Paradies: Liebe
- A / D / F 2012 (Paradise: Love, 120 Min.)
- Drama

Teresa (Margarethe Tiesel) möchte im Urlaub eine Auszeit von ihrem Leben als alleinerziehende Mutter. Die Ferienanlage in Kenia hat sie nicht nur wegen Strand und Sonne gebucht. Die Anlage ist ein Anlaufpunkt für österreichische Frauen um die 50 auf der Suche nach sexuellen Ferienabenteuern. Von ihrer erfahrenen Freundin (Inge Maux) erfährt Teresa, dass „Sugarmamas“, wie die Einheimischen die Sextouristinnen nennen, getrost ihre Komplexe hinsichtlich ihres Alters oder eventueller Problemzonen abstreifen und ungeniert ihre Abenteuer mit den „Beachboys“ genießen können. So einfach mit einem von ihnen ins Bett zu gehen, das schafft Teresa jedoch nicht auf Anhieb.
Als sie den zurückhaltenden Munga (Peter Kazungu) kennenlernt, ist es jedoch anders: Bei ihm fühlt sie sich schön und begehrt. Geschickt lässt er die Touristin glauben, dass es in Afrika eine besondere Form der Liebe gibt – ewig und ohne Altersgrenzen. Im Rausch der Gefühle vergisst Teresa sogar den Geburtstag ihrer pubertierenden Tochter, mit der sie über die Mailbox kommuniziert. Das Glück währt leider nicht lange, denn Munga beginnt – wie alle anderen – nach Geld zu fragen: für seine angebliche Schwester und deren Baby, die Schule im Ort und schließlich den kranken Vater.
Natürlich weiß Teresa, was los ist. Und sie zieht ihre Lehren: Zutiefst verletzt, verliert sie ihre Hemmungen beginnt, sich Männer einfach zu nehmen und bald ist sie bereit, dabei auch Grenzen zu überschreiten. „Paradies: Liebe“ bildet den Auftakt zu Ulrich Seidls Trilogie, die von Ödön von Horváths Drama „Glaube Liebe Hoffnung“ sowie dem Paulusbrief inspiriert ist. Erzählt werden Geschichten von drei Frauen und deren unerfüllten Sehnsüchten. Margarethe Tiesel spielt im ersten Film schonungslos eine 50-jährige Alleinerziehende, die sich als Sextouristin in eine Scheinwelt begibt und dort die Lust an der Macht entdeckt.
Mit makellosen, perfekt komponierten Bildern erzählt die Tragikomödie eine bitterböse Geschichte. Die Verbindung aus schwarzem Humor, beißendem Sarkasmus und abgrundtiefer Traurigkeit weisen den Film als ebenso meisterhaftes wie umstrittenes Kunstwerk aus. „Paradies: Liebe“ feierte 2012 seine Premiere beim Filmfestival in Cannes. Am 22. August 2021 zeigt Das Erste mit „Paradies: Glaube“ den zweiten Film der Trilogie von Ulrich Seidl. Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung sechs Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar. (Text: ARD)
„Paradies: Liebe“ wurde 2013 mit Österreichischen Filmpreisen für den besten Film, die beste Regie und die beste Schauspielerin ausgezeichnet. „Der Auftakt von Ulrich Seidls „Paradies“-Trilogie verdichtet deren Thema, die Sehnsucht nach Liebe und den Zusammenprall der Sehnsucht mit der Realität, zur bildmächtigen Erzählung. Vor dem Hintergrund eines Urlaubsresorts in Kenia muss eine 50-jährige Österreicherin begreifen, dass die erotischen Abenteuer mit jungen einheimischen Männern keineswegs auf innerer Zuneigung beruhen, sondern Sex ein Geschäft ist, das ganze Familien ernährt.“ (Lexikon des Internationalen Films) Mehr zur Berlinale im Internet auf ARTE Cinema unter: cinema.arte.tv. (Text: ARD)
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