Idole

D 1976 (86 Min.)
  • Drama
  • TV Movie

In einem kleinen bayerischen Dorf, wo sie auch zu Hause ist, arbeitet Annerl als Kellnerin. Sie verehrt Sepp, den Kapitän der lokalen Fußballmannschaft, aber es will sich einfach nichts anbahnen. Als sich aus Anlass einer Siegesfeier der Mannschaft ein Auftritt der Go-go-Tänzerin Puppa und der Band Pete & The Bavarians ankündigt, wobei das Plakat von der Dorfjugend an einen Holzschuppen genagelt wird, glaubt Annerl, den Grund dafür erkannt zu haben. Ihr fehlt ein Make-up, so wie es Puppa auf dem Plakat trägt. Annerl wird von ihrer Nachbarin Uschi beraten, was es dazu braucht, darunter schwarzen und weißen Lidschatten und dunkelroten Lippenstift. Im örtlichen Gemischtwarenladen verlässt die beiden der Mut, danach zu fragen. Annerl meint letztlich auch, dass der Krämer so etwas gar nicht hat. Die beiden radeln deshalb zu einer weiter entfernten Drogerie. Dort zeigt Annerl einen Teil des Tourplakats mit Puppas Gesicht vor, den Uschi heruntergerissen hatte. Mit einem schwarzen Lidschatten kann die Verkäuferin nicht dienen und das Bild sei ja auch schwarz-weiß, so dass man das nicht sagen könne. Man einigt sich auf einen schwarzen Augenbrauenstift. Auch Annerls Wunsch nach einem Parfum, das auf Männer wirkt, kann erfüllt werden. Während sich Annerl, Lockenwickler im Haar, die Wimpern tuscht und ihre Augen dunkel schminkt, fragt ihr kleiner Bruder bei ihr die Spielergebnisse mehrerer überregionaler Fußballmannschaften ab. Diese kann sie fast alle richtig aufsagen. Als er fragt: „Kickers Offenbach gegen Eintracht Frankfurt?“ lautet Annerls Antwort: „1:2“. Der Bruder berichtigt: „2:1!“ Annerl bleibt bei ihrem „1:2“, weil in einer Mannschaft, wo Rohrbach mitspielt, nicht verloren wird. Der Kleine beharrt darauf, dass die „Flaschen“ 2:1 verloren haben. Nachdem sich Annerl auch noch anhören muss, dass sie „saublöd“ ist, von Fußball nichts versteht, aber trotzdem immer dem Sepp imponieren will und ihm nachspioniert, verdrischt sie den Frechdachs. Die Mutter geht dazwischen und merkt dann erst, wie Annerl auf einmal ausschaut. Den „Zauber“ soll sie sofort wieder abwaschen, so komme sie nicht hinaus. Annerl will sich aber nichts mehr vorschreiben lassen. Annerl, die bei der Feier bedient, bleibt bei Sepp trotz ihrer Verwandlung weiterhin ohne Beachtung. Eifersüchtig blickend muss sie zuschauen, wie er mit Puppa nach ihrem Auftritt tanzt, die ihn dabei anmacht und die ihm auf Anhieb gefiel. Dass Sepp sichtlich auf Puppa abfährt, war für Annerl von Anfang an nur noch mit Schnaps zu ertragen. Als sie Sepp bei seinem allerdings erfolglos gebliebenen Versuch ertappt, bei Puppa vor der Wirtschaft gleich auf Tuchfühlung zu gehen, rastet Annerl schreiend aus. Fassungslos muss sie danach beobachten, wie Sepp doch wieder ausgelassen mit Puppa tanzt, während Annerl, schon sichtlich alkoholisiert, durch die Wirtschaft torkelt und ihren Frust mit herumstehenden, nicht voll geleerten Gläsern betäubt, darunter Resten von Bier (bayerisch: „Norgerl“). Nachdem Annerl das Tourplakat am Bus der Band, dessen nächstes Ziel München ist, zerfetzt hatte, versteckt sie sich darin, ohne zuvor ihre Lurexbluse auszuziehen und ihre Bedienungsschürze abzulegen. Erst nachdem Puppa nach einem Streit von einem der Musiker aus dem Bus geworfen wird und dieser bereits den Stadtrand von München erreicht hat, entdeckt sie den blinden Passagier. Puppa stellt klar, während sich die beiden nach und nach anfreunden, dass sie von dem Sepp nichts will. Mit Fußballern könne sie nichts anfangen. Das glaubt Annerl erst nicht unbesehen, weil sie ihn doch nach München eingeladen habe. Puppa möchte den für ein Konzert in München angekündigten Popsänger Jack Meid erobern. Annerl soll sie dabei begleiten, wozu es schließlich kommt. Vor Jacks Schwabinger Hotel, in dem seine Show stattfindet, haben sich zahlreiche weibliche Fans versammelt. Er braucht Polizeischutz, um die kreischende Menge in Schach zu halten. Puppa gibt sich an der Rezeption als Jacks Frau aus, um in sein Zimmer zu gelangen und erhält, jedoch nicht ohne eine gewisse Skepsis, den Schlüssel. Dorthin nimmt Puppa Annerl nicht mit, die an der Bar in der Lobby auf sie warten soll. Wenn sie ein Typ anbaggern sollte, möge sie ihn abweisen. Nachdem Puppa von Jacks Manager in seinem Zimmer entdeckt wird, schäumt dieser, einem Herzinfarkt nahe, vor Wut. Sofort informiert der Manager per Haustelefon den an der Lobbybar weilenden Jack, der dort zu Annerl hinzugestoßen, mit ihr ins Gespräch gekommen war und offenbar sofort Gefallen an ihr fand, ohne sich dies zunächst anmerken zu lassen. Annerl machte jedoch von Anfang an keinen Hehl daraus, dass sie auf Fußballer steht und ihre Freundin auf Popstars. Dem aufgebrachten Manager sagt Jack, dass das Zimmer bezahlt wird und sie ein neues nehmen. Puppa brauchte das Zimmer somit nicht zu verlassen. Annerl kreuzt nach einer Weile dort auf und präsentiert Puppa stolz zwei Ehren-Karten, die sie von Jack für seine Show von ihm bekam. Direkt vor Ort, also noch im Hotelzimmer, stattet Puppa Annerl mit einem hübschen Outfit (blaue Hose, schwarzes Oberteil) aus und bringt ihr auch einige Posen bei, die Puppa geeignet erscheinen, um einen Popstar „aufzureißen“. Die alles gestaltet sich, wegen der Unerfahrenheit Annerls und ihrer Scheu, einigermaßen schwierig. Bei Jacks Show wirken Annerl und Puppa auf Betreiben seines Managers mit. Auf der Bühne sitzen sie, lange wolkenartige Roben und darunter Bunny-Kostüme tragend, in transparenten, sich drehenden Käfigen. Auch bei der Aftershowparty sind sie dabei. Annerl fühlt sich dort irgendwann nicht mehr wohl. Durch eine Türe, die sie wohl für einen Ausgang hielt, gerät sie in den verlassenen, dunklen Bühnenraum und beginnt, Jacks Hit „Bibibonbon“ anzusingen. Nachdem das Licht angegangen war, merkt Annerl, dass auch Jack im Raum ist, der das Stück am Piano anspielt. Um ihn ist es jetzt völlig geschehen. Jack möchte Annerl nun „abschleppen“ und schlägt ihr vor, in das „Black“ zu gehen. Annerl möchte jedoch ins „Balou“, die Schwabinger Diskothek, die Puppa auf dem Land Sepp gegenüber als Treffpunkt nannte und in der sie häufig ist. Annerl entdeckt sowohl überrascht als auch erfreut, dass auch Sepp vor der Diskothek steht und bittet Jack erfolgreich, dafür zu sorgen, dass er hereingelassen wird. Annerl flunkert Sepp gegenüber, der sie erst nicht wiedererkennt, dass sie Lily heißt und Chansonsängerin ist. Sepp ist auf einmal hingerissen von Annerl. Verliebt tanzen die beiden zu „Smoke Gets in Your Eyes“ in der Interpretation von Bryan Ferry. Als Sepp und Annerl in den frühen Morgenstunden die Diskothek verlassen, trägt sie noch immer ihr Bunny-Kostüm, das sie, wäre es nach Jacks Manager gegangen, hätte zurückgeben müssen. Jack sagt, dass sie es behalten darf, wenn sie morgen wiederkommt. Damit muss ihn Annerl enttäuschen. Sie kann nicht wiederkommen. Das Kostüm brauche sie doch als Erinnerung. Jack überlässt es Annerl. Sie winkt Puppa, die künftig als Managerin von Jack arbeitet, zum Abschied zu und ist so überwältigt, dass sie weint. Auch bei Puppa blitzt es in den Augen. In der letzten Szene ist Sepps Auto zu sehen, wie es das Siegestor hinter sich lässt und schließlich die Landstraße erreicht. Glücklich schmiegt sich Annerl an Sepp und bekommt sie von ihm ihren ersten zaghaften Kuss auf die Stirn.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Idole aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Deutsche TV-Premiere13.01.1976ZDFInternationaler Kinostart1976

Sendetermine

Di 13.01.1976

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