Schwer verliebt

Hal war gerade mal neun Jahre alt, als ihn sein sterbender Vater ermahnte, sich nie mit dem Mittelmaß zufrieden zu geben und bei Frauen vor allem auf die herausstechendsten Merkmale zu achten. Folgenschwere letzte Worte für Hal, der auch als Erwachsener bei Frauen nur an einem interessiert ist: ihrem Aussehen. Mit einer Frau auszugehen, die nicht den Look eines Supermodels hat, käme Hal niemals in den Sinn. Doch die Anzahl seiner Dates geht gegen null, denn Hal selbst ist eher klein und untersetzt und damit vollkommen unattraktiv für seine Zielgruppe.

Nachdem er erneut von seiner hübschen Nachbarin Jill einen Korb kassiert hat und auch noch bei der Beförderung übergangen wurde, bemerkt schließlich auch Hal, dass in seinem Leben etwas gewaltig schiefläuft. Da erweist es sich als Glücksfall, dass er ausgerechnet mit dem berühmten Motivationstrainer Tony Robbins im Aufzug stecken bleibt. Hal klagt ihm sein Leid und Robbins schafft Abhilfe: Per Hypnose sorgt Robbins dafür, dass Hal die innere Schönheit der Menschen erkennt. Fortan wirken selbst vermeintlich unattraktive Frauen in Hals Augen wie Supermodels, wenn sie nur einen guten Charakter haben.

Prompt verliebt er sich in die liebenswerte Rosemary, die zwar ein Herz aus Gold hat, dieses aber mit geschätzten 150 Kilogramm Körpermasse umgibt. Hal erscheint sie jedoch als elfengleiches Wesen, was insbesondere bei seinem besten Freund Mauricio für Verwunderung sorgt. Auch Rosemary zweifelt an der Aufrichtigkeit von Hals Gefühlen und ihr Vater Steve, der zudem sein Boss ist, hält ihn gar für einen schamlosen Mitgiftjäger. Das ist erst der Anfang der Probleme. (Text: VOX)

Die Brüder Peter und Bobby Farelly sind dafür bekannt, dass sie in ihren Filmen die vor allem in den USA der 90er Jahre gepflegte „Political Correctness“ auf höchst unterhaltsame Weise aus den Angeln heben. Derbe Kalauer und Gags unterhalb der Gürtellinie sind die Spezialität von Peter und Bobby Farrelly. Egal, ob sich Jeff Daniels in „Dumm und Dümmer“ in einem alten Schrank erleichtert, Woody Harrelson in „Kingpin“ einen glücklichen Stier hinterlässt oder Ben Stiller in „Verrückt nach Mary“ mit einem seine Weichteile nicht mehr freigeben wollenden Reißverschluss kämpft – Peter und Bobby Farrelly schaffen es immer wieder, dass sich das Publikum vor Lachen biegt. In „Schwer verliebt“ zeigen die als Brachial-Humoristen verschrienen Brüder, dass sie auch gefühlvoller zu Werke gehen können. (Text: ATV)