Sugarland Express

USA 1974 (The Sugarland Express, 106 Min.)
  • Action
Obwohl bewaffnet, hat Clovis (William Atherton) die durch seine Flucht ausgelösten Ereignisse nicht wirklich unter Kontrolle. – Bild: ZDF und Vilmos Zsigmond
Obwohl bewaffnet, hat Clovis (William Atherton) die durch seine Flucht ausgelösten Ereignisse nicht wirklich unter Kontrolle.

Lou Jean verhilft ihrem Mann Clovis zur Flucht aus dem Gefängnis. In Texas entführen sie einen Streifenwagen samt Polizisten. Der Beamte soll sie nach Sugarland zu ihrem Baby bringen. Ein großes Aufgebot der Polizei und die Presse heften sich an die Fersen des Trios. Was spielerisch begann, wird blutiger Ernst. Ein Klassiker unter den Road Movies. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Die texanische Provinz: Lou Jean Poplin (Goldie Hawn), vorbestraft wegen Diebstahls, überredet ihren Mann Clovis Michael (William Atherton) vier Monate vor seiner Haftentlassung zur Flucht aus dem Gefängnis.

Die Flucht gelingt ohne große Mühen, denn seine Haftbedingungen sind nicht sehr streng. Grund für Lou Jeans Eile: Sie hat Angst, ihr Kind, Baby Langston, zu verlieren. Als Lou Jean selbst einige Monate wegen Diebstahls im Gefängnis saß, wurde Baby Langston von der Fürsorge an Pflegeeltern, die Loobys, in dem Örtchen Sugarland übergeben. Lou Jean will sich das Kind zurückholen. Die Flucht beginnt im Privat-Pkw der alten Eltern eines Mithäftlings von Clovis.

Schnell hat sich ein aufmerksamer Polizist namens Maxwell Slide (Michael Sacks) mit seinem Streifenwagen an das Pärchen gehängt. Die Verfolgung endet für Lou Jean und Clovis im Graben. Als der Polizist helfen will, klaut ihm Lou Jean die Waffe und zwingt ihn dazu, sie und ihren Mann nach Sugarland zu fahren. Maxwell wird ihre Geisel. Bald ist ein Großteil der texanischen Polizei, aber auch die Presse, auf den Fersen des Paares und ihres Chauffeurs – des „Sugarland Express“.

Clovis kontrolliert die Situation mit Maxwells Waffe, Lou Jean träumt auf dem Rücksitz von einem gutbürgerlichen Leben mit Kleinfamilie. Während der langen Fahrt durch die texanische Provinz lernen sich die drei besser kennen. Clovis und Lou Jean behandeln ihre Geisel gut, wollen Maxwell kein Haar krümmen. Captain Tanner (Ben Johnson) ist als Polizeichef dafür verantwortlich, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Er steht vor schwierigen Entscheidungen, die durch den Medienrummel um das geflüchtete Paar und seine Geisel nicht leichter werden.

Lou Jean, Clovis und Slide sind mittlerweile in ganz Texas bekannt. In Rodrigo, der letzten Kleinstadt vor dem Ziel Sugarland, geraten sie in ein Volksfest mit Parade. Die Leute feiern die drei als Helden, stecken Lou Jean Sachen für das Baby durch das Autofenster. Captain Tanner hat Lou Jean und Clovis gesagt, dass sie in Sugarland ihr Kind zurückbekommen werden, wenn sie zum freistehenden Haus der Pflegeeltern fahren. Doch Maxwell erkennt, dass es sich um eine Falle handelt.

Tanner, der aus rechtlichen Gründen dem Paar den zweijährigen Jungen gar nicht übergeben kann, hat das Kind und die Pflegeeltern in Sicherheit gebracht und im Haus Scharfschützen postiert. Regisseur Steven Spielberg und seine Drehbuchautoren Hal Barwood und Matthew Robbins lassen sich selbst von der Hysterie, die zahlreiche ihrer Protagonisten ergreift, nicht einfangen. Als nüchterne Chronisten schildern sie eine Reise, die von der scheinbar totalen Freiheit (losgelöst von Gesetzen und bürgerlichen Regeln) geradewegs in den Tod führen kann.

Zumindest für Clovis, der zum Opfer von Lou Jeans unüberlegtem Tatendrang und der eigenen Naivität wird. Filmkritiker James Monaco, dessen Buch „American Film Now“ zu den Standardwerken über das US-Kino der 70er und 80er Jahre gehörte, schätzt „Sugarland Express“ sogar mehr als die Blockbuster, die Spielberg kurz danach inszenierte: „Das Ergebnis ist bis heute einer der interessantesten Filme dieses Genres (des Road-Movies, Anmerkung der Redaktion).

( …) Die großartige Verfolgungsjagd … ist gleichzeitig sehr komisch, und der Film hat eine Reihe interessanter Details. Die Hawn ist eine stärkere Persönlichkeit als ihr Mann, was in Hollywoods Weltbild noch immer selten vorkommt, und Ben Johnson ist als Sheriff ein vielschichtiger Charakter – fast so sympathisch wie der Sträfling und seine Frau. Die Beziehung zwischen Hawn, Atherton und Michael Sacks als Polizist ist ebenfalls ziemlich ungewöhnlich. Weil man sich mehr Zeit für die Entwicklung der Figuren genommen hat und so lebendige, differenzierte Personen entstanden sind, ist ‚Sugarland Express‘ ein interessanterer Film als die beiden darauf folgenden Kassenschlager.“ („Kassenschlager“ bezieht sich auf „Der weiße Hai“ und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“).

Der wahre Fall, der „Sugarland Express“ inspirierte, ereignete sich 1969 in Texas. „Sugarland Express“ wurde beim Filmfestival in Cannes 1974 mit einem Preis für das Beste Drehbuch ausgezeichnet.

Es war Steven Spielbergs erster Kinofilm („Duell“ entstand noch für das Fernsehen, kam aber später im Ausland ins Kino). Im Jahr 2016 präsentierte Spielberg in Cannes „BFG“. Steven Spielberg wurde am 18. Dezember 1946 in Cincinnatti, Ohio, geboren. Er ist einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Filmemacher Hollywoods. Laut eigener Aussage wusste er bereits als kleiner Junge, dass er Filmemacher werden wollte. In einem Interview sagte er einmal, er habe nur Filme im Kopf gehabt. Bereits als Teenager drehte er 20 Acht-Millimeter-Filme, bevor er auf 16 Millimeter umstieg und, noch bevor er 20 wurde, beschloss, Hollywood zu erobern.

Er zog nach Los Angeles und wandte folgende Strategie an: „Jeden Tag stand ich im Morgengrauen auf, zog einen Anzug an, nahm einen Aktenkoffer, und aus unerfindlichen Gründen ließ mich Scotty, der Pförtner (von Universal – Anmerkung der Redaktion) immer wieder durch. Ich vermute, dass die Leute vermuteten, ich sei der Sohn irgendeines Funktionärs im ‚Black Tower‘.“ Zitiert nach James Monaco, American Film Now, 1985 (Text: ZDF)

Drei Jahre, nachdem er sich durch die TV-Produktion „Duell“ als neuer Stern am Regiehimmel empfohlen hatte, legte Steven Spielberg 1974 sein Kinodebüt vor, das im gleichen Jahr mit der Goldenen Palme für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde. Konzipiert als durchgängige Highway-Verfolgungsjagd nach klassischem Roadmovie-Muster, konnte der ambitionierte Filmemacher bereits all seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, die ihn später weltberühmt machen sollten. Hinter der Fassade eines actionreichen Unterhaltungsfilms verbirgt sich ein mit Humor und menschlichem Drama angereichertes Sittenbild des amerikanischen Südens, in dem die Law-and-Order-Mentalität einem kritischen Blick unterzogen wird. (Text: ZDF)

Deutscher Kinostart24.01.1975Internationaler Kinostart1974

Originalsprache: Englisch

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