry Wolff Wilhelm Zühlich: Albert Garbe Erna Gäbler: Ruth Kommerell Fritz Gäbler: Rudolf Ulrich Dieter Reichelt: Manfred Borges Suse Zühlich: Elfriede Florin Paul Gäbler: Johannes Arpe Bruno Schönherr, LPG-Vorsitzender: Hans Finohr Inge Zühlich: Sonja Hörbing Walter Neumann: Jochen Thomas Herbert Kolbe: Hans Lucke Leutnant Anders: Kurt Conradi Heinrich Eckert, Bürgermeister: Rudolf Fleck (Text: MDR)

Internationaler Kinostart1962

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Sendetermine

Fr 01.05.2020
00:05–01:30
00:05–
Di 20.03.2018
00:05–01:28
00:05–
Mo 03.07.2017
22:50–00:15
22:50–

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