München
- USA 2005 (Munich, 157 Min.)
- Thriller

Vor den Augen von 900 Millionen Fernsehzuschauern wandelt sich der olympische Sommer des Jahres 1972 zur Tragödie. Palästinensische Terroristen bringen im Münchener Olympiadorf fast alle Mitglieder der israelischen Mannschaft in ihre Gewalt. Bei einem dilettantischen Befreiungsversuch der deutschen Polizei kommt es auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck zu einem Blutbad, bei dem alle elf Geiseln sterben. Drei der beteiligten Palästinenser werden aus deutschen Gefängnissen durch die Entführung einer Lufthansamaschine freigepresst. Die israelische Premierministerin Golda Meir stellt daraufhin ein fünfköpfiges Geheimkommando unter Leitung des jungen Leibwächters Avner Kauffman zusammen, das elf Terroristen und deren Hintermänner liquidieren soll. Offiziell darf es diese Todesschwadron nicht geben, weshalb die Gruppe nahezu autonom im Untergrund operiert.
Sie besteht auch nicht aus Killern des Geheimdienstes, sondern aus jüdischen Sympathisanten mit bürgerlichen Berufen. Avner selbst ist Hobbykoch und Melancholiker, der sich nach seiner Frau und seinem Kind sehnt und zunehmend am Sinn seiner Mission zweifelt. Die Reise der fünf führt quer durch Europa, wo sie in Frankfurt, Paris, Athen und Beirut tödliche Bombenanschläge auf die vermeintlichen Drahtzieher des Münchener Terroranschlags ausführen. Die Palästinenser antworten mit Attentaten auf Zivilisten, und zunehmend mischen sich amerikanische und russische Agenten, aber auch ein undurchsichtiger Privat-Geheimdienst, in die Vergeltungsaktionen des Quintetts. Bald geraten Avner selbst und seine Familie ins Fadenkreuz. Basierend auf George Jonas’ umstrittenem Buch „Die Rache ist unser.
Ein israelisches Geheimkommando im Einsatz“, schildert Steven Spielberg die mörderische Undercoveroperation als schillerndes Vexierbild aus Fakten und Fiktion, persönlichen und politischen Interessen. Unweigerlich kommt der Film, virtuos inszeniert im Stil eines paranoiden Thrillers der 70er Jahre, nicht nur zu der Schlussfolgerung, dass Gewalt zu noch mehr Gewalt führt – sondern stellt vor allem die Frage nach dem Preis dieses Rachefeldzuges. So tritt das hervorragend inszenierte Action-Geschehen allmählich hinter den psychologischen Konflikt der Gruppe zurück, die von Selbstzweifeln gequält wird und erkennt, dass ihre Methoden denen der Palästinenser, die sie liquidieren, immer ähnlicher werden.
In der Schluss-Szene in New York zeigt der Film bewusst die Twin Towers und schlägt so einen beklemmenden Bogen zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Neben Eric Bana („Star Trek“) als gebrochenem Mossad-Agenten agiert ein Star-Ensemble – darunter Daniel Craig, Geoffrey Rush, Mathieu Kassovitz, Ciarán Hinds, Hanns Zischler und Moritz Bleibtreu. (Text: rbb)
Originalsprache: Englisch
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