Grille und Ameise

„Pepe, diese Menschen haben die Mentalität von Ameisen. Und die taugt nicht zum Glücklichsein. Denk an die Grille. Die singt, um zu leben, die pfeift auf die Sicherheit, die verkauft nicht ihre Freiheit, ihre Freude. Das ist Leben, im eigentlichen Sinn des Wortes, Pepe.“ So spricht Aris zu seinem Freund und Nachbarn, und nach diesen Worten lebt er auch. Ohne sich in einen Beruf zu quetschen, lebt er in einem Haus mit seiner erwachsenen Tochter Bisbi, seinen unehelichen Kindern und vielerlei ausgefallenem Getier. Sein Leben ist voller Unsicherheit, aber stets kommt ihm im entscheidenden Augenblick ein glücklicher Zufall zu Hilfe. Aris findet das in Ordnung, doch Bisbi, die für die ganze zusammengewürfelte Familie zu sorgen hat, hat es schwerer – ist sie doch die Tochter des Grillenvaters und einer Ameisenmutter.

Elisa, die wohlhabende Ameise, hat Aris nach kurzer Ehe verlassen, weil ihr seine Lebenseinstellung unbegreiflich war. Jahre später bricht sie nun in seine Idylle ein, um ihre Familienangehörigen, sehr gegen deren Willen, zur Hochzeit von Bisbis Bruder einzuladen. Diese Hochzeit verläuft dann auch nicht ohne Überraschungen. Doch es endet alles glücklich: Bisbi lernt einen jungen Mann aus der vermögenden Ameisenwelt kennen, der trotzdem viel Sympathie für die Lebensart der Grille aufbringen kann. Und Elisa findet zu Aris zurück, in der Hoffnung, dass sich Geld und Lebenskunst doch noch vereinen können. (Text: Einsfestival)