Sodom und Gomorrha
- USA / I / F 1962 (Sodom and Gomorrah, 155 Min.)
- Geschichte
„Sodom und Gomorrha“ (1961) ist einer der letzten großen monumentalen Antik- und Bibelfilme des 20. Jahrhunderts – neben „Ben-Hur“ (1959), „Spartacus“ (1960) und „El Cid“ (1961). Danach gab es – bis zu Ridley Scotts grandioser Wiederbelebung des Genres mit „Gladiator“ (2000) – nur noch „Cleopatra“ (1963), „Der Untergang des Römischen Reiches“ (1964) und „Die Bibel“ (1966). Im Fernsehen war das gewaltige und zu Unrecht am wenigsten bekannte Spektakel freilich immer nur in einer um etwa 40 Minuten geschrumpften Kurzfassung zu sehen.
Jetzt ist das Werk wieder in seiner restaurierten Originallänge zu besichtigen, mit einer Vielzahl lange unterschlagener Massenszenen und einem guten Dutzend wichtiger Dialogszenen in neuer deutscher Nachsynchronisation. Für Regisseur Robert Aldrich (1918–83), der mit seinen 30 Spielfilmen (darunter „Vera Cruz“ und „Das dreckige Dutzend“) zum genialisch-gewalttätigen Meister des Action-Kinos wurde und heute als anarchistischer, zutiefst pessimistischer Moralist in einer Männergesellschaft gilt, blieb „Sodom und Gomorrha“ der erste und einzige Ausflug ins Genre des biblischen Kolossalfilms: Ein italienisch-französisch-amerikanisches Joint Venture, das, was das technische und artistische Personal angeht, einem Aufmarsch der Vereinten Nationen glich, zu dem ein Großmeister für derartige Unternehmungen, der dreifache „Oscar“-Preisträger Miklós Rózsa, die adäquate Musik schrieb.
Der Film erzählt die jahrtausende alte Geschichte um Sünde und Laster aus dem Buch Genesis des Alten Testaments auf sehr populäre und spannende Weise, mit immensem Aufwand und internationalen Charakterdarstellern.
Lot, der sich mit einem Teil der Hebräer von Abraham getrennt hat, gelangt mit seinem Volk ins Jordantal. Das gottesfürchtige Hirtenvolk steht in krassem Gegensatz zu den Handel treibenden und sklavenhaltenden Bewohnern der nahen Städte Sodom und Gomorrha, die sich unter ihrer verworfenen Königin Bera einem lasterhaften Leben hingeben. Beras finsterer Bruder Astaroth will mit Hilfe räuberischer Wüstenstämme, den Helamiten, die Macht an sich reißen.
Die Hebräer besiegen jedoch die Helamiten und ziehen auf Einladung von Bera ins Innere der Stadtmauern. Bald legen die Hebräer ihre alten Lebensformen ab und unterliegen dem verführerischen Taumel der sündigen Städte. Als Lot auf Gottes Weisung sein Volk wegführt und die letzten Hebräer die Städte verlassen haben, werden diese von gewaltigen Erdbeben und Feuer verschlungen. Lots Weib Ildith, die entgegen der Weisung auf die Szene des Grauens zurückblickt, erstarrt zur Salzsäule. (Text: WDR)
Originalsprache: Englisch
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