Macbett/​Macbeth

Aufzeichnung einer Aufführung der Münchner Kammerspiele, 1973

Glamis und Candor, zwei englische Edelleute, zetteln eine Verschwörung gegen den Diktator Duncan an. Macbett und Banco, die treuen Feldherren von Duncan, besiegen sie in der Schlacht. Glamis und Candor sowie Tausende ihrer Anhänger werden nach gewonnener Schlacht von Duncan umgebracht. Macbett wird von zwei Hexen beeinflusst, Duncan zu stürzen und selbst König zu werden. Als Macbett noch zögert, entpuppt sich eine der Hexen als Lady Duncan, die dem Feldherren zudem noch ihre Liebe verspricht. Macbett ermordet Duncan und auch Banco, den er bald als Feind erkennen muss. Lady Duncan, die ehemalige Hexe, verwandelt sich in der Brautnacht wieder in eine Hexe und verschwindet. Die echte Lady Duncan hält zu ihrem ermordeten Mann und beschuldigt Macbett des Verrats. Macbett ist einer großen Täuschung, der Versuchung der Macht, aufgesessen. Von Macol, dem unehelichen Sohn Bancos, der von Duncan adoptiert wurde, wird Macbett umgebracht.

Die Grafschaft ist nun keineswegs befreit, sondern Macol begründet eine neue Tyrannei.

„Macbett“ lehnt sich thematisch an Shakespeares „Macbeth“ an, wenn auch einige Schwerpunktverlagerungen bei gewissen Gestalten (z. B. bei Duncan) zu sehen sind. Ionesco nahm den Grundriss und schrieb die ewige Geschichte der Herrscher, die Geschichte der Revolutionäre, die zwangsläufig zu Tyrannen werden und zu Mördern. „Macbett“ hat Tragödienausmaß und eine unerhörte Sprachgewalt, daneben den für Ionesco so typischen absurden Humor. Die Pariser Uraufführung dieses Stücks war ein großer Erfolg. (Text: ZDFtheaterkanal)