San Fernando Cowboy
- USA 2005 (Down in the Valley, 114 Min.)
- Familienfilm
- Drama

Das San Fernando Valley, bekannt nicht zuletzt als Epizentrum der US-Pornoindustrie, ist ein dicht besiedelter Vorort von Los Angeles. Hier, zwischen trostlosen Shopping-Malls und biederen Einfamilienhäusern, leben der 13-jährige Lonnie Sommer und seine 18 Jahre alte Schwester Tobe mit ihrem Vater, dem Polizisten Wade. Während eines Ausflugs zum Strand lernt Tobe an einer Tankstelle den charismatischen Mittdreißiger Harlan kennen. Mit seiner geheimnisvollen, sanften Art weckt Harlan, der sich als moderner Cowboy gibt, sofort das Interesse der rebellischen Teenagerin.
Nicht zuletzt durch Tobes Initiative entwickelt sich zwischen den beiden eine innige Affäre. Auch Lonnie ist auf Anhieb fasziniert von dem Großstadtcowboy. Der strenge Wade hingegen reagiert ablehnend und aggressiv auf die Beziehung seiner Tochter zu dem viel älteren Mann. Ein romantischer Ausritt auf einem gestohlenen Pferd, der für Harlan und Tobe mit einer Verhaftung durch die Polizei endet, bringt das Fass zum Überlaufen: Mit vorgehaltener Waffe vertreibt Wade Harlan aus seinem Haus.
Trotzdem sucht der labile Harlan weiterhin den Kontakt. Eines Nachts bricht er in das Haus der Sommers ein, um mit Tobe durchzubrennen. Es kommt zu einem Streit, bei dem Harlan das Mädchen versehentlich anschießt und schwer verletzt. In Panik flüchtet er mit Lonnie, dem er erzählt, sein Vater habe Tobe angeschossen. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis die beiden von Wade und dessen Kollegen in die Enge getrieben werden. Ihre Flucht führt sie schließlich auf das Set eines Wildwest-Films, wo der „San Fernando Cowboy“ Harlan sich einen dramatischen Showdown mit seinen Verfolgern liefert.
Es ist eine faszinierende Mischung aus Milieustudie, Neo-Western und jugendlicher Amour fou, die David Jacobson in seinem dritten Kinofilm „San Fernando Cowboy“ erzählt. Mit subtilen visuellen und dramaturgischen Anspielungen auf Klassiker wie „Badlands“ und „Taxi Driver“ gelingt es ihm, seinem Film einen eigenwilligen Ton zu geben, ohne dabei zum Plagiator zu werden. Durch seine Konzentration auf die Beziehungen und Sehnsüchte der Charaktere steht und fällt der Film mit seinem Darsteller-Ensemble – und das ist durchweg herausragend.
Neben David Morse („16 Blocks“) als hilflosem Vater und der lolitahaften Evan Rachel Wood („The Wrestler“) als Tobe ist es vor allem Edward Norton („25 Stunden“), der den Zuschauer mit außerordentlicher Präsenz in Bann zieht: Als urbaner Cowboy durchstreift er das trostlose San Fernando Valley, stets auf einem schmalen Grat zwischen Wahnsinn, Weisheit und Verlorenheit balancierend. (Text: rbb)
Originalsprache: Englisch
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